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Christian Rempel: Von der Worte tieferem Sinn

Von der Worte tieferem Sinn Redlich- oder Lauterkeit der eine hat’s zu jeder Zeit dem andern beides oft entgeht der Hahn dagegen immer kräht Auf dem Seminar und schon vorher hatte ich es mit der Bezeichnung des „lauteren Flüchtlings“ versucht. Natürlich kommt redlich von reden und lauter von Laut. Wenn einem die Schranken der Sprache gesetzt sind, und nach Liane gibt es ja nicht einmal ein Wörterbuch Suaheli-Deutsch, ist es mit der Redlichkeit etwas schwieriger. Auch ist diese Bezeichnung durch das abgedroschene „Üb immer Treu und Redlichkeit“ etwas verbraucht und bezeichnet drittens zusätzlich etwas wie Loyalität gegenüber der Gesellschaft, in der der Flüchtling ja mit Not gerade erst angekommen ist und noch kein solches Verhältnis entwickelt haben kann. Lauter sein ist dagegen eine Nuance verschieden und erfordert nicht, dass man sich in bündiger Rede artikuliert oder diese steht, sondern eben nur der Laut, die einfache Gefühlsäußerung, in welcher Sprache auch immer, sein kann oder nicht einmal das erfordert. Lauter ist also um vieles persönlicher. Gleichzeitig grenzt es sich von der fast schon fordernden und etwas pädagogischen Ehrlichkeit ab, ohne diese Tugend hier schmälern zu wollen. Lauterkeit hat eine poetische Aura, die sich hoffentlich nicht so schnell verbrauchen wird. Doch da wenig Aussicht besteht, dass der Begriff des „lauteren Flüchtlings“ eine stehende Redewendung wird, ist eine Inflation des Begriffes Lauterkeit auch nicht zu befürchten. In diesem Sinne wollte ich die letzten Verse meines Gedichts „Flucht von allüberall“ verstanden wissen: Die Lauterkeit gilt es zu prüfen Dein Gefühl prüfe selbst Christian Rempel 8.9.2015

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Von der Worte tieferem Sinn

Redlich- oder Lauterkeit
der eine hat’s zu jeder Zeit
dem andern beides oft entgeht
der Hahn dagegen immer kräht

Auf dem Seminar und schon vorher hatte ich es mit der Bezeichnung des „lauteren Flüchtlings“ versucht. Natürlich kommt redlich von reden und lauter von Laut. Wenn einem die Schranken der Sprache gesetzt sind, und nach Liane gibt es ja nicht einmal ein Wörterbuch Suaheli-Deutsch, ist es mit der Redlichkeit etwas schwieriger. Auch ist diese Bezeichnung durch das abgedroschene „Üb immer Treu und Redlichkeit“ etwas verbraucht und bezeichnet drittens zusätzlich etwas wie Loyalität gegenüber der Gesellschaft, in der der Flüchtling ja mit Not gerade erst angekommen ist und noch kein solches Verhältnis entwickelt haben kann. Lauter sein ist dagegen eine Nuance verschieden und erfordert nicht, dass man sich in bündiger Rede artikuliert oder diese steht, sondern eben nur der Laut, die einfache Gefühlsäußerung, in welcher Sprache auch immer, sein kann oder nicht einmal das erfordert. Lauter ist also um vieles persönlicher. Gleichzeitig grenzt es sich von der fast schon fordernden und etwas pädagogischen Ehrlichkeit ab, ohne diese Tugend hier schmälern zu wollen. Lauterkeit hat eine poetische Aura, die sich hoffentlich nicht so schnell verbrauchen wird. Doch da wenig Aussicht besteht, dass der Begriff des „lauteren Flüchtlings“ eine stehende Redewendung wird, ist eine Inflation des Begriffes Lauterkeit auch nicht zu befürchten.
In diesem Sinne wollte ich die letzten Verse meines Gedichts „Flucht von allüberall“ verstanden wissen:

Die Lauterkeit gilt es zu prüfen
Dein Gefühl prüfe selbst

Christian Rempel 8.9.2015

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Gerhard Jaeger: Ich gehe umher

Ich gehe umher zu groß sind mir die Schuhe das ich bin schmerzt nicht lauter tönen Ruhe und Stille Die hauen hin das Bier manchmal auch ein Blick manchmal auch ein Lachen manchmal solche Sachen benennen etwas im Abseits könnte ich schreien: Ich bin haltlos im Vergessen Ich bin doch Ich bin und kann doch verzeihen und bleibe doch Seemann und irre umher schwer sind meine Schuhe endlos mein Meer

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Ich gehe umher

zu groß sind mir
die Schuhe
das ich bin
schmerzt nicht
lauter tönen
Ruhe und Stille
Die hauen hin
das Bier manchmal

auch
ein Blick manchmal
auch
ein Lachen manchmal

solche Sachen benennen
etwas im Abseits

könnte ich schreien:
Ich bin haltlos
im Vergessen
Ich bin doch
Ich bin und kann doch
verzeihen und bleibe
doch Seemann
und irre umher

schwer sind meine Schuhe
endlos mein Meer

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Christian Rempel: Was sage ich?

Was sage ich? und was sage ich lieber nicht. Ich verheimliche nichts, aber manches könnte mir zu nahe kommen, manches gehört sich auch nicht oder könnte in den falschen Hals geraten. Wenn ich schlaflose Nächte habe, sollte ich das vielleicht lieber in ein lyrisches Ich verpacken und reifen lassen. Dann kommen vielleicht Zeilen wie bei Gerhard Gundermann heraus (s. in diesem Blog): Und nachts macht diese Stadt ´über uns die Luken dicht, und wer den Kopp zu weit oben hat, der find` seine Ruhe nicht. Wenn ich in Wut geraten bin, sollte ich überlegen, ob meine Reaktion einen künstlerischen Wert haben könnte, eine poetische Gebärde sein könnte,...

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Was sage ich?
und was sage ich lieber nicht. Ich verheimliche nichts, aber manches könnte mir zu nahe kommen, manches gehört sich auch nicht oder könnte in den falschen Hals geraten. Wenn ich schlaflose Nächte habe, sollte ich das vielleicht lieber in ein lyrisches Ich verpacken und reifen lassen.

Dann kommen vielleicht Zeilen wie bei Gerhard Gundermann heraus (s. in diesem Blog):

Und nachts macht diese Stadt ´über uns die Luken dicht,
und wer den Kopp zu weit oben hat,
der find` seine Ruhe nicht.

Wenn ich in Wut geraten bin, sollte ich überlegen, ob meine Reaktion einen künstlerischen Wert haben könnte, eine poetische Gebärde sein könnte, wie Sibyl es ausdrückte. Eine Gebärde hat auch etwas von Konzentration, ist nicht einfach ein Gebaren. Sie kann sich nicht nur in Worten, sondern auch in einem Blick, einer Geste ausdrücken, die uns nur im persönlichen Kontakt zu Gebote stehen und den wir deshalb auch so pflegen sollten, wie den schriftlichen Gedankenaustausch. Aber im Zentrum bleibt jenes Einzelne, Einsame („für sich allein sein“), diese Rilke‘schen Kunstdefinition, die Sibyl in ihrem Aufsatz an den Schluss stellt. Vieles, was bei ihm fast als Pose rüberkommt, erfurchterhei¬schend, ist durchaus berechtigt, wenn man es eben kann. Ob man es kann, entscheidet nicht mal die urfröhliche Runde in 25 Jahren, die Gerhard antizipiert, wir auch jetzt nicht, was wir wohl wissen sollten, und vielleicht wird sich die Nachwelt auch nicht dieser Mühe unterziehen, denn berufen fühlen sich viele und wer ist schon ein Berufener oder eine Berufene.

Hüten wir also alles, in dem etwas vielleicht Entdeckenswertes liegen könnte.
Grottenschlechtes kann ja getrost verworfen werden, das hebe auf, wer es für wert hält.

Im Unbestimmten
Christian

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Zum Herbstbeginn ein Foto von smt

Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter mit diesem Foto von smt wünsche ich Euch Allen eine schöne Herbstzeit. Herzliche Grüße Liane Fehler (Onlineredaktion). ▶ Hinweis: Dies ist eine Vorschau. Um diesen Artikel zu öffnen, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken. ▶ Note: This is a preview. Please click in the turquoise-colored heading, to open the article

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Entdeckungen an der Oder – Fotostrecke von Gerhard Jaeger

▶ Hinweis: Dies ist eine Vorschau. Um diesen Artikel zu öffnen, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken. ▶ Note: This is a preview. Please click in the turquoise-colored heading, to open the article

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Der Slider ist heute (am 21. 09. 2015) eine Hommage an Oke – Foto von smt

Orginell - kreativ - einzigartig - Oke Einzigartig, ...witzig ....kreativ .....lyrisch ......musikalisch .......- so kennen wir Oke. . Vielen Dank lieber Oke, für die Freude und Überraschungen, die Du, lieber Oke, uns hier im Blog immer wieder bereitest. Viel Erfolg bei all Deinen Projekten, immer wieder neue Ideen und Inspirationen, Lebenslust und Kraft für all das Verrückte und Besondere, das nur Du Dir ausdenken kannst, umzusetzen wünsch ich Dir und uns - Mach bitte weiter so! Alles Gute und herzlichen Glückwunsch! Liane Fehler Onlineredaktion

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Originellkreativ – einzigartig – Oke

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Einzigartig

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witzig

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musikalisch

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so kennen wir Oke.

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Vielen Dank lieber Oke, für die Freude und Überraschungen, die Du, lieber Oke, uns hier im Blog immer wieder bereitest. Viel Erfolg bei all Deinen Projekten, immer wieder neue Ideen und Inspirationen, Lebenslust und Kraft für all das Verrückte und Besondere, das nur Du Dir ausdenken kannst, umzusetzen wünsch ich Dir und uns – Mach bitte weiter so!

Alles Gute und herzlichen Glückwunsch!

Liane Fehler Onlineredaktion

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Veranstaltungshinweis: Doris Bemme Eröffnung der Austellung von Collagen und Quilten am Sonntag 20. September im Mehrgenerationenhaus in Roßlau

Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter, unsere Freundin Doris hat mit fleißigen Helfern Collagen und Quilte im Mehrgenerationenhaus in Roßlau aufgehängt. Am Sonntag 20. September wird die Austellung eröffnet.Sie würde sich freuen, wenn es dem einen oder anderen gelänge vorbeizuschauen, vielleicht liegt es am Wege am Wochenende oder später. Herzliche Grüße von Doris und mir. Liane Fehler (Onlineredaktion). ▶ Ausstellung-1

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Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter,

unsere Freundin Doris hat mit fleißigen Helfern Collagen und Quilte im Mehrgenerationenhaus in Roßlau aufgehängt. Am Sonntag 20. September wird die Austellung eröffnet.Sie würde sich freuen, wenn es dem einen oder anderen gelänge vorbeizuschauen, vielleicht liegt es am Wege am Wochenende oder später.

Herzliche Grüße von Doris und mir.
Liane Fehler (Onlineredaktion).

▶ Ausstellung-1

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