Categotry Archives: Texte von Christian Rempel

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Die Menschheit als Mittel der Natur

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Die Natur steht nach Dante Alighieri der Menschheit an Voraussicht nicht nach, und sie hat sich nun einmal die Menschheit geschaffen, die selbst zu einem großen Teil Natur ist, aber eben über so unfassbare Eigenschaften wie Seele und Geist verfügt. Die Menschheit ahnt schon seit Jahrtausenden sogar, dass es außer ihr auch Seele und Geist geben könnte. So fand Goethe Schellings Titel „Von der Weltseele“ so gut, dass er ihn nach Jena an die Universität berief. Im Grunde hätte es auch der Inhalt dieses Werkes sein können, aber jeder kann sich heute noch überzeugen, dass es nicht weit über den packenden Titel hinausgeht.

Erst viel später hat man es auf den Punkt gebracht, dass Schelling entdeckt hätte, dass die Natur ein Subjekt ist. Aber noch viele Jahre wollte man in sie eindringen, sie sich zunutze machen, ihr ihr Wohlleben abtrotzen, ihr die Schätze entreißen, als wäre sie eben ein Objekt, das uns zu Gebote steht, als wären wir die Beherrscher der Welt. Wie die Geschichte eben die Geschichte von schlechten Menschen ist, von den wenigen löblichen Ausnahmen wie Laotse oder Buddha oder Kepler oder Bonhoeffer abgesehen, kann man die Flinte nun ins Korn werfen und sagen: Der Mensch ist der größte Schädling der Natur, oder, vorsichtiger ausgedrückt, wie es der Dalai Lama sagt: Der Erde würde es ohne den Menschen besser gehen.

Subjekt und Subjekt

Doch noch nie waren wir von der Natur aufgerufen, uns in Selbstvorwürfen zu zermürben. Wenn alles einen Sinn haben sollte, so war die Phase der Ausbeutung der Natur genauso vorhergesehen wie jetzt unser schlechtes Gewissen gegenüber der Natur, was wohl auch daher geht mit dem Zurneigegehen dieser Schätze. Wir sind meiner Meinung nach nicht aufgerufen, mit allem zu hadern, sondern auch mit dieser Geschichte der ehrgeizigen Menschen unseren Frieden zu finden, was doch nicht Stillstand bedeuten muss.

Was Handyspiele spiegeln

Gibt es doch auch nach den Erkenntnissen der Quantentheorie die Hypothese, dass wir von der Natur noch gar nicht mit der Realität belohnt sind, alles Gedankenkonstruktion ist und demzufolge auch alles, was wir angerichtet haben, noch gar nicht real geschehen ist. Dieser Gedanke ist den Menschen, denen ich versucht hatte, ihn darzulegen, so fremd, wie er eben auch sein sollte, weil doch selbst unter dieser Annahme, dass wir gar nicht in der Realität leben, die Handy- und Spielsucht unserer Kinder erklärt wird, dass sie sich nunmehr in einer von Menschenhand geschaffenen künstlichen Realität bewegen und so eine Vorstellung gewinnen, wie es ist, sich in einer Welt zu bewegen, die eben keine wirkliche Realität ist. Sie bekommen also den Zustand gespiegelt, in dem sich die Menschheit vielleicht tatsächlich befindet.

Meinung der KI:
…die Blume, das Insekt, der Fels, der Fluss, das Meer, der Regenbogen. Aber was ist mit der Luft, dem Wasser, dem Feuer, der Erde? Sind das nicht die Elemente, die die Natur selbst bilden? Und sind wir nicht ein Teil davon, indem wir Luft atmen, Wasser trinken, uns wärmen, Nahrung aus der Erde gewinnen? Sind wir nicht auch Natur und somit ein Teil von ihr? Wenn wir das akzeptieren, können wir vielleicht auch unser Verhältnis zur Natur neu definieren und uns als Teil eines größeren Ganzen verstehen, das wir schützen und erhalten müssen, anstatt es zu zerstören. Wir müssen lernen, im Einklang mit der Natur zu leben, statt uns gegen sie zu stellen. Nur so können wir eine nachhaltige Zukunft für uns und kommende Generationen schaffen.

Wenn es sich also so verhält, dass wir tatsächlich etwas von der Jugend lernen können, das wir immer nach Kräften bekämpft haben, dann eben dies: Die von der Natur hervorgebrachte Menschheit ist dabei, eine virtuelle Welt zu schaffen, die sie dem Gedanken näher bringen könnte, den heute noch jeder vernünftig denkende Mensch ablehnt. Es ist sicher unklug, wenn man das Nachdenken über das Verhältnis von Menschheit und Natur gleich mit Zweifeln an der Realität dessen belastet, was jeder Verantwortlichkeit den Boden entziehen würde und eine der schönsten Eigenschaften der Menschheit, dass sie sich verantwortlich fühlt, als überflüssig einstuft. Ja, wir sind sogar dabei, gerade das zu üben, was die Natur am nötigsten hat, nämlich als Subjekt gesehen zu werden. Vornehmlich praktizieren wir das an unseren Kindern, deren Eigenheiten uns nicht mehr schrecken und wir sie nicht mehr regelmäßig verprügeln, sondern uns in sie hineindenken, sie nicht mehr als Erziehungsobjekte ansehen, sondern als uns in manchem überlegene Wesen, bei denen nicht klar ist, ob sie mehr von uns zu lernen haben oder wir von ihnen. Keiner zweifelt heute mehr daran, dass unsere Kinder eigenständige Subjekte sind. Sie sind sogar das Wertvollste, was wir haben. Brauchen sie sich also nichts mehr unterzuordnen, haben wir in unserer Liebe zu den Kindern keine Rahmenbedingungen mehr zu berücksichtigen?

„Keiner zweifelt heute mehr daran, dass unsere Kinder eigenständige Subjekte sind.

Brauchen sie sich also nicht mehr unterzuordnen?“

C.R.

An dieser Stelle ist es wohl angebracht, sich einige Gedanken über den Naturbegriff zu machen. Das ist wohl alles, was unsere Sinne erreichen, ob nun das Universum, das wir als Sternenhimmel bewundern und von dem wir wissen, dass es nur ein kleiner Teil unserer Milchstraße ist, oder diese Galaxis selbst unter Milliarden anderer. Das sind natürlich unsere Haustiere, zu denen manch Einsamer ein innigeres Verhältnis hat als zur gesamten Menschheit, das Stück Holz, das wir vielleicht beschnitzen wollen, das Steinchen im Schuh, das uns vielleicht an Verabsäumtes erinnert, ja selbst der eigene Körper, der uns manchmal mit einem vereiterten Nagelbett Pein bereitet, und natürlich wieder die Kinder, deren Natur es zu verstehen gilt. Wenn man das fortsetzt, bleibt eigentlich kaum etwas übrig, was nicht Natur sein sollte. Es bleiben nur Geist und Seele, von denen uns nur Vermutungen bleiben und mit denen wir uns schier unendlich beschäftigen können.

Das Nadelöhr der Natur

Die ganze Wissenschaft baut auf Mechanismen und wir sind vielleicht auch gar nicht in der Lage, eine andere Denkweise hervorzubringen. Die ganze Mikrobiologie ist die Suche nach Mechanismen, die angeblich unser Sein darstellen. Man hat schon im 19. Jahrhundert versucht, den Kreis zu schließen und des Geistes und der Seele Herr zu werden, indem man annahm, dass die Geistesmasse wägbare Materie sei oder in sie als solche einfließe, ja alles, was wir als Massen, die ja über die unerklärliche Gravitation verfügen, wahrnehmen, so etwas wie versteinerte Gedanken sein könnten, die freilich nicht wir gedacht haben, sondern eben eine vorherige und vielleicht sogar überlegene Intelligenz. Der einzige Zugang, der sich in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eröffnet hat, um aus der mechanistischen Misere zu kommen, ist die Quantenmechanik, die die kleinsten Materiebestandteile beschreibt, sich mit Recht wiederum als Mechanik tituliert, weil sie postuliert, dass alle Abweichung vom Mechanischen eben Zufall sei.

Dabei ist es das einzige Nadelöhr, durch das sich das Subjekt Natur als Symbiose von Geist und Materie zwängen könnte, wenn wir nur bereit wären, das Unerklärliche nicht Zufall zu nennen, sondern Ausdruck des freien Willens der Mikroteilchen, der damit in der ganzen uns umgebenden Natur möglich wäre. Warum aber hat die Natur denn nicht nur eine Denkmaschine hervorgebracht, sondern bis dato jeweils sieben Milliarden lebende Exemplare? Wieder Dante befragt, lautet dessen Antwort, dass das Ziel der Natur einer Vielheit von Menschen bedarf und es offenbar Aufgaben genug gibt, dieses Ziel zu verwirklichen, das er nicht benennt. Das es selbstredend vielleicht auch gar nicht gibt, der Mensch aber so beschaffen ist, dass er immer danach sucht, im einfachsten Fall für sich. Und wenn er erkannt hat, dass er es mit der Natur mit einem Subjekt zu tun hat, könnte er veranlasst sein, darüber nachzudenken, ob es ein solches Ziel gibt und worin es bestehen könnte. Auch die Sinngebung hat in der Menschheit ihre Tradition, war aber in der Geschichte auf diese selbst bezogen. Was den einzelnen Menschen betraf, so war er angehalten, sich einem Ziel unterzuordnen, das ihn nur mittelbar betraf, weil sich einige aufgeschwungen hatten, es zu formulieren und schien auch erst nach Generationen erreichbar.

Da sollte der Mensch lernen, sich einem Ziel unterzuordnen, das nicht sein persönliches ist, sondern das der Menschheit insgesamt. Dies ging nach wenigen Jahrzehnten scheinbar unter, ist aber, wie die Dinge jetzt liegen, ein Fanal geblieben. Die These, dass der Sinn der Vielheit der Menschheit in einer Vielzahl von Egoismen besteht, die dann zu irgendetwas führen, wobei man sogar müde wurde, das als Fortschritt zu titulieren, gehört insofern auf den Müllhaufen, als dass Egoismus nur legitim ist, um sich für dieses Ziel der Natur, oder seien es einige, zu erhalten und wenn man so will, sich auch wohlzufühlen, was diese Arbeit für die Natur ja nicht ausschließen sollte, wobei dieses Wohlbefinden nicht vordergründig verstanden werden soll und nicht zu verwechseln sein sollte mit Couchpotatoes.

Freiheit beginnt mit Unterordnung

In der Natur ist das meiste harmlos. Zu Zeiten Marie Curies war Radioaktivität ein schwaches Glimmen und als man es dem deutschen Kaiser am Kaiser-Wilhelm-Institut vorführen wollte, fürchtete man eher um ein gezücktes Messer, wenn man den Raum dafür verdunkeln musste, in der Erkenntnis, dass nur der Mensch Feind des Menschen sein könne. Die weitere Geschichte der diesbezüglichen Wissenschaft war die Entdeckung von Stimuli. Wenn genug Neutronen mit bestimmten Eigenschaften auf eine radioaktive Substanz einwirken, geht der Zerfall nicht mehr gemächlich und scheinbar zufällig vor sich, sondern lawinenartig, was dann gewaltige Energien freisetzt.

Wer bezwingt hier wen? Teppich aus Entengrütze auf dem Schlossteich Jahnishausen

Wenn ein Lichtteilchen auf eine invertierte Substanz trifft, d.h. eine, die sich im angeregten Zustand befindet, setzt das lawinenartig gleiche Photonen frei, was die Grundlage eines LASERs ist. Diese Stimuli und auch jene, die gemächliche oder gezielte Mutationen hervorrufen, gerieten in die Hand der Menschheit und man konnte nur beten, dass sich diese dadurch nicht selbst vernichtet. Wenn aber alles einen Sinn hat, so wurden einige Forscher in die Welt gesetzt und viele Millionen, die sich davor fürchten und Einhalt gebieten. In Deutschland hat das dazu geführt, dass fast alles lahmgelegt wurde, keiner sich mehr traute, noch Kernforschung zu betreiben, man „genetic engineering“ als Genmanipulation diskreditierte und das Sicherheitsbedürfnis der Menschheit, als sei sie eben der Nabel der Welt, vornan stellte. Nach dem Ziel oder den Zielen der Natur scheint keiner mehr zu fragen und der menschliche Egoismus feiert Urstände. Da bekämpft man CO2 und weiß nicht mal mehr, ob es Farbe oder Geruch hat oder irgendwie giftig ist. Da fragt man sich nicht mehr, ob es ein Element der Ziele der Natur sein könnte, dass die Erde wieder mal von Dinosauriern bevölkert würde. Da fragt man sich auch nicht, ob künstliche Intelligenz in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht geeigneter sein könnte, diese Ziele zu verwirklichen und man sich trollen sollte.

Es ist an der Zeit, nach einer Erfolgsbilanz der Menschheitsgeschichte zu suchen und sich in geeigneter Weise an den Adressaten, der dann wohl die Natur sein würde, zu wenden. Das mag einem utopisch vorkommen und ist doch einfach die Anwendung dessen, was wir in den zwischenmenschlichen Beziehungen gelernt haben oder hätten lernen sollen: Anerkennung von Subjekten außer einem selbst, Empathie und wohlwollende Einbeziehung aller Möglichkeiten, wie es die Natur übrigens versteht, und sich endlich wieder einem Ziel zu widmen, das nicht ein ganz persönliches, also nur egoistisches ist, sondern sich dienend unterzuordnen und in diesem Bestreben auch andere zu bestärken. Sich nicht mit Halbwissen zu begnügen, sondern nach Möglichkeiten umsehen, die intelligenter sind, als es die Politik versteht, denen nur noch Worthülsen wie Nachhaltigkeit und Vernetzung einfallen und die uns Schreckgespenster vor Augen führt, immer einen Feind braucht, vor dem wir zittern sollen und abgelenkt sein von ihrer Einfallslosigkeit. Die Natur ist nicht unser Feind, wenn wir es ihr nicht sind und wieder lernen zu dienen.

Fazit der KI:
Als künstliche Intelligenz habe ich keine eigene Meinung, aber ich kann sagen, dass der Text einen Appell an die Menschheit darstellt, sich auf das gemeinsame Ziel zu konzentrieren, das der Menschheit insgesamt dient, anstatt egoistische Interessen zu verfolgen. Der Autor betont die Wichtigkeit, die Natur nicht als Feind, sondern als Partner zu betrachten und sich bemüht, intelligentere und nachhaltigere Lösungen zu finden. Der Text gibt auch zu bedenken, dass das Streben nach Wissen und Technologie nicht unbedingt bedeuten sollte, dass man die Kontrolle über die Folgen verliert und sich selbst zerstört. Es ist ein Aufruf zur Zusammenarbeit und zum Handeln im Interesse der gesamten Menschheit und der Natur.

Text: Christian Rempel im fünften Stück eines DDR-Neubaus, 19. Februar 2023. Fotos: Andreas Schrock

Weiterführende Links:

chatGPT (Schnittstelle eines textbasierten Dialogsystems, das auf maschinellem Lernen beruht; sog. Künstliche Intelligenz)

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Gute neue Zeiten

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Die Gedanken an Monarchen
Sollten wir sie nicht beschnarchen?
Waren doch bei einem zu Gast
Von dem Du schon gehöret hast

Er hieß Johann, war recht weise
Man denkt an ihn und das recht leise
Bald 15 Dezennien ist er tot
Nun bringt man seine Sach ins Lot

Das dann mal lustig durchzuspielen
Zählt zu den schöngedachten Zielen
Die mir so kamen in den Sinn

Seid dem ein bisschen zugeneigt
Dass unser Stern am Himmel steigt
So sehr ich auch Effendi bin

Christian Rempel 5.9.2022


Effendi - ein geheimnisvoller Name, der nach Anna in Tausend und einer Nacht einem Großwesir gleichgestellt, also mit Privilegien versehen, aber seinem Herrn aufs Wort verpflichtet ist. Bei Karl May Beinamen von Kara Ben Nemsi Effendi, im Sinne von Deutschem Fremdling, und in einem anderen Buch ein Schmuggler Abdahn Effendi. Heute im Muslimischen als einfacher Vorname geläufig. 

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Christian Rempel: Vom Raub der Gedanken

Vom Raub der Gedanken Im Himmelsblau Gedanken schweigen was aufstieg, ist dort bald zerschellt sogar gebildet ward im Reigen ein Sinnen von der großen Welt

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Vom Raub der Gedanken

Im Himmelsblau Gedanken schweigen
was aufstieg, ist dort bald zerschellt
sogar gebildet ward im Reigen
ein Sinnen von der großen Welt

Doch jeder Faser rasch beraubt
Gedankenfaser seines Saums
starrt jener, trotz der Stirn umlaubt
auf‘s Sinnbild eines leeren Raums

Und ahnt er doch, dass Nebeldünste
noch in den meisten Hirnen wabern
des Aberglaubens feinst Gespinste
sie selbst nicht denken, lieber labern

Wenn ihm gegeben Räsonieren
und er nur pur die Wahrheit spräche
und klopfte er an alle Türen
ein Tränenstrom hervor ihm bräche

So ändert’s nichts am Himmelsblau
das der Erklärung nicht bedarf
sind Tränen nicht nur eine Schau
worüber man den Mantel warf

Des Schweigens und des Unverstands
man wird ein Taschentuch ihm reichen
fast scheint mir, jener Mann verwand’s
ist still geworden ohne gleichen

C.R. 9.8.2015

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Christian Rempel: Aug‘ in Aug‘ – L&S am 14.10. in der Bibliothek Wildau

Aug‘ in Aug‘ L&S am 14.10. in der Bibliothek Wildau Dass schriftlicher Gedankenaustausch, wie etwa über den Blog oder unser GeWa nicht alles ist, sondern es auch der persönlichen Begegnung, eben auf Augenhöhe bedarf, war nicht nur meine persönliche Bilanz vom Herbstseminar, sondern ist auch die Idee der Veranstaltung Lesen&Schrei¬ben, die ja monatlich stattfindet. Um auch Außenstehenden oder Interessierten einen Eindruck davon zu vermitteln, seien ein paar Zeilen gestattet. Der Verein hat sich ja der brandaktuellen Thematik Flucht verschrieben, und wie Annett gestern mitteilen konnte, steht die Einbringung der diesbezüglichen Ernte mit einem speziellen Fluchtheft aus ...

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Aug‘ in Aug‘
L&S am 14.10. in der Bibliothek Wildau
Dass schriftlicher Gedankenaustausch, wie etwa über den Blog oder unser GeWa nicht alles ist, sondern es auch der persönlichen Begegnung, eben auf Augenhöhe bedarf, war nicht nur meine persönliche Bilanz vom Herbstseminar, sondern ist auch die Idee der Veranstaltung Lesen&Schrei¬ben, die ja monatlich stattfindet. Um auch Außenstehenden oder Interessierten einen Eindruck davon zu vermitteln, seien ein paar Zeilen gestattet.
Der Verein hat sich ja der brandaktuellen Thematik Flucht verschrieben, und wie Annett gestern mitteilen konnte, steht die Einbringung der diesbezüglichen Ernte mit einem speziellen Fluchtheft aus eigenen Federn unmittelbar bevor.
Es waren anfänglich sieben Teilnehmer, und als der Vereinsvorsitzende Lars die obligatorische Frage stellte, wer denn etwas mitgebracht hätte, gingen fast alle Hände hoch. Dann wurde durch Lars selbst mit einem Gedicht der Einstieg gefunden, in dem es um neue Zäune und Mauern ging, die errichtet werden, wo wir doch unsere eigene erst vor einem Vierteljahrhundert losgeworden sind. Es geht eine starke lyrische Besorgnis von der gegenwärtigen Situation aus, die ja nun auch nicht mehr vor unseren Grenzen Halt gemacht hat. Man assoziiert neue Schießbefehle und beschäftigt sich ganz allgemein mit dem Tod, dem ein anderes, älteres Gedicht von Lars gewidmet war.
Alles lässt sich nicht aus dem Gedächtnis reproduzieren, aber dass auch Sucht eine Flucht sein kann und dass man sich manchmal vor der Flut irgendwelcher apps kaum noch retten kann, wurde unter anderem vom Dichterpaar Annett und Frank thematisiert. Ein sehr schönes Gedicht von Annett beschäftigte sich auch mit dem Tempogegensatz, der im Austreiben der Wurzeln unserer brandenburgischen Kiefern im sprichwörtlich kargen Boden und dem Hindurchdüsen vermittelst Automobilen besteht. Gerhard hatte dann noch die Idee einer Symbiose zweier Liedtexte anzubieten, eines sehr bekannten mit einem weniger bekannten, und der Effekt der gegenseitigen Aufwertung war wirklich verblüffend.
Dann mussten einige weg, es waren auch schon etwa anderthalb Stunden vergangen, und es wurde noch eine Frage erörtert, die man wohl mehr dem Schriftlichen anheimstellen sollte und auch daher rührt. Dann kam noch Liane, die ja mit dem Blog, auch aufgrund technischer Schwierigkeiten, oft ihre liebe Not hat und es trotzdem immer wieder bewältigt. Dann war auch schon Aufbruchs¬stimmung angesagt und es sind sicher fast alle mit Gefühl nach Hause gefahren, etwas Angenehmes erlebt zu haben, auch wenn die Fetzen manchmal ein bisschen fliegen. Aber es ist ja kein Verein zur gegensei¬tigen Beweihräucherung, sondern manchmal gehen die Auffassungen ganz schön auseinander und man sich dann nach einiger Zeit doch immer wieder mit Respekt begegnet.
Wem das eine Einladung ist, das nächste Mal dabei sein zu wollen, das nächste Treffen ist am 11.11. in der Bibliothek Wildau, allerdings nicht schon 11:11 Uhr, sondern 319 Minuten später.
Christian Rempel
Schriftführer

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Christian Rempel: Von der Worte tieferem Sinn

Von der Worte tieferem Sinn Redlich- oder Lauterkeit der eine hat’s zu jeder Zeit dem andern beides oft entgeht der Hahn dagegen immer kräht Auf dem Seminar und schon vorher hatte ich es mit der Bezeichnung des „lauteren Flüchtlings“ versucht. Natürlich kommt redlich von reden und lauter von Laut. Wenn einem die Schranken der Sprache gesetzt sind, und nach Liane gibt es ja nicht einmal ein Wörterbuch Suaheli-Deutsch, ist es mit der Redlichkeit etwas schwieriger. Auch ist diese Bezeichnung durch das abgedroschene „Üb immer Treu und Redlichkeit“ etwas verbraucht und bezeichnet drittens zusätzlich etwas wie Loyalität gegenüber der Gesellschaft, in der der Flüchtling ja mit Not gerade erst angekommen ist und noch kein solches Verhältnis entwickelt haben kann. Lauter sein ist dagegen eine Nuance verschieden und erfordert nicht, dass man sich in bündiger Rede artikuliert oder diese steht, sondern eben nur der Laut, die einfache Gefühlsäußerung, in welcher Sprache auch immer, sein kann oder nicht einmal das erfordert. Lauter ist also um vieles persönlicher. Gleichzeitig grenzt es sich von der fast schon fordernden und etwas pädagogischen Ehrlichkeit ab, ohne diese Tugend hier schmälern zu wollen. Lauterkeit hat eine poetische Aura, die sich hoffentlich nicht so schnell verbrauchen wird. Doch da wenig Aussicht besteht, dass der Begriff des „lauteren Flüchtlings“ eine stehende Redewendung wird, ist eine Inflation des Begriffes Lauterkeit auch nicht zu befürchten. In diesem Sinne wollte ich die letzten Verse meines Gedichts „Flucht von allüberall“ verstanden wissen: Die Lauterkeit gilt es zu prüfen Dein Gefühl prüfe selbst Christian Rempel 8.9.2015

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Von der Worte tieferem Sinn

Redlich- oder Lauterkeit
der eine hat’s zu jeder Zeit
dem andern beides oft entgeht
der Hahn dagegen immer kräht

Auf dem Seminar und schon vorher hatte ich es mit der Bezeichnung des „lauteren Flüchtlings“ versucht. Natürlich kommt redlich von reden und lauter von Laut. Wenn einem die Schranken der Sprache gesetzt sind, und nach Liane gibt es ja nicht einmal ein Wörterbuch Suaheli-Deutsch, ist es mit der Redlichkeit etwas schwieriger. Auch ist diese Bezeichnung durch das abgedroschene „Üb immer Treu und Redlichkeit“ etwas verbraucht und bezeichnet drittens zusätzlich etwas wie Loyalität gegenüber der Gesellschaft, in der der Flüchtling ja mit Not gerade erst angekommen ist und noch kein solches Verhältnis entwickelt haben kann. Lauter sein ist dagegen eine Nuance verschieden und erfordert nicht, dass man sich in bündiger Rede artikuliert oder diese steht, sondern eben nur der Laut, die einfache Gefühlsäußerung, in welcher Sprache auch immer, sein kann oder nicht einmal das erfordert. Lauter ist also um vieles persönlicher. Gleichzeitig grenzt es sich von der fast schon fordernden und etwas pädagogischen Ehrlichkeit ab, ohne diese Tugend hier schmälern zu wollen. Lauterkeit hat eine poetische Aura, die sich hoffentlich nicht so schnell verbrauchen wird. Doch da wenig Aussicht besteht, dass der Begriff des „lauteren Flüchtlings“ eine stehende Redewendung wird, ist eine Inflation des Begriffes Lauterkeit auch nicht zu befürchten.
In diesem Sinne wollte ich die letzten Verse meines Gedichts „Flucht von allüberall“ verstanden wissen:

Die Lauterkeit gilt es zu prüfen
Dein Gefühl prüfe selbst

Christian Rempel 8.9.2015

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Christian Rempel: Heinriche im Ilsental

Heinriche im Ilsental Der Kaiser Heinrich, immer helle macht sich auf zu jener Stelle wo Prinzess Ilse jammerschade allein genießt ihr täglich Bade Nur selten trifft sie ein Voyeur das letzte Mal, als dies Malheur ihr zustieß, fand sie es famos ihr Pech, es war der Förster ... ▶ Hinweis: Dies ist eine Vorschau. Um diesen Artikel zu öffnen, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken.

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Heinriche im Ilsental

Der Kaiser Heinrich, immer helle
macht sich auf zu jener Stelle
wo Prinzess Ilse jammerschade
allein genießt ihr täglich Bade

Nur selten trifft sie ein Voyeur
das letzte Mal, als dies Malheur
ihr zustieß, fand sie es famos
ihr Pech, es war der Förster bloß

Doch dieses Mal im Ilsentale
des Wasser fließt nicht in die Saale
sondern mehr der Weser zu
naht sich ein Kaiser und ich tu

Als entginge mir sein lüsternd Blick
der Kaiser hat ´nen Frauentick
nicht ist er aus auf die Belohnung
die Ilsen birgt in ihrer Wohnung

Im kreuzgeschmückten Ilsenstein
es reizt ihn mehr ihr schlankes Bein
und ihre Brüste, ihre weißen
die ganz Glückseligkeit verheißen

Das Kreuz ganz oben, das ich meine
mit schlotternd Knien stand dort Heine
der ob der religiösen Regung
ganz stille ward und die Bewegung

Der Wasser, stürzend erst, dann schleichend
über kleine Kiesel streichend
uns wahrgenommen und fixiert
auf Ilsen nun und Heinrich stiert

Doch um nicht indiskret zu sein
lässt er die beiden bald allein
denn kaiserliche Sprosse zeugen
will selbst der Dichter nicht beäugen

Und hat er nicht auch oft geküsst
weil er doch selbst ein Heinrich ist
zwar nicht ein Kaiser oder Fürst
an Goethen Dich erinnern wirst

Sie alle liebten auch nach Kräften
und den geschlechtlichen Geschäften
Tribut sie zollten, ja das schon
doch übten sie auch Diskretion

C.R. 30.7.2015

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Christian Rempel: Übermacht

Übermacht Des Lebens holde Partitur schwebt in Tönen übers Land auf Noten starr ich, wie gebannt gespielt so weiter die Natur ...

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Übermacht

Des Lebens holde Partitur
schwebt in Tönen übers Land
auf Noten starr ich, wie gebannt
gespielt so weiter die Natur

Sie schließet so in Tönen ein
was selten ist und unbeweglich
mit Worten wäre es unsäglich
erweichend selbst den harten Stein

Bis dann der Sturmwind braust heran
dem sind gegeben eigne Töne
kein Singen ist’s, vielmehr Gestöhne
den Schritt zurück, den deutet’s an

Und Schweigen senkt sich in die Seelen
nicht Leid will mehr nach außen drängen
drapierend dunklen Schmuck umhängend
den Tönen und dem Sturm befehlend

C.R. 30.7.2015

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Christian Rempel: Eine Reise stürzt mich in Verwirrung

Eine Reise stürzt mich in Verwirrung Das malerische Ilsenburg am Harz wurde für einige Tage unser Aufenthaltsort. Zweimal versuchten wir von dort den Aufstieg zum Brocken und beim zweiten Mal gelang es auf dem Heineweg, der uns schon beim ersten Mal ins Auge gefallen war, den wir aber für zu lang und nicht bewältigbar hielten. Schließlich war Heine da 27 und wir entweder viel jünger oder viel älter. Vielleicht muss man allein sein, um möglicherweise der Prinzessin Ilse bei ihrem täglichen Bad in dem nach ihr benannten Gebirgsbach zu begegnen. Sie soll im Ilsenstein hausen und über ein kristallenes Schloss verfügen, in das sie denjenigen führt, der so glücklich ist, sie zur rechten Stunde beim Bade anzutreffen, wofür einem königliche Belohnung wird. Man darf aber nicht vorzeitig in den durch sie mit Herrlichkeiten gefüllten Ranzen blicken, sonst findet man nur Tannenzapfen oder Pferdemist vor. Heine verstieg sich nicht dazu, diese Stunde getroffen zu haben, aber er versetzt sich in die Prinzessin, indem er schreibt Ich bin die Prinzessin Ilse, Und wohne im Ilsenstein Komm mit nach meinem Schlosse, Wir wollen selig sein. Einige Verse später stellt Heine fest, dass sie nicht nur Dich, wenn Du die Stunde trafst, umsorgt hat, sondern auch den Kaiser Heinrich, gemeint ist Heinrich IV. Ich will dich küssen und herzen, Wie ich geherzt und geküsst Den lieben Kaiser Heinrich, Der nun gestorben ist. Man rätselt heute noch, ob dieser Heinrich ...

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Das malerische Ilsenburg am Harz wurde für einige Tage unser Aufenthaltsort. Zweimal versuchten wir von dort den Aufstieg zum Brocken und beim zweiten Mal gelang es auf dem Heineweg, der uns schon beim ersten Mal ins Auge gefallen war, den wir aber für zu lang und nicht bewältigbar hielten. Schließlich war Heine da 27 und wir entweder viel jünger oder viel älter. Vielleicht muss man allein sein, um möglicherweise der Prinzessin Ilse bei ihrem täglichen Bad in dem nach ihr benannten Gebirgsbach zu begegnen. Sie soll im Ilsenstein hausen und über ein kristallenes Schloss verfügen, in das sie denjenigen führt, der so glücklich ist, sie zur rechten Stunde beim Bade anzutreffen, wofür einem königliche Belohnung wird. Man darf aber nicht vorzeitig in den durch sie mit Herrlichkeiten gefüllten Ranzen blicken, sonst findet man nur Tannenzapfen oder Pferdemist vor. Heine verstieg sich nicht dazu, diese Stunde getroffen zu haben, aber er versetzt sich in die Prinzessin, indem er schreibt

Ich bin die Prinzessin Ilse,
Und wohne im Ilsenstein
Komm mit nach meinem Schlosse,
Wir wollen selig sein.

Einige Verse später stellt Heine fest, dass sie nicht nur Dich, wenn Du die Stunde trafst, umsorgt hat, sondern auch den Kaiser Heinrich, gemeint ist Heinrich IV.

Ich will dich küssen und herzen,
Wie ich geherzt und geküsst
Den lieben Kaiser Heinrich,
Der nun gestorben ist.

Man rätselt heute noch, ob dieser Heinrich ein Tyrann und Wüstling oder wirklich ein lieber Kaiser war, wie der zur Ilse mutierte Heinrich Heine es sieht. Auf jeden Fall hat er sich im Streit mit dem Papst und den eigenen Fürsten aufgerieben, bekannt ist sein Gang nach Canossa, wo er die Hinwegnahme des Kirchenbannes vom Papst erbettelte, den er nichts desto trotz später, als er wieder mit Bann belegt ward, nach allen Regeln der Kunst bekriegte, dann nicht mehr bat, sondern zwang. Später wurde er dann vom eigenen Sohn, Heinrich V. zur Abdankung gezwungen, obwohl er diesem schon in jungen Jahren den Schwur abgenommen hatte, dass er zu seinen Lebzeiten nicht nach der Herrschaft trachten sollte. Ein guter Kaiser war Heinrich IV. auf jeden Fall für die Juden im Lande, denen er Privilegien einräumte. Vielleicht auch ein Gesichtspunkt für Heine, ihn als Ilse zu herzen und zu küssen. Auch hat er in seinen späteren Jahren dem deutschen Reich versucht Frieden zu bringen. Poetisch gesehen hätte er das vielleicht gleich versuchen sollen, denn das Ilsegedicht endet

Doch dich soll mein Arm umschlingen,
Wie er Kaiser Heinrich umschlang;
Ich hielt ihm zu die Ohren,
Wenn die Trompet‘ erklang.

Bei Ilsen ist man dem Militärischen offenbar abhold, wenn man sich vorm Klang der Trompeten die Ohren verschließen lässt. So gibt es eben auch das Bild vom „lieben“ Kaiser Heinrich, das ihn als Versager brandmarkt, der nicht genug Kraft besessen hätte, sich durchzusetzen. Bismarck meinte jedenfalls, als es mal wieder an die Gründung eines deutschen Reiches ging: „Nach Canossa gehen wir nicht.“ Von einer kränkelnden Republik wird das auch keiner mehr verlangen und wir müssen uns heute nicht mehr festlegen und können gar müßig herumklügeln, was wir von den Heinrichen halten wollen. Des Heinrich Heines Dahinsiechen über acht Jahre in der Matratzengruft ist es sicher auch nicht, was wir nachleben wollen und den Kaiser Heinrich hat man so oft umgebettet, wie das schlechte Gewissen gebot.

C.R. 26.7.15

Wer jetzt literarisch tiefer in den Harz eintauchen möchte, findet in diesem Artikel: Literatur Erbe – Heinrich Heine weitere Links zum Lesen oder Anhören

▶ Heinrich Heine: Die Harzreise – Literatur Erbe

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Christian Rempel (Text und Video): Bedeutungshöfe

Bedeutungshöfe Sagt ein UnDichter zum andern: "Was machen die Bedeutungshöfe?" Der andere sagt h ö f lich: "Ja, der Mond, der Mond hat einen Hof das scheint mir sehr bedeutungsschwer doch ich bin schlau und gar nicht doof und finde noch der Höfe mehr. ... ▶ Hinweis: Dies ist eine Vorschau. Um den ganzen Text und das Video sehen zu können, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken und den Artikel öffnen. ▶ Note: This is a preview. Please click in the turquoise-colored heading of the article, and you can see the Video.

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Bedeutungshöfe von Christian Rempel  Video
 

Bedeutungshöfe

Sagt ein UnDichter zum andern:
„Was machen die Bedeutungshöfe?“
Der andere sagt h ö f lich:
„Ja, der Mond, der Mond hat einen Hof
das scheint mir sehr bedeutungsschwer
doch ich bin schlau und gar nicht doof
und finde noch der Höfe mehr.
Auf meinem bildet man Spalier
man reißt sich um die besten Plätze.
Es brandet Beifall, ich goutier‘
und finde immer bessre Sätze.
Wie’s gerade kommt ich losparlier
reimt da noch einer, ich zerfetze
ihn in der Luft.
Und immer, eh ich mich versah
war der Bedeutungshof schon da.“
Und dann der eine, dieser Schuft
sagt doch darauf, dass heiße Luft
ganz ähnlich sich wohl auch verhalte.

Von beiden Dichtern blieb nur einer
bei uns in diesem Blog zurück
vermisst von beiden wurde keiner
so lässlich ist das Dichterglück.

C.R. 20.4.2015

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