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Ausschnitt Foto von S-Schulz
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Blüten öffnen sich
auferstandene Wonne
und jeder Tag Mai
Ausschnitt Foto von S-Schulz
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Blüten öffnen sich
auferstandene Wonne
und jeder Tag Mai
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die grüne wand noch
daraus einzelne töne
dahinter nebel
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Er starrt.
Er starrt zu Boden, weil es ihm unangenehm, ist die Blumen anzustarren, die sich überall um ihn herum in der Sonne räkeln mit ihren makellosen bunten Blüten und schlanken Sprossen. Es ist ihm unangenehm, in ihrer Mitte zu stehen und sich darüber bewusst zu sein, dass er stachelig ist. Es scheint manchmal, als ob die schönen Blumen ihn meiden wegen seiner Stacheln. Das stört ihn,
doch er kann sie ja nicht abschneiden. Er kann nicht so zart und schön sein wie die Blumen. Wie sähe das denn auch aus, ein blumgewordener Kaktus. Nein, er starrt den Boden an. Den braunen, langweiligen Boden, der allerlei Krimskrams beherbergt. Er hätte ja auch eine Ameise sein können. Dann hätte er wenigstens die Möglichkeit davon zu laufen, andere Kakteen zu suchen, die genauso stachelig sind wie er selbst, die genauso starren, um die Abneigung und zugleich makellose Schönheit der Blumen nicht sehen zu müssen. Genau genommen hätte er sich mit einem zweiten Kaktus doch sehr viel wohler gefühlt. Dann hätte es ihm egal sein können wenn die Bienen kommen, wie sie es immer tun, wenn er starrt. Dann kommen die Bienen und halten ihm das vor Augen, was ihn so stört. Die fliegen von Blume zu Blume und daran scheint auch gar nichts falsch zu sein. Bienen und Blumen sind ja glücklich. Da hat keiner Stacheln und da starrt auch niemand. Nein, der Kaktus fühlt sich deplatziert. Wenn es einen Gott gäbe, so sagt er sich, hätte ihn dieser doch nie inmitten eines Blumenbeets gepflanzt. Zumindest hätte Gott ihn ja dann zu einer Blume machen können.
Er starrt.
Er starrt den Himmel an, weil es ihn beschäftigt, ob da oben jemand sitzt und sich denkt: „Das hast du gut gemacht, ist ein schönes Bild. Ein Kaktus inmitten eines Blumenbeets.“
Tief in seinem Innern spürt der Kaktus ein Herz schlagen.
Ein kleines Herz, das schwer und müde ist vom ständigen Versuchen, groß und stark zu sein um eines Tages die ganze Welt umarmen zu können.
Das Wasser bahnt sich weiterhin den Weg durch seine Wurzeln, und Tag für Tag tankt er sich voll mit Sonne. Und ab und zu, wenn er sich einen Augenblick Zeit nimmt, versucht er in den Wolken Bilder zu sehen und gibt sich seinen Träumen hin, in denen Blumen und Kakteen in einer wundervollen Symbiose in einem Blumenbeet stehen, frei von Stachelangst und Befangenheit, einer Welt, in der es einen Gott gibt, der einem kleinen Herz die Chance gibt mit Glück erfüllt zu sein.
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über die haut streicht
so voller vogelstimmen
frostiger morgen
leise, ach da draußen
muss es sein
das Zarendorf
irgendwo
dann die Aurora
und hinter ihr
die Stadt
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leise, ach da draußen
muss es sein
das Zarendorf
irgendwo
dann die Aurora
und hinter ihr
die Stadt
*
*
mit den zwei Namen
der Autos
Mercedes, Moskowitisch
und Puschkin und
den tapferen Alten die
Hände hinhalten
um um‘s Rubelchen zu betteln
vor goldigen Zwiebelchen
so, so
summt die Stadt
so, so
summen die Atheisten
so, so
summen wir
bevor touristisch
wir schnarchen
*
Für Pet
High Heels, high
die schönsten Mädchen
sind reich
alle Zähne haben die noch
und die Zahnkränze
tätowierter Maschinisten
auf schweren Motorrädern
die den Newski
rauf und runter schrubben
High-Heels- Angels –
Komm, komm
die Russen wurden fromm
die Miliz schaut keck und
die High-Heels zieh‘n um’s Eck
alles im Lot
Russisch Brot
was wäre denn, als idee nur,
beim tuscheln in der bank,
was wäre denn, wenn
wir zusammenhielten nach
fünfundzwanzig jahren, wenn
wir beschützten einander, wenn
mein lächeln dir gälte, als
kameradin, sagt man nicht mehr,
als schwester vielleicht,
oder freundin auf zeit
*
was wäre denn, wenn
wir wüssten, wie erwachsene
und glaubten, wie kinder, wenn
*
wir uns führten und berührten,
uns erzählten und erwählten
im flaschendrehn,
*
brächte ich dich
bis zur haustür,
bis morgen, dann
*
fingen wir neu an.