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Gerhard Jaeger: Unter den Spiegeln

Der Seen Schwimmen Landschaften, Ufer des Erinnerns Auf steigen Vögel, um zu erspähen ein Aufblitzen am Rückenbogen der Wellen oder Fische Beute macht der Wind Im Erlengeäst. Er treibt Gewölk vom erglühenden Himmel Und kehrt Sorgen Ins Verblassen So schwimmt etwas Unter den Spiegeln Nun anders Dahin

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Der Seen
Schwimmen Landschaften,
Ufer des Erinnerns

Auf steigen Vögel,
um zu erspähen
ein Aufblitzen am Rückenbogen
der Wellen oder Fische

Beute macht der Wind
Im Erlengeäst. Er treibt
Gewölk vom erglühenden Himmel
Und kehrt Sorgen
Ins Verblassen

So schwimmt etwas
Unter den Spiegeln
Nun anders
Dahin                               

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Liane Fehler: Würde ein Text zum Collagebild: Fisch von Hagen Ludwig (Nottekunst)

Würde - die wie Wasser im Sand in den Sommern verrann kein Wenden mehr bei dem Ruf:

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Collagebild Fisch von Hagen Ludwig (Nottekunst)

 

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   Collagebild Fisch von Hagen Ludwig (Nottekunst)*

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Würde

Würde – die wie Wasser im Sand*
in den Sommern verrann*
kein Wenden mehr*
bei dem Ruf:
„Schöner Mann!*
Schöner Mann!“
Morbide Melodie*
schwimm mit dem Fisch*
in muntere Melancholie

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smt: Seh(n)süchtig

Vierecke – magisch – bestimmen mein Sein, lassen mich sehen und sperren mich doch ein, machen mich ängstlich, einsam und klein. Vierecke lassen mich die ganze Welt sehen, mit meinen Gedanken auf Reisen gehen, doch den Körper in Gefangenschaft vergehen. Vierecke lassen mich die Sinne begießen, betäubte Sinne aus mir heraus fließen, mein Ich dahinter im Dunkeln verschließen.

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Vierecke – magisch – bestimmen mein Sein,
lassen mich sehen und sperren mich doch ein,
machen mich ängstlich, einsam und klein.

Vierecke lassen mich die ganze Welt sehen,
mit meinen Gedanken auf Reisen gehen,
doch den Körper in Gefangenschaft vergehen.

Vierecke lassen mich die Sinne begießen,
betäubte Sinne aus mir heraus fließen,
mein Ich dahinter im Dunkeln verschließen.

Vierecke, versperrt mit Holz und Scheiben,
zerbrechliches Glas zwingt mich, drinnen zu bleiben,
dem Stillstand statt dem Leben zu verschreiben.

Vierecke, vor denen ich sitze und stehe,
hinter denen ich Licht und Freiheit sehe,
durch die ich doch nicht aufs Leben zu gehe.

Vierecke, die mir Freiheit vorspiegeln,
mein Herz und meine Gefühle aufwiegeln,
doch Seele und Verstand versiegeln.

Vierecke lassen mich immer einsamer sein,
und statt mich von ihnen zu befrei´n,
starre ich mich in den Abgrund hinein.

Ja. Die Vierecke lassen mich vieles sehen,
doch halfen sie mir nie zu verstehen,
dass es wichtig ist, sie zu hintergehen,
um im wahren Leben zu bestehen.

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Liane Fehler: Orakel der Welt

Orakel der Welt teilt sich mit im Gebrüll der Kriege im Entsetzen danach in der Stille Wir hören das Summen der Zeit in uns wir hören es am Meer Wir hören es am Sarg Wir spüren es wenn uns die Liebe streift erkennen begreifen verstehen bis die Welt wieder brüllt Wir hören das Summen der Zeit Helga Gerasch: Collage 1

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Helga Gerasch: Collage 1

Helga Gerasch: Collage 1

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Orakel der Welt

teilt sich mit
im Gebrüll der Kriege
im Entsetzen danach
in der Stille

Wir hören das
Summen der Zeit
in uns

wir hören es
am Meer
Wir hören es
am Sarg
Wir spüren es
wenn uns
die Liebe streift

erkennen
begreifen
verstehen

bis die Welt
wieder
brüllt

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Jennifer Müller: Halb drei

Kalter Rauch Schwarz und grau Schon lange nicht mehr Himmelblau Tiefe Nacht Trägt Kälte durch Die Straßen fegt mir Durch das Haar Und bläßt die

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Halb drei
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Kalter Rauch
Schwarz und grau
Schon lange nicht mehr
Himmelblau

Tiefe Nacht
Trägt Kälte durch
Die Straßen fegt mir
Durch das Haar

Und bläßt die
Zigarettenwolken
Weit hinaus
Ins schwarze Nichts

Laute Musik und
Tobender Bass
Dringt durch den Boden
Zu mir hinauf

Brennender lang
Vermisster Geschmack
Von Whiskey liegt mir
Auf der Zunge

Nacht ists
In Berlin
Eine sternenlose
Schwarze Nacht

Juli 2013

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Liane Fehler: Licht und Schatten

Die Spiegel verhangen die Uhren angehalten mein Ich zerfließt im Schatten der lautlos durchs Zwielicht wandert. Dämonen der Vergangenheit klappen vor mir auf wie Pappkameraden Ich sehe mich durch eure Augen erfinde mich, wandle mich und wachse ins Licht

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Die Spiegel verhangen
die Uhren angehalten
mein Ich zerfließt
im Schatten
der lautlos
durchs Zwielicht
wandert.
Dämonen der Vergangenheit
klappen vor mir auf
wie Pappkameraden
Ich sehe mich
durch eure Augen
erfinde mich, wandle mich
und wachse ins Licht

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