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Dialog mit Armaggedon von Christian Rempel

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Heiliger Bimbam...bim Bambam.
Das hat gesessen. Das kommt an.
Was für ein jämmerlich Gequassel:
Welten-Untergangs Schlamassel.

Wie oft schon ward mit heilig Schaudern
Weltuntergang verzückt erklärt.
Am Abendtische gruselnd plaudern
Bei Kerzenschein von Angst beschwert.

Sei es die Hannes-Offenbarung,
Sei es Nostradamusens Prophetie.
Man sucht die Strafgerichts-Erfahrung
Als Letztes und bekam sie nie.

Eschatologisch sei die Dimension,
Die destruktiv am Herzen naget
in Demut hierorts und vor SEinem Thron,
wo GOtt, uns züchtigend, im Grimme taget.

Als hätten wir mit SEinem Rate
Nicht selbst die Dinge in der Hand,
zu wenden Schicksal hin zu Gnade
für alle Menschen jeden Lands.

Zwar sind da Zweifel wohlberechtigt:
partielles Machtgehabe überwinden.
So sehr man sinnend übernächtigt,
bemüht ist, Lösungen zu finden.

Thomas Schüler, November 2024


Armageddon

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Nun wird Google gleich befragt 
Was dieses Wort bedeutet 
Die Nacht ist’s, nach der‘s niemals tagt 
Das jüngst Gericht wird eingeläutet 

GOtt gab uns Waffen in die Hand 
Dass wir es selbst besorgen
Und ausradiert ist manches Land 
Noch heute, nicht erst morgen 

Und ausradiert die Sorgenfalte 
Die SEIN Antlitz bass entstellt 
Dann endlich schafft sich dieser ALte 
Zum Wohlgefall’n `ne bessre Welt 

Wir ham die Wolken überflogen 
Ins Innre drangen SEiner Erd 
Wie lange blieb ER uns gewogen 
Bis wir die Ehrfurcht IHm verwehrt 

Doch wie nun endlich Schluss zu machen? 
Milliarden von uns wuseln rum 
Erfanden wir nicht selbst die Sachen 
Die uns schlussendlich bringen um? 

Ham Schuld daran die Physikusse 
Die wirkten am Manhattenprojekt? 
Bald darauf kam man zum Schlusse 
Wo noch größer ist der Massendefekt 

Politikern obliegt es nun 
Den HErrn zu bitten irgendwo 
Uns Einhalt zu gebieten in unserm Tun 
Zu spät kann’s sein, das ist wohl so 

Ich nehm `nen Flug nach Jerusalem 
Durch alle Sicherheitskontrollen 
Werd durchgelassen, denn sie wollen 
Am Hut nichts haben, der plemplem 

Nur einer fragt: „Was trägst Du schwer?“ 
„Ein Wasserbecken, ist noch leer 
Doch’s Herze ist mir übervoll 
Ich fürchte unsres HErrn sein Groll.“ 

Mit `nem Esel und der Wasserfracht 
Das Becken nach Golgatha hinaufgebracht 
Wolken dräuen, das Meer schäumt über 
Intercontis zischen rüber und nüber 
Natur und Technik, wie spektakulär 
Beide wollen uns nicht mehr 
Das Inferno unausweichlich 
Das anzusehen, wie erbleich ich 
Alles wird hinweggefegt 
Was sich irgend noch bewegt 
Und endlich schwebt herab der HErr 
Der sonst wohl pflegt mehr aufzufahren 
Zeigt keine Reue im Gebaren 
Taucht beide Hände in das Becken: 
„Wie viele mussten nun verrecken 
Eigentlich, so scheint es mir 
Gibt‘s keinen hier mehr außer Dir. 
Sei Zeuge, wie ich wasche mir 
Wie es Pilatus einst getan 
Unschuldig Hände, schau‘s Dir an.“ 

Ja der Mensch ist so gebaut 
Dass er dem HErrn gern durch die Finger schaut 
Wer war’s denn nun, wenn er’s nicht war 
Historikern ist man jetzt bar 
Und außerdem denkt, wer das liest 
Dass gerade er der Überlebende ist 
Und Einsamkeit greift ihm ans Herz 
Dem HErrn entgeht nicht dieser Schmerz 
„Ich will die besten von den Gecken 
Für Dich zum Leben wiedererwecken.“ 
Darunter bist Du leider nicht 
Fatal ist es – das Jüngste Gericht 

Christian Rempel, 21.11.2024

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Geflügelte Worte

es genügt nicht
ein ENGEL zu sein
wie es nicht zu
genügen scheint
DICHTERIN
zu sein damit
MENSCHEN
an dich glauben
denn nicht nur
meine Gedichte
auch Engel
sprechen eine
geheime Sprache

Ursula Kramm-Konowalow Gedankenwasser 156

Wir

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Wir antworten uns nicht mehr
auf die wichtigen Fragen
weil wir sie nicht mehr stellen

Die Herzen Europas brennen
in Kriegen und Rekonstruktionen
brechen die Fassaden nieder

Wir haben Lemminge erzogen
die verdaddeln unser Leben
als sei es eine Simulation

Nun sehne ich mich
nach der Stille im Herzen
doch sie wird mein Tod

Manchmal ist es Zeit
Und einmal ist es gut


Lars Steger, 2024

Erhard Scherner

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Am 30.9.2024 starb unser treuer Begleiter und Unterstützer Erhard Scherner mit 95 Jahren.

Einige seiner letzten Gedichte finden sich im GeWa 156 und früheren Heften.

Mehrfach hatte er mir gegenüber seine Bewunderung für unseren Durchhaltewillen und die Anzahl unserer Heftchen bekundet. Darum steuerte er auch wiedergefundene und überarbeitete Texte wie ganz neue bei.

Wer die im Heft 157 liest und um seine Lebensgeschichte weiß, kann sie leicht als sehr persönliche Auseinandersetzungen auch mit sich erkennen.  Aber andere kannten ihn besser als ich: https://literaturkollegium.de/mitglieder/leseproben/erhard-scherner.html

(Für externe Links können wir leider keine Verantwortung übernehmen.)

Lars Steger, 17. Oktober 2024

Meine Freunde

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Meine Freunde
leben in schwierigen Zeiten

Was sie treibt
geht auf Leben und Tod

Sie stehlen sich nicht davon

Tun
immer ein Quäntchen mehr.

Sie
zweifeln –
verzweifeln nicht.

Sie lieben –
ein Glanz davon
fällt auf die Kinder
und alle Kreatur.

So sind meine Freunde
nicht Hilfe los.

Woher ich das weiß?
Sie singen.

Erhard Scherner

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