Categotry Archives: Lyrik

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Liane Fehler: Mit dem Flügelschuh – poem: with the wing shoe

Mit dem Flügelschuh (dem Engel gemaust) gelaufen übers Wolkenbeet noch schnell den goldenen Mond angestupst Bin ein Spielkind Glückskind

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Mit dem Flügelschuh
(dem Engel gemaust)
gelaufen übers Wolkenbeet
noch schnell den

goldenen Mond
angestupst

Bin ein Spielkind
Glückskind
so voller Übermut
aus der Luft gefangen
Deinen sehnsüchtigen Blick
nach oben

Ein großes Ja!
in den Himmel geschrieben

5.Mai 2012

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Liane Fehler: Sattle den Frosch – poem: Saddle the frog – aus der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015

Hab meine Erwartungen verfüttert am Teich werfe auch die nicht gesagten Worte hinterher Tränenblick presst die Ohnmacht aus dem Körper suche ein Vehikel für mein „ICH“ will fort sattle den Frosch und hüpfe von dannen

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sibyll maschler: Haikus Engelsgleich leuchtend …

Engelsgleich leuchtend zwischen Himmel und Erde Milchstraßenkinder Halb Mond halb Sonne fließt Licht am Tag und des nachts durch ihre Körper

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Engelsgleich leuchtend
zwischen Himmel und Erde
Milchstraßenkinder
*
Halb Mond halb Sonne
fließt Licht am Tag und des nachts
durch ihre Körper
*
Wie fallender Schnee
Du und ich leuchtend und leis´
Berührung im Flug
*
Du, Vater unser
lass dich ins Gebet nehmen
damit ich nicht schrei

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Liane Fehler: Schattenengel – Shadeangel

für smt Schattenengel blau hast die Nacht getrunken flügelschwer flügellahm zu mir herab gesunken ...

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Herz Hände Foto von J. Fehler

*Antwort – für smt

 
 
 
 

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Schattenengel blau
hast die Nacht
getrunken
flügelschwer
flügellahm
zu mir herab
gesunken

Ich spürte längst
Deine Gegenwart
wie Du mir folgtest
auf meinen Wegen
Ich sah im Spiegel
Dich und mich
ein Herzschlag nur
ein Atem

Wir gingen gemeinsam
durch verbranntes Land
vorbei an Ruinen
an Feuerstellen
wir lagen beide
in Asche und Sand

Dich bei mir zu wissen
zur Zeitenwende
ein Glücksversprechen
ein Lebensfunke

wir teiln uns die Flügel
und Hand in Hand
schaun wir ins Morgen
und fliegen…
Fliegen dorthin!


Frühjahr 2012
Foto: J.Fehler

Aus der Anthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015 (ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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smt: Schattenengel – Der Beginn

Da stehst Du nun vor mir ganz still, hübsche Augen, so groß und weit. Schreck im Gesicht und Mitgefühl. Ich hauch´ Dir zu: Es tut mir leid, dass ich Dir vor die Füße fiel. Um Dich herum die Zeit verfließt, doch Du bist salzsäulenstarr. Dein tränenfeuchter Blick ergießt

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Foto:quarknet.

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Da stehst Du nun vor mir ganz still,
hübsche Augen, so groß und weit.
Schreck im Gesicht und Mitgefühl.
Ich hauch´ Dir zu: Es tut mir leid,
dass ich Dir vor die Füße fiel.

Um Dich herum die Zeit verfließt,
doch Du bist salzsäulenstarr.
Dein tränenfeuchter Blick ergießt
sich auf das, was einst Leben war
und vor Dir sein Dasein beschließt.

Ich weiß, es war ein Zufall nur,
keiner hörte den stillen Schrei.
Dennoch will ich glauben stur,
Du kamst allein für mich vorbei
Und folgtest meiner Seelenspur.

Du bist so unschuldig und rein,
wie Du vor Leben quillst,
hüll´ Dich mit meinem Geiste ein,
grad als Du gehen willst,
will nun Dein Schattenengel sein.

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Liane Fehler: Entweihung

Mein Sockel ist verlassen die dort einst stand verschwand beobachtet mit Abstand und fand die Inschrift hat viel Pathos malt ein Strichmännchen dazu – Juch Huu!!

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Mein Sockel
ist verlassen
die dort
einst stand
verschwand
beobachtet
mit Abstand
und fand
die Inschrift
hat viel Pathos
malt ein
Strichmännchen
dazu –
Juch Huu!!

 

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Was ist ein Haiku?

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„Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist.
Sie gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt.Im Deutschen werden Haiku in der Regel dreizeilig geschrieben.
Bis um die Jahrtausendwende galt zudem die Vorgabe von 5-7-5 Silben.“
Quelle: wikipedia.

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Liane Fehler: Dideldum

Es reckt und streckt sich meine Seele sonst saß sie müd und lustlos in mir rum jetzt hat sie etwas Morgenluft gerochen sah erste grüne Blätter vor dem Fenster und wagt ein erstes Tänzchen Dideldum Sie ist seit ein paar Wochen guter Dinge ...

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Es reckt und streckt sich meine Seele
sonst saß sie müd und lustlos in mir rum
jetzt hat sie etwas Morgenluft gerochen
sah erste grüne Blätter vor dem Fenster
und wagt ein erstes Tänzchen Dideldum

Sie ist seit ein paar Wochen guter Dinge
sehr lange fragte ich mich nur warum
sie putzt sich, dass es funkelt
sie pfeift ein kleines Liedchen
ich dreh mich wie ein Kreisel – Dideldum

Sie flüstert es mir zu wohl 1000 Mal schon
sie sagt tu dies tu das – Ich folge stumm
und staunend stell ich fest Alles wird besser
Ich hab die Kraft von 1000 Stieren
Ich fühl mich stark, wie ein Torero – Dideldum

Mach weiter kleine Seele hör nicht auf
dein neuer Rhythmus krempelt alles in mir um
fühl mich taufrisch durch dich – wie neugeboren
mein neuer Mut dampft unterm Lindenblütenhut
bin ganz betört vom Duft und rufe Dideldum

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Lars Steger: Haikus … eine einzige zigarette, der vollmond und nachtigallen

eine einzige zigarette, der vollmond und nachtigallen

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eine einzige
zigarette, der vollmond
und nachtigallen

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von der sauna aus
ins blau des himmels blicken
an dich nichts denken

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nach dem reden nun
der knospenlinde abend
wie damals mit dir

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so früher sommer
in diesen späten tagen
flieg mein hoffen flieg

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Christian Rempel: Wider der Poesie Stand; Foto eines Leuchtturmes von Andreas Schrock

Bister sei des Meer Couleur, des grauen Morgens Brühe. So sieht es kaum der grand flaneur bezechte Heimkehr in der Frühe. Ein Leuchtturm in der Stille blakt übernächtig, wohl zu spät. Sein Licht am Nebel lustlos nagt, durch den der Mann nach Hause geht. Im Hafen dräun wie festgefroren steilwandig Riesen, sintemal den Klang der Liebe in den Ohren scheint`s Exterieur besonders schal. Doch all die Trübsal unsern Mann, des Innres schachtelt fein in Borke, ficht derart Bildnis gar nicht an, schmeckt nach dem Kuss und fühlt sich knorke.

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Foto eines Leuchtturmes Kurische Nehrung (heute Litauen) von Andreas Schrock

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Bister sei des Meer Couleur,
des grauen Morgens Brühe.
So sieht es kaum der grand flaneur
bezechte Heimkehr in der Frühe.

Ein Leuchtturm in der Stille blakt
übernächtig, wohl zu spät.
Sein Licht am Nebel lustlos nagt,
durch den der Mann nach Hause geht.

Im Hafen dräun wie festgefroren
steilwandig Riesen, sintemal
den Klang der Liebe in den Ohren
scheint`s Exterieur besonders schal.

Doch all die Trübsal unsern Mann,
des Innres schachtelt fein in Borke,
ficht derart Bildnis gar nicht an,
schmeckt nach dem Kuss und fühlt sich knorke.

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