*
***ver-
schenken
kann man nicht
denken man kann
wenn man kann und
wenn nicht knappert man
daran und dann versucht man’s
etwas beschaulich denkt man doch
vielleicht wird es dadurch doch verdaulich.
*
***ver-
schenken
kann man nicht
denken man kann
wenn man kann und
wenn nicht knappert man
daran und dann versucht man’s
etwas beschaulich denkt man doch
vielleicht wird es dadurch doch verdaulich.
*
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des Abends, die 12
auf der Zielscheibe
dieser Treffer
bedeutet: Traum
bedeutet halb versunken
bedeutet Bilder in Schwebe
bedeutet sich einzuweben
in den Kokon
um aufzuschweben
mit dem Eigenen, dem ICH
das man suchte
oder verfluchte
und das man kaum erkennt
wenn man pennt
Manchmal Matjora
Schmecke ich das Blut
Die zerbrochene Klinge
Ragt aus meinem Auge
Blau
Du schenkst Wein, rot
wie der schmeckt und
vom Blut befreit
diesen Brotlaib
in dem alle Leiber schwanden
die zerfielen
zu Ackersand
Speck teilst du und
Freundschaft springt über
Als könne uns nun
Keine Klinge mehr
(veröffentlicht im GeWa 114)
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eins ja ja
eins nein nein
eins warum
eins wofür
eins aber dann
eins oder doch
eins gib Ruh
eins was wenn
eins wär ein Ding
eins mein lieber Mann
eins fang endlich an
Teufel, also manchmal
kommt mir der Verdacht
so schlecht können Teufel
nun auch nicht sein
in Talkshows sah ich
arme Teufel stammeln
vor Wetterkarten sah ich
einen Teufel rammeln
kleine Teufel sah ich
auf die Nase fliegen
oder betrunkene
in Haltestellen liegen
tatsächlich sah ich einen
über einen Kontoauszug weinen
Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN 978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.) und im GeWa 114.
denn es geht weiter*
denn es wird dunkel*
denn Abendschläue*
denn das ist gewiß*
denn abends auf der Leiter*
denn auch ein Gefunkel*
denn ich in alter Treue*
denn ein wenig Schiß*
denn der Schlaf*
denn die Ruhe*
denn der Traum*
ist nicht ohne Schaf*
ist nicht ohne*
denn wenn ich penne*
ist es anders als wenn*
Ich renne, denne*
unter der Abenddennerung*
ist ein großes Werden*
hier auf Erden
*
*
Das Gedicht Abenddennerung wurde veröffentlicht im Heft Gedankenwasser (GeWa) 103.
es schlug mein Herz
geschwind zu Pferde
als ein Trabbi rumpelt
durch die Nacht
Ganz ehrlich, sofort
hab ich gedacht:
Das ist eine Collage!
Knete aus dem Westen
und aus dem Osten das
was dort so war am besten
Wunderland, Wunderland
die Ideale, die sind weggerannt
ene ,mene Du:
Nu‘ sieh‘ zu
Schluss mit der Collage
manches, was sich wendet
als Blamage endet.
Eisschollenstrom
Strom aus Licht
aus Weite und Flut
über die Nähte der Auen
über die Ufer aus
damals und heute
aus Blut und Flucht
über die Wasser
getrieben vom Wahn
her und hin
das Rauschen
einzig überflügelt
vom roten
Milan
leise, ach da draußen
muss es sein
das Zarendorf
irgendwo
dann die Aurora
und hinter ihr
die Stadt
*
leise, ach da draußen
muss es sein
das Zarendorf
irgendwo
dann die Aurora
und hinter ihr
die Stadt
*
*
mit den zwei Namen
der Autos
Mercedes, Moskowitisch
und Puschkin und
den tapferen Alten die
Hände hinhalten
um um‘s Rubelchen zu betteln
vor goldigen Zwiebelchen
so, so
summt die Stadt
so, so
summen die Atheisten
so, so
summen wir
bevor touristisch
wir schnarchen
*
Für Pet
High Heels, high
die schönsten Mädchen
sind reich
alle Zähne haben die noch
und die Zahnkränze
tätowierter Maschinisten
auf schweren Motorrädern
die den Newski
rauf und runter schrubben
High-Heels- Angels –
Komm, komm
die Russen wurden fromm
die Miliz schaut keck und
die High-Heels zieh‘n um’s Eck
alles im Lot
Russisch Brot