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Haben wir nichts mehr zu lachen?

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Mit der Lacherei ist es so eine Sache. Worüber wird gelacht, geschmunzelt, gespottet oder gelästert? Gehört nicht auch zu jedem Lachen der Humor? Wie präsentiert sich der Humor im Wandel der Zeiten? Dürfte Wilhelm Busch das Spiel seiner Figuren (z.B Max und Moritz) heute noch so in Szene setzen? Was geht noch und was sollten wir lieber vergessen?

Klar, scheint Humor auch eine „politische Komponente“ zu haben. Dennoch schimmern in ihm Lebenslust, Leichtigkeit und Freude (manschmal auch Schadensfreude) und Spaß am Dasein.

Also sollten wir das Thema mal unter die Lupe nehmen. Vielleicht sammeln wir in Hinblick auf unser Seminar im Mai gemeinsam Anregungen, Textbeispiele, Autoren, Gedanken und Haltungen mit denen wir einverstanden oder auf Kriegsfuß sind.. Macht bitte alle mit!

Unser Thema: „Humor im Wandel der Zeiten

Wenn wir Glück haben, dann finden wir am Ende doch noch etwas worüber es sich gemeinsam lachen läßt.

Erwin vom Nottekanal

Die Schlange

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Ich bin die Schlange
verflucht und verehrt
auch heilig gesprochen
Ich mach mir nichts draus
Ich wohne vor euren Türen
Ich schütze das Haus
Wir sollten uns nicht verlieren
So lang die Welt währt
lasst mich in meiner Spur.
Eine Schlange! – Was soll das Getös.
Ich bin nicht gut. Bin nicht bös –
wie alle Kreatur.


Erhard Scherner, veröffentlicht im Gedankenwasser Nr. 156, August 2024

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Bildbetrachtung II

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Stoffliches
Farbauftrag pastos oder flächig
Malgrund
Technik (Acryl, Aquarell, Kreide, Öl, Tempera, Tusche,…)
flächig – räumlich

Perspektive
Raumperspektive (Zentralperspektive, Zweipunktperspektive, Aperspektivität)
Farbperspektive
Luftperspektive
daraus folgend: Tageszeit, also auch Stimmung

Linien
Konturen (heben Umrisse hervor: scharfe Linien, weiche Kanten oder Auflösung/Zerfleddern der Kontur, wie etwa bei Wolken, siehe John Constable/1776-1837)
Blickrichtungen – Blickschwünge

Blickschwünge entlang einzelner Elemente, wie z.B. Bäumen, Engeln, Menschen

Wenn man die Köpfe der Menschen miteinander verbindet, erhält man eine Art Schlangenlinie. Nicht untypisch für den verspielten Rokoko. Skizze nach: Antoine Jean Watteau, Die Einschiffung nach Cythera, 1718.

Möglich wäre etwa auch der Mäander (in Ornamentik der griechischen Kunst , ca. 1.000 – 700 ante)

Perspektiven

Linien

Die Linien kreuzen sich in der Figur des Wanderers. Der Wanderer steht im Mittelpunkt, die Landschaft ist nur Mittel zum Zweck. Skizze nach: Caspar David Friedrich, Der Wanderer über dem Nebelmeer, um 1818.


Schwerpunkte – Schwebepunkte
Ränder

Strukturierung des Bildes nach Horizontale, Vertikale oder Diagonale (Barock)

Flächen
Farben: warm – kalt, farbig – matt, hell – dunkel
transparent – deckend
Licht – Schatten
Hell – Dunkel
Lichtkanten

Teilungen

Vordergrund – Hintergrund
Perspektiven
Emotionen (Gefühle)
Körperhaltungen (Figuren)
Stimmungen

Kontext (Gedanken)

Künstler
Entstehungsjahr
Stil
Rezeption (Museen, Länder,…)
Gattung/Genre (Historienmalerei, Porträtmalerei, Sittenbild, Landschaftsmalerei, Stillleben,…)

Porträts/Kopfhaltungen
Frontalansicht
Viertelprofil
Halbprofil
Dreiviertelprofil
Profil, vgl. Schattenriss
Verlorenes Profil

Andreas Schrock, Danke an Gerhard Jaeger für einen wertvollen Hinweis

Dialog mit Armaggedon von Christian Rempel

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Heiliger Bimbam...bim Bambam.
Das hat gesessen. Das kommt an.
Was für ein jämmerlich Gequassel:
Welten-Untergangs Schlamassel.

Wie oft schon ward mit heilig Schaudern
Weltuntergang verzückt erklärt.
Am Abendtische gruselnd plaudern
Bei Kerzenschein von Angst beschwert.

Sei es die Hannes-Offenbarung,
Sei es Nostradamusens Prophetie.
Man sucht die Strafgerichts-Erfahrung
Als Letztes und bekam sie nie.

Eschatologisch sei die Dimension,
Die destruktiv am Herzen naget
in Demut hierorts und vor SEinem Thron,
wo GOtt, uns züchtigend, im Grimme taget.

Als hätten wir mit SEinem Rate
Nicht selbst die Dinge in der Hand,
zu wenden Schicksal hin zu Gnade
für alle Menschen jeden Lands.

Zwar sind da Zweifel wohlberechtigt:
partielles Machtgehabe überwinden.
So sehr man sinnend übernächtigt,
bemüht ist, Lösungen zu finden.

Thomas Schüler, November 2024


Armageddon

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Nun wird Google gleich befragt 
Was dieses Wort bedeutet 
Die Nacht ist’s, nach der‘s niemals tagt 
Das jüngst Gericht wird eingeläutet 

GOtt gab uns Waffen in die Hand 
Dass wir es selbst besorgen
Und ausradiert ist manches Land 
Noch heute, nicht erst morgen 

Und ausradiert die Sorgenfalte 
Die SEIN Antlitz bass entstellt 
Dann endlich schafft sich dieser ALte 
Zum Wohlgefall’n `ne bessre Welt 

Wir ham die Wolken überflogen 
Ins Innre drangen SEiner Erd 
Wie lange blieb ER uns gewogen 
Bis wir die Ehrfurcht IHm verwehrt 

Doch wie nun endlich Schluss zu machen? 
Milliarden von uns wuseln rum 
Erfanden wir nicht selbst die Sachen 
Die uns schlussendlich bringen um? 

Ham Schuld daran die Physikusse 
Die wirkten am Manhattenprojekt? 
Bald darauf kam man zum Schlusse 
Wo noch größer ist der Massendefekt 

Politikern obliegt es nun 
Den HErrn zu bitten irgendwo 
Uns Einhalt zu gebieten in unserm Tun 
Zu spät kann’s sein, das ist wohl so 

Ich nehm `nen Flug nach Jerusalem 
Durch alle Sicherheitskontrollen 
Werd durchgelassen, denn sie wollen 
Am Hut nichts haben, der plemplem 

Nur einer fragt: „Was trägst Du schwer?“ 
„Ein Wasserbecken, ist noch leer 
Doch’s Herze ist mir übervoll 
Ich fürchte unsres HErrn sein Groll.“ 

Mit `nem Esel und der Wasserfracht 
Das Becken nach Golgatha hinaufgebracht 
Wolken dräuen, das Meer schäumt über 
Intercontis zischen rüber und nüber 
Natur und Technik, wie spektakulär 
Beide wollen uns nicht mehr 
Das Inferno unausweichlich 
Das anzusehen, wie erbleich ich 
Alles wird hinweggefegt 
Was sich irgend noch bewegt 
Und endlich schwebt herab der HErr 
Der sonst wohl pflegt mehr aufzufahren 
Zeigt keine Reue im Gebaren 
Taucht beide Hände in das Becken: 
„Wie viele mussten nun verrecken 
Eigentlich, so scheint es mir 
Gibt‘s keinen hier mehr außer Dir. 
Sei Zeuge, wie ich wasche mir 
Wie es Pilatus einst getan 
Unschuldig Hände, schau‘s Dir an.“ 

Ja der Mensch ist so gebaut 
Dass er dem HErrn gern durch die Finger schaut 
Wer war’s denn nun, wenn er’s nicht war 
Historikern ist man jetzt bar 
Und außerdem denkt, wer das liest 
Dass gerade er der Überlebende ist 
Und Einsamkeit greift ihm ans Herz 
Dem HErrn entgeht nicht dieser Schmerz 
„Ich will die besten von den Gecken 
Für Dich zum Leben wiedererwecken.“ 
Darunter bist Du leider nicht 
Fatal ist es – das Jüngste Gericht 

Christian Rempel, 21.11.2024
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