
Herbst, südlich

„Beauty of Herbst“ At first i didn’t know where i was going with this..but so far so good…“work in progress“
Lichtblick
Der Wald hat mich verwandelt.
Ich lerne in Stille zu verweilen. –
Dann wird sie beredet!
Das Säuseln des Windes in den Kronen
Das Ächtzen der Stämme
Das Knacken des Astes
Das Herunterfallen eines Kienapfels
Sie verändern ihre Sprache !
Der Geruch der Nadeln
Der Geruch der Rinden
Der Geruch der Gräser
Der Geruch des Mooses
Sie liegen schmackhaft auf der Zunge !
Die Ameisen kitzeln meine Hände
Die Käfer schillern in Regenbogenfarben
Die Sonne findet ihren Weg zur Lichtung
Die Strahlen treiben ihr Spiel mit Licht und Schatten
Ein Vogel singt ein neues Lied !
Indian Summer
Ich explodiere,
Hüpfe auf der Stelle,
drehe mich um meine eigene Achse,
bis keine Achse mehr vorhanden ist.
Bin leicht, entferne mich von der Erde,
verströme mich in den Himmel,
verschmelze mit : Bäumen
Erde
Steinen
Farben
Vermische mit Allem.
Werde zu diesem Moment
für immer
für ewig
bleibend
immer abrufbar
Dorit Brückner
Dieses Bild von Gerhard Jaeger war neben weiteren Exponaten der Kunstausstellung des Malaika Projektes “Art unite us – Kunst vereint uns” im Rahmen einer Multimedia Show im Dezember 2014 im Mehrgenerationenhaus Königs Wusterhausen zu sehen.
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Herbst, Du siehst Dir gar nicht ähnlich
viel Wärme noch – ist ungewöhnlich
der Wind bleibt aus, wo bleibt er nur?
wie viele Blätter noch im Parcours
Solln wir die Bäume selber schütteln
das letzte Blatt herniederrütteln?
Sie eigenhändig kolorieren
willst Du uns an der Nase führen?
Nun herbstle doch mal, fang schon an
dass man daran dann sehen kann:
Die Natur weiß, was sie tut
der Mensch tut ihr nur selten gut
C.R. 2.11.2014
Frank Partusch gewidmet
Die Erde atmet nach dem Sommer aus.
Der See spiegelt ein kühles Blau
er ruft nicht mehr: „Komm doch herein!“
und doch besuch ich ihn noch gern
und alle Last von mir
fällt wieder in sein Blau hinein
Mit goldenem Sonnenlicht
schreibt Herbst
auf Ahorn, Eiche, Erle ein Gedicht
Die gelben, roten, braunen Blätter raunen
sieh uns nur an und
füll Dein Herz mit frohem Staunen
Mein Freund der Wind regiert –
die Blätter fallen sacht
oder sie fliegen –
Sie tanzen, wie ich tanzen möcht –
der Himmel ist so weit und schön
wär ich ein Blatt, dann würd ich voller
Übermut ganz leicht über die Lande wehn
Das Leben feiert sich – die Früchte sind gereift
die jungen Schwäne, Reiher sind nun groß
Sie spürn, wie ich, hier schließt sich der Kreis
und fliegen kräftig Flügel schlagend los.
Liane Fehler, Oktober 2014
Foto: Malack Silas
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Später September (Lyrik, poetry,поэ́зия, Shahiri)
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im süßen Duft der Akazien rieselt
Laub zur Erde, Goldmarie
schüttelt aus Wolkenkissen
kleine Taler in meine Hand
schon glimmen auf
die Wiesen im Feuerschein
des späten Lichtes
schon nahen Nebelriesen
hier steigt aus dem Erdreich eine Kälte
dort steigt aus dem Bus ein Herr im Mantel
andernorts steigt aus dem Blick die Sehnsucht
grünschwarz mit vielen Rissen
gabeln Äste der Wärme hinterher
blauschwarz lachen die Krähen