*
Wende deinen Blick von mir
dann lass meine Hände los
unsre Lieder verstummen
erhebe deine Schwingen
Lieber, fliege endlich fort
und nimm deine Seele mit
sibyll maschler: Lyrik und Foto – Juli 2014
*
Wende deinen Blick von mir
dann lass meine Hände los
unsre Lieder verstummen
erhebe deine Schwingen
Lieber, fliege endlich fort
und nimm deine Seele mit
sibyll maschler: Lyrik und Foto – Juli 2014
*
Du
mein Quell
brachtest verdorrtes Land
zum Knospen und Blühen
bis unsere Mauern
aus Lehm und Glas
zum Staudamm wurden
*
Lyrik und Foto von sibyll maschler – März 2014
Manchmal matt
noch beschlagen
von nächtlichen Träumen
die Ränder blind
dunkel gefleddert die Ecken
stumpf mit schweren Lidern
das Angesicht
fällt quecksilbergleich
blickdicht
auf die Oberfläche
fließen Tropfen
Streifen durch Nässe
Du
öffnest das Fenster
mir
lass uns
schauen am Morgen
ob sich der Himmel spiegelt
*
*
November 2013
Nun
*
ich fühle den Herbst
meinen
Regen
auf Laub
ein Fallen
der Früchte
ins Moos
*
Juli 2013
Mein Herz schlägt und wacht
bis zum Morgen über dir
wenn du gehen wirst
*
Wie im freien Fall
der Habicht das Tier ergreift
durchbrach er ihr Fleisch.
Im Zenit der Zeit
sei Regen in den Furchen
auf verdorrtem Land
Im Wind
am Ufer
wartet sie
dass die Liebe kommt
mit der Flut
verlässlich
vom Mond geschickt
Wasser, Licht und Stille brechen
Weib und Kind
Sommer 2011
Eine Tür
fest und leise schließen
ein Fenster die Augen
den Mund
eine Hand zur Faust
Mai 2013
*
Komm
über mich
fließend
nimm meinen Raum
ganz ein
wachse in mir
und schenke dem Kelch
voll ein
*
sibyll maschler (Text und Foto) – November 2008