*
*
*
morgengoldnes licht
auf den hinteren wipfeln
frösteln am fenster
*
morgengoldnes licht
auf den hinteren wipfeln
frösteln am fenster
*
*
*
*
so früher sommer
in diesen späten tagen
flieg mein hoffen flieg
*
*
*
*
aufschlag der tropfen*
lang anhaltender regen*
schilpen dazwischen
Wegweiser
geh immer
schau in die schwarzen Spiegel der Wasser
schau in den leuchtenden Himmel
beide gehen
geh immer
mit den Schatten, die wachsen
mit dem Laub, das schwindet
weiter
immer weiter
bis in den Punkt, in dem Himmel und Wasser
bis dahin , du ahnst es und gehst
weiter, immer weiter
immer zu
in eine Richtung,
in der Abschied und Begegnung zusammentreffen
bis dahin geh
und sing und lach
immer näher
immer näher
gestern zogen die Vögel
gestern kehrten sie heim
einen wirst du treffen
der dich nimmt für immer
ihn verpaßt du
nicht
*
*
Ich sah
das Land
zu Bette gehen
Wälder
legten
ein Nachtkleid an
Felder
krochen
in Nebeldecken
Allerlei Getier,
allerlei Getier
blinzelte stadtwärts
Allerlei Getier, allerlei Getier
spitzte die Ohren
Katzen
umschlichen
Häuser
Augen
durchstachen
Rauch,
weil der ja gerade so aufstieg
lautlos sternenwärts
weil der ja gerade so aufstieg
lautlos sternenwärts
und weil
Laternen ansprangen
und hinter Fenster
kam Licht
konnte ich etwas sehen
ja, das wusch sich rein
konnte ich etwas sehen
ja, das wusch sich rein
und hatte soviel Ruhe,
als der
Nachtzug
vorüber fuhr
es hatte soviel Ruhe
als der
Nachtzug
vorüber fuhr
Text und Musik: Gerhard Jaeger a-moll
blauer Schnee
blauer Rauch
blaue Mondnacht
blauer Mond lacht
blauer Schneemann auch
blau sein Bauch
blau sein Gesicht
blau der ganze Wicht
aus blauem Schnee
*
ach kalte Nacht
durch die ich geh’
mit Blaulicht und Schnee
*
Ich – ein blauer Mann, einer,
der auch frieren kann
*
Blauer Schnee
Schnee so blau
*
schau
alles blau
Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN 978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)
**
Fliederduft verspricht…
..Erfüllung der Frühlingsnacht
,,Wachtraum – Traumnacht – ach…
sprachlos gesichtslos profillos
jobmaske durchgewurzelt
ins löchrige hirn
aggressiver werdende worthülsen
täglich wieder
verinnerlichte wortlosigkeit
die jugendrevolte (die harmlose!)
war nur ein pup
auch ich hab mich zu billig verkauft –
den revolterest nennen sie
image
Autorin: Annett Goldberg
(aus: „Zwischen den Zeiten 1990-2000“ (Anth.); hrsg. von Eitel Kunst e.V., Peter-Segler-Verlag, 2003, 2. Aufl., ISBN 978-3-931445-07-2)
Nacktschnecken am FKK
glänzend ihr dunkler Leib
geschmeidig ihre Bewegungen
bewundert von allen Stieläugigen
verärgert ziehen sich
alle Hausschnecken zurück
dies nicht länger anzusehen