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Andreas Schrock: Annäherung an die Ikonenmalerei

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Zuerst ist die Farbe. Oder die Idee von einer Farbe: Kaffee. Tante G. hatte mir Bilder gezeigt, die während ihrer Reha entstanden. Landschaften in Brauntönen, gemalt mit einer wässrigen Lösung aus gefriergetrocknetem Kaffee. Ich bereite einen, wie ich meine, kräftigen Sud. Doch es funktioniert nicht. Die Striche auf dem Blatt bleiben blass, ohne Kraft.

Also steige ich auf Aquarell und Umbra um. „Umbra“ klingt irgendwie gut. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und heißt Schatten. Umbra wird landläufig mit Römischbraun übersetzt. Ich suche eine Vorlage aus dem Netz, dann die Farben in den Näpfchen.

Wie soll das Licht fallen? Ich könnte versuchen, das Gesicht aus sich selbst heraus leuchten zu lassen, wie manche Ikonenmaler es tun. Also ohne Schatten, ohne Tiefe, eben flach. Aber das wäre verrückt! Generationen von Malern haben daran gearbeitet, den Raum (die Perspektive, die Tiefe) auf die Leinwand zu kriegen. Die Welt gewissermaßen auf das Kunstwerk zu erweitern. Nur die Expressionisten waren anders, glaube ich. Und dann soll man einfach Fläche malen?! Andererseits: Wenn man Fläche malte, wäre das auch ein Zeichen. Der (irdische) Raum würde unwichtig, das Blatt würde zur Grenze zwischen Immanenz (Welt) und Transzendenz (dem Dahinterliegenden). Im günstigste Fall spräche es, wie eben ein Kunstwerk spricht. Was es sagt, ist die spannende Frage!

Sollte ich Christus malen? Oder auch Gottvater, den Heiligen Geist, Maria und diverse Heilige, wie in den letzten 500 Jahren üblich? Und wenn schon so viele Heilige, warum nicht auch Menschen wie dich und mich? Gut, dann aber wäre der Heiligenschein im Wege. Ich blättere im Netz, es flüstert aus verschiedenen Ecken: Gold ist Zeichen für Göttliches. Aber Moment mal, ist nicht auch ein Ehering normalerweise aus Gold? Ich entscheide mich für Gold, aber nicht um den Kopf herum, sondern als Fläche dahinter. So, als hinge ein Fließ an der Wand. Dann wäre die Gefahr der Selbstüberhebung gebannt, denn das Göttliche ist im Raum, einfach so.

Eine erste Skizze entsteht. Ich bin nicht besonders zufrieden. Nichts stimmt so richtig. Aber für heute ist es genug. Das Wort Ikone stammt aus dem Griechischen und heißt Abbild. Ikonen können Meditationsbilder sein. Man soll eine Kerze davor aufstellen, heißt es. Im Schein der brennenden Kerze fangen sie an zu leben.

Andreas Schrock

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Liebe Anna,

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fühle Dich gedrückt und umarmt – mögen alle guten Wünsche Dich begleiten und in Erfüllung gehen. Mögen Deine Herzenprojekte gelingen, und wie ein funkelnder Stern am dunklen Himmel Dich geleiten, auch durch dunkle Täler – wieder hinauf auf die Höhn, mit der besseren Aussicht über die Welt, die uns umgibt. Ich wünsche Dir das Allerbeste, Du bist eine gute Freundin, oft Helferin in der Not – für Viele, Du bist Diejenige, die nicht nur redet, sondern tut, eine die handelt, während andere noch grübeln. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Elan und Spaß, immer wieder Neues zu entdecken – auszuprobieren. Was wäre die Welt ohne Dich? Auf jeden Fall ärmer! Danke, dass Du da bist. Bitte bleib so!

Du erhälst musikalische Geburtstagsgrüße:

Loreena McKennitt. Nights from the Alhambra

Bob Dylan: – Best Songs of Bob Dylan

Gundermann: Krieg

Liane

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Erwin von der Panke – seiest Du beglückwünschet

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Lieber Gerhard,
heute ist eine gute Gelegenheit, Dir einmal Danke zu sagen, für all das Gute, dass Du uns Vereinsfreunden angedeihen lässt. Du hast die Gabe Dich oft behutsam, aber dennoch klar auszudrücken, das hilft sicher die konstruktive Kritik umzusetzen. Vor ein paar Tagen bei unserem monatlichen Treffen zu Lesen uns Schreiben hast Du uns wieder zum Lachen gebracht, das ist so schön, dass es Dich gibt. Als Gruß bekommst Du dies: JOHANN WOLFGANG VON GOETHE – Friederike (Rezitation: Eva Mattes) und Östliches Tagelied Lyrik: Rainer Maria Rilke

Wir hoffen, Du kannst Deinen Ehrentag , wie alle folgenden Tage genießen und das Leben feiern.

Viel Spaß und alles Liebe. Liane 🙂

PS: Allen Geburtstagskindern des heutigen Tages ( auch meinem lieben Paul) wird von Herzen viel Glück und alles, alles Gute gewünscht.

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Wie soll es sein, das neue GeWa?

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Liebe “Eitle Künstler”und Freunde der “UnDichter”,
wie soll es sein, das neue GeWa?
In Abwandlung eines bekannten Sprichwortes könnte ich sagen:
Schreibt selbst die Texte, die ihr gerne lesen möchtet,
malt Bilder, die Euch selbst berühren würden,
fangt den Augenblick mit einem Foto ein, dass mehr sagt als tausend Worte.
Sendet sie uns – Annett oder mir – gern noch für unser neues Gedankenwasser Heft (GeWa) zu.

Alle Einsendungen, die uns noch bis Montag den 24. Juni 2019 16:00 Uhr erreichen, können noch von uns für das kommende Gedankenwasser Heft berücksichtigt werden. (Es macht nichts, wenn ihr sie schon früher sendet.) Vielleicht braucht es manchmal nur eines solchen Anlasses, um mal wieder kreativ zu werden?

Ich würde mich freuen, wenn wir alle gemeinsam wieder ein gelungenes Gedankenwasser Heft in den Händen halten und durchstöbern dürfen. Das ist unser Gemeinschaftsprojekt.
In diesem Sinne ist jeder von uns Teil des Ganzen und trägt auf ganz eigene Weise zum Gelingen bei.

Seid herzlich gegrüßt.
Liane

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Lars Steger: Kunst zieht Kreise

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DER saß mit mir zwei Jahre auf einer Schulbank – das ist die einfache Antwort, auf die Frage, wer das eigentlich sei, zu dessen „Bildern von hier und da. Porträts und Landschaften“ der „Eitel Kunst e.V.“ am Samstag den 6.4. um 16 Uhr im Mehrgenerationenhaus Gedichte und Geschichten lesen wird.

DAS ist noch kein Qualitätsmerkmal. Schließlich hat es der Junge hinter uns zum Justizminister gebracht, nicht wir. Aber kennt noch einer einen, der ein umfangreiches Theaterstück auf die wesentlichen Rollen zusammenkürzt und aufführt – für einen ersten Kuss?

Gekürzt auf genau so viele Rollen, wie sich Freunde finden ließen, die bereit waren, den Aufwand einer Aufführung vor der Klasse mitzutragen. Verrückt genug, das Ganze dann bei einer öffentlichen Schul-Aufführung zu wiederholen. Mund-zu-Mund-Propaganda wirkte noch, man musste in die größere Aula der benachbarten Blinden-Schule ausweichen. Eine Kuba-Rum-Idee – die dazu führte, dass der Schüchternste der sechs Freunde alle Nebenrollen zu übernehmen hatte. Eigentlich ein Running Gag. Erst in der Rückschau wurde dem Darsteller deutlich, wie sehr sein verzweifelt beschränktes Bemühen, jede Figur anders anzulegen, der Gleichförmigkeit der DDR-Typen einen Zerrspiegel vorhielt. Dass der eigentliche Autor in den Mitte-80ern bereits wieder unter „Generalverdacht“ bei den DDR-Oberen stand, ahnte vielleicht nur unsere Deutsch-Lehrerin. Wie viele Lehrer gab es, die in den Jahren neuerlichen Misstrauens solche Projekte noch bestärkten?

Aber wo ist nun die Qualität? – Der bringt es auf den Punkt. Zufälle und glückliche Umstände nutzend. Und den eigenen unbedingten Willen. Das Wesentliche sehend. Das Motiv. Der traut sich. Und überzeugt andere dabei, sich zu trauen. Die Landschaft befragend. Und sich. Macharten, Vorlagen, Vorgänger und Muster durchspielend.

Wer mir nicht traut und der im MGH getroffenen Auswahl aus der Vielfalt der Werke, kann gern unter https://jensbarthelshop.de/c/wunschbilder nachschauen. Was er dabei ganz sicher entdecken wird: Wie zielgerichtet sich JENS BARTHEL für die jeweilige Technik entscheidet. Am augenfälligsten für mich, wenn man die Gemälde mit den Fotographien vergleicht. In Letzterer beweist er den Mut, den kaum ein Fotograph noch aufbringt und der in den Gemälden der verschiedenen Weltgegenden wohl auch kaum noch geht: Große dramatische Landschaften – eine Flut der Details, Strukturen, Schattengebilde im grellen Licht – gebändigt in der Geschichte eines Augenblicks. Ich freue mich schon auf eine Fotoausstellung von Jens Barthel – vielleicht mit den Amerika-Texten des von Hinnerk Einhorn?

Übrigens: Der heutige Justiz-Minister war einer der Darsteller des Stücks. Und: JENS hat die Frau, für die das Theater-Risiko der Freunde eingegangen wurde, nicht nur geheiratet, sondern auch zwei Söhne mit ihr. Einer der beiden wird die Lesung, in der sich die Teilnehmer des von Freitag, den 5.4., bis Sonntag, den 6.4. im MGH Königs Wusterhausen, Am Fontaneplatz 6, stattfindenden Frühjahrseminars des „Eitel Kunst e.V. – eine Sammlung UnDichter“ vorstellen, mit seiner Abiturienten-Band begleiten.    

Lars Steger

PS: Liebe Eitle Künstler,

wer den Anspruch hat, den Bildern der Vernissage zu der wir lesen, mit seinen Texten nahe zu kommen, kann sich gern vorab über die wahrscheinliche Auswahl der im MGH hängenden Werke informieren: https://1drv.ms/f/s!Ar9Y-RMd95Rbgfo9rhh0pNsHpoiMVw (wird regelmäßig aktualisiert).

Außerdem erinnere ich nochmal an meine Bitte um Rückmeldung zu Seminar und Lesung! (Termin läuft eigentlich gerade ab.)

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