Categotry Archives: Lyrik

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sibyll maschler: Der Unterschied

Nicht nachgeben viel mehr einander die Hände entgegen strecken für den gemeinsamen Weg Hand in Hand

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Nicht nachgeben
viel mehr
einander die Hände
entgegen strecken
für den gemeinsamen Weg
Hand in Hand

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März 2012

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Susann Schönherr: Ohne Gefühl behütet gewachsen

Ohne Gefühl behütet gewachsen Oh lockende Versuchung Meine Seele berührt Bedenken hinfort! Gehorsam unterwerf ich mich

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Ohne Gefühl behütet gewachsen
Oh lockende Versuchung
Meine Seele berührt
Bedenken hinfort!
Gehorsam unterwerf ich mich

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Fremde Gefühle keimen heran
Oh schmerzhafte Erfahrung
Meine Seele verletzt
Respekt hinweg?
Es trifft mit voller Wucht

 

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Susann Schönherr: Du und Ich

Verberge Nach außen Wut auf dich Erkenne dich nicht wieder Leere Erstarrt Im Innern Wut auf mich Erkenne mich nicht wieder Entscheide

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Verberge
Nach außen
Wut auf dich
Erkenne dich nicht wieder
Leere

Erstarrt
Im Innern
Wut auf mich
Erkenne mich nicht wieder
Entscheide

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Susann Schönherr: Winternacht

Ich wandre durch die stille Nacht Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Eiskristalle Fallen sacht auf die Erde nieder Ich stapfe durch die weiße Pracht Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Blaue Lichter Tanzen sanft zauberhafte Lieder Ich seh hinauf zum Himmelsdach Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Glöckchen klingen An der Fee im wundersamen Mieder Ich folge ihr bis an den Bach Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Eisskulpturen treiben aus ihr glanzvolles Gefieder Ich schwebe mit ihnen durch die Nacht Der Atem kalt Und klirrend meine Glieder Wenn der Nebel Fällt herab, verstummt der Zauber wieder

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Ich wandre durch die stille Nacht
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Eiskristalle
Fallen sacht auf die Erde nieder

Ich stapfe durch die weiße Pracht
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Blaue Lichter
Tanzen sanft zauberhafte Lieder

Ich seh hinauf zum Himmelsdach
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Glöckchen klingen
An der Fee im wundersamen Mieder

Ich folge ihr bis an den Bach
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Eisskulpturen
treiben aus ihr glanzvolles Gefieder

Ich schwebe mit ihnen durch die Nacht
Der Atem kalt
Und klirrend meine Glieder
Wenn der Nebel
Fällt herab, verstummt der Zauber wieder

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Desdemona: Der endlose Schrei

Stundenlange Umarmung - Glück- dann ein Schrei- in Sekundenschnelle ist alles vorbei. Feuer hier, Feuer da, und immer noch mehr. Tief in der Bucht das zischende Meer. Schreiend treibt es die Menschen über das Land. Doch der Vesuv hat sie alle verbrannt.

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Andreas Schrock – Foto: Steinfigur

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Stundenlange Umarmung – Glück- dann ein Schrei-
in Sekundenschnelle ist alles vorbei.
Feuer hier, Feuer da, und immer noch mehr.
Tief in der Bucht das zischende Meer.
Schreiend treibt es die Menschen über das Land.
Doch der Vesuv hat sie alle verbrannt.
Unbezähmbar wälzt sich die unendliche Glut.
Tödlich die speihende Lavaflut.
Urplötzlich sind Menschen erstarrt zu Stein.
Verstörender kann ein Anblick nicht sein.

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Jochen Hartung: Моя Драма – mein Drama

Я в России, был немцем и Ганцем, А в Германии русский, Иван, Тут и там, по судъбе иностранцем – Я не Йохан и я не Иван. Я не немец, но я и не русский, Две кулътуры во мне заплелисъ. Не судачъте на лавке старушки – Так меня раз уделала жизнъ. Я живу в постоянном неволе И душа дотлевает в золе, Я такой не по собственной доле – Я по воле Господ на Земле. Приютила Германияе – мама, Раздвоила меня пополам. Вот такая теперъ моя драма Я не Йохан и я не Иван. Zu diesem Text gibt es eine Nachdichtung von Lars Steger

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Моя Драма

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Я в России, был немцем и Ганцем,
А в Германии русский, Иван,
Тут и там, по судъбе иностранцем –
Я не Йохан и я не Иван.
Я не немец, но я и не русский,
Две кулътуры во мне заплелисъ.
Не судачъте на лавке старушки –
Так меня раз уделала жизнъ.
Я живу в постоянном неволе
И душа дотлевает в золе,
Я такой не по собственной доле –
Я по воле Господ на Земле.
Приютила Германияе – мама,
Раздвоила меня пополам.
Вот такая теперъ моя драма
Я не Йохан и я не Иван.

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▶ Zu diesem Text gibt es eine Nachdichtung Mein Drama – eine Nachdichtung von Lars Steger

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sibyll maschler: Haiku-Quartett

Komm im Überfluss präge ein Wasserzeichen ein in meine Haut Lass dich empfangen mein König im Überfluss bin ich dein Gefäß Lieg still heute Nacht und lass dich sanft kreuzigen an Mund und Lenden Öffne die Pforten sei immer wieder Neuland und komm wie Regen

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Komm im Überfluss
präge ein Wasserzeichen
ein in meine Haut
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Lass dich empfangen
mein König im Überfluss
bin ich dein Gefäß
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Lieg still heute Nacht
und lass dich sanft kreuzigen
an Mund und Lenden
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Öffne die Pforten
sei immer wieder Neuland
und komm wie Regen

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Liane Fehler: kaltblau – icy blue

Der Blick aus kaltblau schnitt wie eine Klinge die Worte ab so amputiert ohne Sprache kondensierte meine Seele Niederschlag auf dem Gesicht

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Der Blick aus kaltblau
schnitt wie eine Klinge
die Worte ab
so amputiert
ohne Sprache
kondensierte
meine Seele
Niederschlag
auf dem Gesicht

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015.

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