Heiliger Bimbam...bim Bambam. Das hat gesessen. Das kommt an. Was für ein jämmerlich Gequassel: Welten-Untergangs Schlamassel. Wie oft schon ward mit heilig Schaudern Weltuntergang verzückt erklärt. Am Abendtische gruselnd plaudern Bei Kerzenschein von Angst beschwert. Sei es die Hannes-Offenbarung, Sei es Nostradamusens Prophetie. Man sucht die Strafgerichts-Erfahrung Als Letztes und bekam sie nie. Eschatologisch sei die Dimension, Die destruktiv am Herzen naget in Demut hierorts und vor SEinem Thron, wo GOtt, uns züchtigend, im Grimme taget. Als hätten wir mit SEinem Rate Nicht selbst die Dinge in der Hand, zu wenden Schicksal hin zu Gnade für alle Menschen jeden Lands. Zwar sind da Zweifel wohlberechtigt: partielles Machtgehabe überwinden. So sehr man sinnend übernächtigt, bemüht ist, Lösungen zu finden. Thomas Schüler, November 2024
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Armageddon
Nun wird Google gleich befragt Was dieses Wort bedeutet Die Nacht ist’s, nach der‘s niemals tagt Das jüngst Gericht wird eingeläutet GOtt gab uns Waffen in die Hand Dass wir es selbst besorgen Und ausradiert ist manches Land Noch heute, nicht erst morgen Und ausradiert die Sorgenfalte Die SEIN Antlitz bass entstellt Dann endlich schafft sich dieser ALte Zum Wohlgefall’n `ne bessre Welt Wir ham die Wolken überflogen Ins Innre drangen SEiner Erd Wie lange blieb ER uns gewogen Bis wir die Ehrfurcht IHm verwehrt Doch wie nun endlich Schluss zu machen? Milliarden von uns wuseln rum Erfanden wir nicht selbst die Sachen Die uns schlussendlich bringen um? Ham Schuld daran die Physikusse Die wirkten am Manhattenprojekt? Bald darauf kam man zum Schlusse Wo noch größer ist der Massendefekt Politikern obliegt es nun Den HErrn zu bitten irgendwo Uns Einhalt zu gebieten in unserm Tun Zu spät kann’s sein, das ist wohl so Ich nehm `nen Flug nach Jerusalem Durch alle Sicherheitskontrollen Werd durchgelassen, denn sie wollen Am Hut nichts haben, der plemplem Nur einer fragt: „Was trägst Du schwer?“ „Ein Wasserbecken, ist noch leer Doch’s Herze ist mir übervoll Ich fürchte unsres HErrn sein Groll.“ Mit `nem Esel und der Wasserfracht Das Becken nach Golgatha hinaufgebracht Wolken dräuen, das Meer schäumt über Intercontis zischen rüber und nüber Natur und Technik, wie spektakulär Beide wollen uns nicht mehr Das Inferno unausweichlich Das anzusehen, wie erbleich ich Alles wird hinweggefegt Was sich irgend noch bewegt Und endlich schwebt herab der HErr Der sonst wohl pflegt mehr aufzufahren Zeigt keine Reue im Gebaren Taucht beide Hände in das Becken: „Wie viele mussten nun verrecken Eigentlich, so scheint es mir Gibt‘s keinen hier mehr außer Dir. Sei Zeuge, wie ich wasche mir Wie es Pilatus einst getan Unschuldig Hände, schau‘s Dir an.“ Ja der Mensch ist so gebaut Dass er dem HErrn gern durch die Finger schaut Wer war’s denn nun, wenn er’s nicht war Historikern ist man jetzt bar Und außerdem denkt, wer das liest Dass gerade er der Überlebende ist Und Einsamkeit greift ihm ans Herz Dem HErrn entgeht nicht dieser Schmerz „Ich will die besten von den Gecken Für Dich zum Leben wiedererwecken.“ Darunter bist Du leider nicht Fatal ist es – das Jüngste Gericht Christian Rempel, 21.11.2024
Hoffnung
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Bild: Gerhard Jaeger, Erstveröffentlichung im Blog 13. September 2015
Geflügelte Worte
es genügt nicht
ein ENGEL zu sein
wie es nicht zu
genügen scheint
DICHTERIN
zu sein damit
MENSCHEN
an dich glauben
denn nicht nur
meine Gedichte
auch Engel
sprechen eine
geheime Sprache
Ursula Kramm-Konowalow Gedankenwasser 156
Geblieben
Wir
Wir antworten uns nicht mehr
auf die wichtigen Fragen
weil wir sie nicht mehr stellen
Die Herzen Europas brennen
in Kriegen und Rekonstruktionen
brechen die Fassaden nieder
Wir haben Lemminge erzogen
die verdaddeln unser Leben
als sei es eine Simulation
Nun sehne ich mich
nach der Stille im Herzen
doch sie wird mein Tod
Manchmal ist es Zeit
Und einmal ist es gut
Lars Steger, 2024
Erhard Scherner
Am 30.9.2024 starb unser treuer Begleiter und Unterstützer Erhard Scherner mit 95 Jahren.
Einige seiner letzten Gedichte finden sich im GeWa 156 und früheren Heften.
Mehrfach hatte er mir gegenüber seine Bewunderung für unseren Durchhaltewillen und die Anzahl unserer Heftchen bekundet. Darum steuerte er auch wiedergefundene und überarbeitete Texte wie ganz neue bei.
Wer die im Heft 157 liest und um seine Lebensgeschichte weiß, kann sie leicht als sehr persönliche Auseinandersetzungen auch mit sich erkennen. Aber andere kannten ihn besser als ich: https://literaturkollegium.de/mitglieder/leseproben/erhard-scherner.html
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Lars Steger, 17. Oktober 2024
Frieden
Meine Freunde
Meine Freunde
leben in schwierigen Zeiten
Was sie treibt
geht auf Leben und Tod
Sie stehlen sich nicht davon
Tun
immer ein Quäntchen mehr.
Sie
zweifeln –
verzweifeln nicht.
Sie lieben –
ein Glanz davon
fällt auf die Kinder
und alle Kreatur.
So sind meine Freunde
nicht Hilfe los.
Woher ich das weiß?
Sie singen.
Erhard Scherner