Tag Archives: Winter.

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Gerhard Jaeger: Wenn die Igel sich anschicken – Aus der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015

Wenn die Igel sich anschicken das Laub zu häufen vor dem Schnee kommen kühl aus dem September Abende fremd und doch vertraut an meine Stirn und fragen: Sag wohin nun wollen wir mit unserem Traum Der Abendtau sinkt lautlos unter meine Hand am kalten Tisch ein schwarzer Samt umhüllt die Schulter. Der Lärm das laute Nein der Sommerstimme ist mit diesen Vögeln auf der Flucht vor mir

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Wenn die Igel sich anschicken

das Laub zu häufen
vor dem Schnee

kommen
kühl aus dem September

Abende
fremd und doch vertraut
an meine Stirn
und fragen: Sag wohin nun
wollen wir
mit unserem Traum

Der Abendtau sinkt lautlos
unter meine Hand
am kalten Tisch
ein schwarzer Samt umhüllt
die Schulter. Der Lärm
das laute Nein
der Sommerstimme ist
mit diesen Vögeln
auf der Flucht*

vor mir

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)
                               

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Gerhard Jaeger: An die Oder

Eisschollenstrom Strom aus Licht aus Weite und Flut über die Nähte der Auen über die Ufer aus damals und heute

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Eisschollenstrom

Strom aus Licht
aus Weite und Flut
über die Nähte der Auen
über die Ufer aus
damals und heute

aus Blut und Flucht
über die Wasser
getrieben vom Wahn
her und hin
das Rauschen

einzig überflügelt
vom roten
Milan

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Gerhard Jaeger (Text und Fotos): Die Stadt summt

leise, ach da draußen muss es sein das Zarendorf irgendwo dann die Aurora

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leise, ach da draußen
muss es sein
das Zarendorf

irgendwo
dann die Aurora
und hinter ihr
die Stadt

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leise, ach da draußen
muss es sein
das Zarendorf

irgendwo
dann die Aurora
und hinter ihr
die Stadt
*

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mit den zwei Namen
der Autos
Mercedes, Moskowitisch

und Puschkin und
den tapferen Alten die
Hände hinhalten
um um‘s  Rubelchen zu betteln
vor  goldigen Zwiebelchen


so, so
summt die Stadt
so, so
summen die Atheisten
so, so

summen wir
bevor  touristisch
wir schnarchen


grau starrt der Himmel

* Foto: Susann Schulz * * grau starrt der Himmel eine einsame Krähe wiegt sich im nackten Geäst maria goldberg * *

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Foto: Susann Schulz

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grau starrt der Himmel
eine einsame Krähe wiegt sich
im nackten Geäst

maria goldberg
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Gerhard Jaeger mit dem Gedicht: Wegweiser und dem Bild: Kanal mit Zirkus

geh immer schau in die schwarzen Spiegel der Wasser schau in den leuchtenden Himmel beide gehen geh immer mit den Schatten, die wachsen mit dem Laub, das schwindet weiter

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Wegweiser

geh immer
schau in die schwarzen Spiegel der Wasser
schau in den leuchtenden Himmel
beide gehen

geh immer
mit den Schatten, die wachsen
mit dem Laub, das schwindet
weiter

immer weiter
bis in den Punkt, in dem Himmel und Wasser
bis dahin , du ahnst es und gehst
weiter, immer weiter

immer zu
in eine Richtung,
in der Abschied und Begegnung zusammentreffen

bis dahin geh
und sing und lach
immer näher

immer näher
gestern zogen die Vögel
gestern kehrten sie heim

einen wirst du treffen
der dich nimmt für immer
ihn verpaßt du
nicht

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Gerhard Jaeger: Bild ganz oben

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Gerhard Jaeger: Bild "ganz oben 21"
Gerhard JaegerBild „ganz oben 21“

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Dieses Gemälde von Gerhard Jaeger war neben weiteren Exponaten der Kunstausstellung des Malaika Projektes “Art‬ unite us – Kunst vereint uns” im Rahmen einer Multimedia Show am 5.12.2014 im MGH Mehrgenerationenhaus Königs Wusterhausen zu sehen.

Das Bild wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Gerhard Jaeger – Bild: Esel auf dem Floß

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Dieses Bild von Gerhard Jaeger war, neben weiteren Exponaten
der Kunstausstellung des Malaika Projektes “Art‬ unite us – Kunst vereint uns”,
im Rahmen einer Multimedia Show im Dezember 2014
im Mehrgenerationenhaus Königs Wusterhausen zu sehen.

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Susann Schönherr: Winternacht

Ich wandre durch die stille Nacht Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Eiskristalle Fallen sacht auf die Erde nieder Ich stapfe durch die weiße Pracht Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Blaue Lichter Tanzen sanft zauberhafte Lieder Ich seh hinauf zum Himmelsdach Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Glöckchen klingen An der Fee im wundersamen Mieder Ich folge ihr bis an den Bach Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Eisskulpturen treiben aus ihr glanzvolles Gefieder Ich schwebe mit ihnen durch die Nacht Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Wenn der Nebel Fällt herab, verstummt der Zauber wieder

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Ich wandre durch die stille Nacht
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Eiskristalle
Fallen sacht auf die Erde nieder

Ich stapfe durch die weiße Pracht
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Blaue Lichter
Tanzen sanft zauberhafte Lieder

Ich seh hinauf zum Himmelsdach
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Glöckchen klingen
An der Fee im wundersamen Mieder

Ich folge ihr bis an den Bach
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Eisskulpturen
treiben aus ihr glanzvolles Gefieder

Ich schwebe mit ihnen durch die Nacht
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Wenn der Nebel
Fällt herab, verstummt der Zauber wieder

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