Categotry Archives: Lyrik

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Susann Schönherr: Mandragora (Originaltext) russische Fassung und Nachdichtung von Jochen Hartung

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Mandragora

Donner erschallen
Dem Zauber verfallen
Von Mandragora
Oh finstere Macht

Raben verharren
Die Weiber erstarren
Oh Mandragora
Jungfräuliche Kraft

Mit Blut begossen
Dein Schicksal beschlossen
Oh Mandragora
Zum Leben erwacht

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Мондрагора

Мондрагоры дурманющий запах,
Словно гром среди ясного дня,
Темной силой меня прибобахал
И теперь от него я не я.
Ох девченка моя Мондрагора,
Человекоподобный цветок.
Как ты сделала ,что я не ровно
Задышал от тебя,занемог?
Обояю я дух Мондрагоры
За версту и подальше,хоть где.
Не страшны мне заборы и горы-
Мондрагору найду я визде.
Ох девченка моя Мондрагора,
Человекоподобный цветок,
Как ты сделала, что я не ровно
Задышал от тебя, занемог?
От тебя завывают собаки
И бегут свет не видя куда,
От тебя все кровавые драки,
Неприятности все и беда.
Ох девченка моя Мондрагора,
Человекоподобный цветок,
Как ты сделала ,что я не ровно
Задышал от тебя, занемог?
За тебя я дерусь с пацанами,
За тебя я готов хоть на что:
Мои силы всегда под парами,
Мой удар не пропустит ни кто.
Ох девченка моя Мондрагора,
Человекоподобный цветок,
Как ты сделала,что я не ровно
Задышал от тебя ,занемог?

Original von Susann Schönherr,     russische Nachdichtung von Jochen Hartung

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sibyll maschler: Projektionsflächen

Er war nicht sicher vor ihrer Liebe ein Zerrbild im Spiegel bekam Konturen Entsprechung in Farbe Scherben in einer Mauer Flimmern bei gleißender Sonne wandernder Lichtpunkt Splitter und Silberschmelze

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Er war nicht sicher
vor ihrer Liebe
ein Zerrbild im Spiegel
bekam Konturen
Entsprechung in Farbe
Scherben in einer Mauer
Flimmern
bei gleißender Sonne
wandernder Lichtpunkt
Splitter und Silberschmelze
warfen ihn zurück
auf sich selbst
Licht und Schatten
blickdicht

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smt: Lass´ es raus!

Ist es nicht schön, hier draußen im Sturm zu steh´n, der Welt ins wahre, verborgene Gesicht zu seh´n. Du siehst fasziniert, wie die Natur sich duckt, menschgemachter Lärm wird vom Wind verschluckt. Da ist ein Gefühl, gefangen, doch frei zu sein, umfangen, gezogen, nicht einsam, doch allein. Du überlegst kurz: Will ich standhaft bleiben oder kehre ich um und lass mich treiben? Die Wahl zu kämpfen oder nachzugeben,

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Ist es nicht schön, hier draußen im Sturm zu steh´n,
der Welt ins wahre, verbogene Gesicht zu seh´n.

Du siehst fasziniert, wie die Natur sich duckt,
menschgemachter Lärm wird vom Wind verschluckt.
Da ist ein Gefühl, gefangen, doch frei zu sein,
umfangen, gezogen, nicht einsam, doch allein.

Du überlegst kurz: Will ich standhaft bleiben
oder kehre ich um und lass mich treiben?
Die Wahl zu kämpfen oder nachzugeben,
die Entscheidung zu streben oder dahinzuleben.

Du hast das Gefühl: JETZT! – könnte ich fliegen,
doch NEIN, gleich werd´ ich am Boden liegen.

Plötzlich verwischt sich der Unterschied
zwischen stürmischer Welt und wogendem Gemüt.
Du fühlst, vom Tosen betäubt und benommen,
ist der Sturm von draußen in Dir angekommen.

Auf einmal: Ein Lichtstrahl am Horizont,
dort, wo in der Ferne die Hoffnung wohnt.
Du denkst: Entscheide jetzt, sonst ist es zu spät,
wird die letzte Gelegenheit vom Wind verweht.

Schon zögert der Sturm, will sich langsam legen,
nicht länger klagend Mensch und Natur bewegen.
Endlich öffnest Du den Mund und heulst mit dem Wind,
schreist, lachst, jubelst, tobst herum wie ein Kind.

Dann ist das Tosen vorbei, der wilde Sturm erstorben.
Mensch! Fast hättest Du Dir den Spaß verdorben!

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Моя Драма – Mein Drama – Nachdichtung eines Textes von Jochen Hartung – ins Deutsche übertragen von Lars Steger

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Моя Драма

Я в России, был немцем и Ганцем,
А в Германии русский, Иван,
Тут и там, по судъбе иностранцем –
Я не Йохан и я не Иван.
Я не немец, но я и не русский,
Две кулътуры во мне заплелисъ.
Не судачъте на лавке старушки –
Так меня раз уделала жизнъ.
Я живу в постоянном неволе
И душа дотлевает в золе,
Я такой не по собственной доле –
Я по воле Господ на Земле.
Приютила Германияе – мама,
Раздвоила меня пополам.
Вот такая теперъ моя драма
Я не Йохан и я не Иван.

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Mein Drama

In Russland war ich Deutscher und Ganz
Und in Deutschland russischer Iwan
Hier wie dort ist mein Schicksal Ausländer-Sein
Ich bin nicht Johann und bin nicht Iwan
Ich bin nicht deutsch, aber ich, und nicht russisch
Zwei Kulturen habe ich
Schweigend sitzen alte Frauen auf der Bank
So schmückt mich das Leben
Ich lebe immer in Unfreiheit
Und die Seele glüht in der Asche
Doch ich bin nicht die meines Schicksals
Ich bin durch die Sklaverei Herr der Erde
Beherbergt von „Mutter Deutschland“
Zerhackt I C H zu Hälften
Das ist jetzt mein Drama
Ich bin nicht Johann und bin nicht Iwan

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