Foto von Antje Sadig
Foto von Antje Sadig

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Wind und Wellenklang
Strandhafer wispert
weckt einen schlafenden Sturm
dreht Pirouetten
über den knirschenden Sand
Heckenrosen verglühen
Foto von J. Fehler
Von einem Novemberherzen, einer müden und lustlosen Seele die vom Dideldum ergriffen wird,
von Worten unter der Haut die zum Tattoo werden und einer „animalischen Gier“
Die Gedichte wurden veröffentlicht in der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015.
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Dies ist die Liveaufnahme einer kleinen Lesung, die während unserer Lyrikwerkstatt in Bad Sonnenland (2012) unter freiem Himmel spontan zelebriert wurde. Ich bitte die störenden Geräusche zu entschuldigen.
Folgende Texte sind zu hören (Wer möchte, kann den Links folgen und mitlesen):
Liane Fehler: Novemberherz
Liane Fehler: Dideldum
Liane Fehler: Tattoo
Liane Fehler: Animalische Gier (Layout 1)
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Liebe Eitle Künstler und Freunde des Eitel Kunst e.V.,
der Europäische Gerichtshof hat die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gekippt. Denn diese auch in Deutschland geplante Rundum-Überwachung unserer elektronischen Kommunikation bedroht unser Grundrecht auf ein selbstbestimmtes Leben und Privatsphäre.
Während CDU und CSU an der Vorratsdatenspeicherung festhalten, beginnt sich die SPD zu bewegen. Das ist unsere Chance, Vorratsdaten in Deutschland zu verhindern!
Gerade habe ich einen Appell gegen die Vorratsdatenspeicherung unterschrieben.
Ich würde mich freuen, wenn wir wieder gemeinsam etwas zum Positiven verändern können.
Immer noch ist jede Stimme wichtig! Wenn die Überwachung erst etabliert ist, wird es schwer, sie wieder los zu werden. Wer von uns erinnert sich nicht an Zeiten, wo der Schatten der Überwachung über allem lag. Gerade für uns frei denkende und der Literatur und Kunst verbunden Bürger ist diese Freiheit lebenswichtig. Wer nicht in die Zeiten einer “Hofberichterstattung” zurück möchte und dieses Anliegen durch seine Unterschrift unterstützen möchte, kann sofort handeln. Folgt einfach dem Link.
Vielen Dank für Eure Unterstützung und herzliche Grüße in die virtuelle Runde! 🙂
Liane Fehler Onlineredaktion
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Foto: Mädchen-sonnenuntergang-k quarknet
Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger
Lyrik: Liane Fehler
Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015.
Im Brennnesselkleid
sah ich die
Sonne unter gehen
Nachtschwarze Seide
kühlt meine Haut und
ich beginn zu träumen
Im Siebenblauen Leinen
begegne ich dem Tag
Ich tanze wild und zieh
den Regenbogen an
ich schwebe für Momente
in der Luft
Nehm ich die Flügel
die Du mir verliehen
strahl ich in weißen Federn
weißem Flaum
Ich hebe ab im Federkleid
und landen werde ich
bei Dir in ferner Zeit
im tief, tief roten Kleid
Musik, Komposition und Gesang: Gerhard Jaeger.
Der Text von Andreas Schrock der minimal angepasst wurde,
war Inspiration für dieses Lied.
Das Foto: „Leben-Lieben-Leiden in Dippoldiswalde“
ist von Andreas Schrock
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Lyrik und Liedtext:
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Ballade des Mannes im Dorfkrug zu Briesen
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Die Mütz’ lass ich uff’m Kopp
Warum och, ich mach hier nur Rast
Dat Bier, dat schmeckt schon längst nicht mehr
Ich weeeß, ich bin ein fremder Gast
Dat Mädchen drüben sitzt so allein
Wie meine Elli, auf der Bank vor’m Haus
Die ich heimlich jeliebt, der ich allet jemacht
Immer jedacht, wie kommt man aus’m denken raus
Herbst war’s,kühl, auf der Bank
Als Elli allein ein Schnäpschen trank
Die Bluse so dünn, die Brüste so fest
Die Blicke so groß, wie macht man das bloß
Den Moment hab ich verpasst
Allet jespürt und nischt erfasst
Herbst ist wenn große Taten auf mich warten
Immer dann bloß warten, warten warten
Jetzt steht dat bier vor mir, mags nich mehr sehn
Die Plürre,dat Mädchen, man sollte gehen
Nächstens mal nüchtern, könnt ja
Schüchtern lächeln zu ihr
Ins Jesichte schaun, den Blick nich verbau’n
Mit Busen und Brust, mit vdieser janzen Lust
Ins Jesichte schaun, den Blick nich verbau’n
mit dieser janzen Lust
▶ Maria Goldberg: grau starrt der Himmel
▶ Maria Goldberg: “regentropfengleich”
▶ Maria Goldberg: Novembertage
▶ Maria Goldberg: Waldeinsamkeit (Layout 1)
Foto: „eitel kunst 2008-08-2“ von Andreas Schrock
Schön waren sie, die Sommerseminare in Dresden und Umgebung;
waren sie doch stets liebevoll vorbereitet, sogar mit „Romantikfaktor“
Liane Fehler Onlineredaktion
Anmerkung der Onlineredaktion:
Die Redaktion für das Gedankenwasser 115 lag in den Händen von Andreas Schrock und Gerhard Jaeger. Aus dem GeWa 115 sind im Blog unter anderem folgende Beiträge verfügbar:
Gerhard Jaeger (Text und Fotos) : Die Stadt summt
Sylvia Woodhouse zur Collage 1 von Helga Gerasch
Sylvia Woodhouse zur Collage 2 von Helga Gerasch
Sylvia Woodhouse zur Collage 3 von Helga Gerasch
Sylvia Woodhouse zur Collage 4 von Helga Gerasch
Andreas Schrock: satt liegt der abend
Sylvia Woodhouse zur “Collage 1″ von Jenny Dlugaiczyk
Sylvia Woodhouse Text zur Collage 2 von Jenny Dlugaiczyk
Sylvia Woodhouse mit einem Text zur “Collage 3″ von Jenny Dlugaiczyk:
Sylvia Woodhouse zur Collage 3 von Peggy Salaw
Desdemonas Zeichnung: “monolit”
Christian Rempel: Schneewittchenadaption
Gerhard Jaeger (Text und Foto): Russisch Brot
Gerhard Jaeger: Herausfinden, ob Märchen wohnen im eigenen ICH
Liane Fehler: Das Orakel der Welt
Desdemona: Steine vor Felsen – Text zu einer Collage von Hagen Ludwig
Wenn ich nicht singen würde
wäre ich ein schlechter Trinker, aber
ein besserer Mensch, doch
was wäre all mein Gut – Sein ohne Lieder
Freunde taucht auf
aus weichem Blau der Nacht
ich öffne einen Spalt
dem gläsernen Wort
es färt der bittere Schaum des Bieres
am Flaschenhals hinauf
bis er überläuft und abwärts rinnt
herb frisch durch die Kehle süß
säuselt die Zunge: hereinspaziert
ihren Vorbau schiebt die Gegenwart ins Zimmer
sie warb so auf Plakaten für das scharfe Getränk
auf Zehenspitzen tippelt der Traum hinterher
vorher kam die Vergangenheit,
die ein Lied in Fesseln hielt
in ihren Armen verschlief ich manchen Rausch
und es tanzen die verlorenen Worte
und es erklingen vergessene Schreie
und im roten Abendkleid erscheint die Angst
und der Mut kommt aufgebretzelt im bleichen Frack
Party, Freunde Party
das Bier wird warm, die Seele weit
per Handy meldet sich die Erinnerung
falsch verbunden, die Hoffnung hat ein kristallenes Lachen
aber es tanzen Licht und Schatten
aber die Nebel umschlingen die Tanne
aber da draußen um elfe am Gartentor
winkt schon das nächste Lied: Lebt wohl
einen werd ich noch trinken
einen singen für die Katz, aber
wenn wir nicht so lieben würden-
nüchtern wären wir trara…