Categotry Archives: Blog – In eigener Sache

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Fritzes und Erwin von der Pankes Lied: „Meer unser“ – Fotos von smt, Gerhard Jaeger und Andreas Schrock

Es handelt sich hier um eine Zusammenführung von bereits publizierten Elementen; einem Lied und entsprechenden Fotos mit maritimen Motiven. Hinweis: Dies ist eine Vorschau, um den Titel abspielen und dieses Foto in voller Größe sehen zu können, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken und den Artikel öffnen.

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Andreas Schrock: Vorworte aus dem Gedankenwasser Nr. 118

Vorworte Die Straßenbahn ruckelte gemächlich an Plattenbauten vorbei. Ich stand ganz vorn und schaute der Straßenbahnfahrerin über die Schultern. Sie rauchte. Sie war hübsch. Sie war Mitte 20. Sie hatte ein Foto von Sharon Stone unter die Scheibe geklemmt. Sie hörte Musik. Der Ascher stand rechts von ihr, auf einer Tischdecke mit Folkloremotiven. Ich fuhr mit der hübschen Straßenbahnfahrerin durch Oradea, einer Stadt im Nordwesten Rumäniens, so groß wie Cottbus. An diese skurrile Fahrt musste ich denken, als Tina und ich die Texte sortierten und in eine Reihenfolge zu bringen versuchten. Das Heft steckt wie die Straßenbahn in Oradea voll poetischer Geschichten. Und doch will die Einordnung nicht so recht gelingen. Fast scheint es, als wollten sich Texte (und Bilder), nachdem sie gesprochen haben, dem Zugriff schnell wieder entziehen. Dabei erzählen sie von Zeiten, von Orten, von Verläufen. Sie tun es satt von Leben, manchmal mit Witz, manchmal mit einem Lächeln, selbst wenn sie von Verlusten erzählen. Die „Linie 118“ lädt zu einer poetischen Fahrt durch Menschen und Landschaften ein. Und der Streckenverlauf ist keineswegs so festgelegt, wie es uns die Seitenzahlen weißmachen wollen. Die Straßenbahnfahrt durch Oradea hatte übrigens noch eine zweite Ebene: die Bahn war ja voller Menschen. Aber kein einziger Fahrgast störte sich an der hübschen, rauchenden Straßenbahnfahrerin, die mit ihrer Folkloredecke durch eine Großstadt ruckelte. Warum? Ich glaube, dass sie damit nicht nur ihre Geschichte erzählte, sondern auch die Geschichte der Menschen um sie herum, ihre Sehnsüchte und Sorgen. Und auch daran musste ich denken, als das „Gedankenwasser Nr. 118“ entstand. Was erzählen die Texte mit ihren unterschiedlichen Orten und Zeiten von der einen Zeit, in der wir alle leben? Und dem einen Ort (Land), in dem wir zu Hause sind? Lasst Euch überraschen und mitnehmen auf eine Entdeckungsfahrt! Viel Freude dabei wünscht Andreas Schrock.

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Vorworte

Die Straßenbahn ruckelte gemächlich an Plattenbauten vorbei. Ich stand ganz vorn und schaute der Straßenbahnfahrerin über die Schultern. Sie rauchte. Sie war hübsch. Sie war Mitte 20. Sie hatte ein Foto von Sharon Stone unter die Scheibe geklemmt. Sie hörte Musik. Der Ascher stand rechts von ihr, auf einer Tischdecke mit Folkloremotiven. Ich fuhr mit der hübschen Straßenbahnfahrerin durch Oradea, einer Stadt im Nordwesten Rumäniens, so groß wie Cottbus.

An diese skurrile Fahrt musste ich denken, als Tina und ich die Texte sortierten und in eine Reihenfolge zu bringen versuchten. Das Heft steckt wie die Straßenbahn in Oradea voll poetischer Geschichten. Und doch will die Einordnung nicht so recht gelingen. Fast scheint es, als wollten sich Texte (und Bilder), nachdem sie gesprochen haben, dem Zugriff schnell wieder entziehen. Dabei erzählen sie von Zeiten, von Orten, von Verläufen. Sie tun es satt von Leben, manchmal mit Witz, manchmal mit einem Lächeln, selbst wenn sie von Verlusten erzählen. Die „Linie 118“ lädt zu einer poetischen Fahrt durch Menschen und Landschaften ein. Und der Streckenverlauf ist keineswegs so festgelegt, wie es uns die Seitenzahlen weißmachen wollen.

Die Straßenbahnfahrt durch Oradea hatte übrigens noch eine zweite Ebene: die Bahn war ja voller Menschen. Aber kein einziger Fahrgast störte sich an der hübschen, rauchenden Straßenbahnfahrerin, die mit ihrer Folkloredecke durch eine Großstadt ruckelte. Warum? Ich glaube, dass sie damit nicht nur ihre Geschichte erzählte, sondern auch die Geschichte der Menschen um sie herum, ihre Sehnsüchte und Sorgen.

Und auch daran musste ich denken, als das „Gedankenwasser Nr. 118“ entstand. Was erzählen die Texte mit ihren unterschiedlichen Orten und Zeiten von der einen Zeit, in der wir alle leben? Und dem einen Ort (Land), in dem wir zu Hause sind? Lasst Euch überraschen und mitnehmen auf eine Entdeckungsfahrt! Viel Freude dabei wünscht Andreas Schrock.

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▶ Eitel Kunst: Die Audiobox – Experimente – Lieder und Lyrik

Eitel Kunst: Audioprojekte - Lieder und Lyrik eine Auswahl

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aus unserer Akustikwerkstatt:

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▶ Grüße vom Sommerseminar 2014
von Andreas und Liane 

(Dies ist eine alternative Abspielvariante.)

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Für die abschließende technische Bearbeitung und die sphärische Begleitmusik danken wir Gerhard.

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FLUGDRACHEN*

Andreas Schrock: Worte wehen leis

(Dies ist eine alternative Abspielvariante.)

„Worte wehen leis“ – Audio, Text und Foto von Andreas Schrock

▶ Worte wehen leis` (Hier gehts zum Text.)

▶ Auferstehung klemmt (Audio – Lyrik)

(Dies ist eine alternative Abspielvariante.)

Sprecherin und Text: Liane Fehler

Die Miniatur zeigt ein Bild von Gerhard Jaeger mit dem Titel “am Meer”.

▶ Auferstehung klemmt
Das Gedicht wurden veröffentlicht in der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015.

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▶ Erwin von der Panke: „Der letzte Traum“

(Dies ist eine alternative Abspielvariante.)

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Texter, Sprecher und Musikant ist Gerhard Jaeger alias Erwin von der Panke.
Auch das Foto ist von ihm.

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Das Foto ist von Gerhard Jaeger.

▶ Oke mit dem Lied: im wunderschönen Monat zwei

Foto: „Karaoke“  von Gerhard Jaeger

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Lieder eines Lumpen 

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 Text: Wilhelm Busch

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 Foto von Susann Schulz

Osterspaziergang Interpret: Oke alias Dirk Möller

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Osterspaziergang Dirk Möller alias Oke

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 Arrangement und Interpretation:Dirk Möller alias Oke

Text: Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe

(Hier gehts zum Text.)

*“Segel hoch“ Foto von Gerhard Jaeger alias “Erwin von der Panke

Lied: Meer unser von Christian Hohberg begleitet von Gerhard Jaeger  alias “Erwin von der Panke – Mai 2014

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Meer unser 
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Text & Komposition Christian Hohberg; Begleitung am Keyboard: Gerhard Jaeger

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Foto von Andreas Schrock

Einen Sommer lang – Interpret: Oke

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Einen Sommer lang 
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Interpretation und Arrangement:Oke alias Dirk Möller
Text:: Einen Sommer lang von Detlef von Lilienkron

Foto von Gerhard Jaeger

  Hexenformel (Lied) Erwin von der Panke

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Hexenformel  Version April 2014
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Foto, akustisches  Arrangement, Gesang und Text: Gerhard Jaeger
musikalischer Interpret M. Bach.

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Foto von Andreas Schrock
geselliges Lied von Gerhard Jaeger

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akustische Bearbeitung, Komposition, Musik, Text und Gesang: Gerhard Jaeger


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„wenn ich dich berühre“ von Christian Hohberg

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Liane liest Gedichte vom Wundertäter, Schattenengel und dem  gesattelten Frosch (Audio – Lyrik)

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Das ist die Liveaufnahme einer kleinen Lesung, die während unserer Lyrikwerkstatt beim Sommerseminar in Bad Sonnenland (2012) unter freiem Himmel spontan zelebriert wurde. Folgende Texte sind zu hören (Wer möchte, kann dem entsprechendem Link folgen und mitlesen):

Liane Fehler; Schnirkelschnecken – Fotocollage: Susann Schönherr & Liane Fehler

Liane Fehler: Nacktschnecken am FKK

Liane Fehler: Sattle den Frosch

Liane Fehler: kaltblau

Liane Fehler: Licht und Schatten

Liane Fehler: Schattenengel – Antwort – für smt

Liane Fehler: Der Wundertäter Liebe

Liane Fehler: Mit dem Flügelschuh

Liane liest Gedichte vom Wundertäter, Schattenengel und dem gesattelten Frosch Audio 04

Dies ist eine alternative Abspielvariante in die türkisfarbene Schrift klicken und den Artikel öffnen. Dann sollte ein Player erscheinen.

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   ▶ Liane liest: Viva la vida, Lyrik, Morgen-Gedanken, Mein, von mir  Audio 18

Das ist die Liveaufnahme einer kleinen Lesung, die während unserer Lyrikwerkstatt beim Sommerseminar in Bad Sonnenland (2012) unter freiem Himmel spontan zelebriert wurde.

Folgende Texte sind zu hören (Wer möchte, kann dem entsprechendem Link folgen und mitlesen):

Liane Fehler: Viva la vida

Liane Fehler: Lyrik

Liane Fehler: Morgen-Gedanken

Liane Fehler: Mein

Liane Fehler: Von mir

wohin
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Gesang: D. Möller( Schauspieler)

akustische Bearbeitung, Komposition, Musik und Text: Gerhard Jaeger

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015.

   „Trabbi in Rubenow“ ein Bild von Gerhard Jaeger

Staublied
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akustische Bearbeitung, Komposition, Musik, Text und Gesang: Gerhard Jaeger

Foto von Antje Sadig

Feierabend
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Text: Annett Goldberg
akustische Bearbeitung, Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger,

Feierabend alternative Abspielvariante – bitte in die türkisfarbene Schrift klicken und den Artikel öffnen.
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Schnirkelschnecken Version 2
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Text:Liane Fehler
akustische Bearbeitung Gerhard Jaeger,
Sprecherin: Liane Fehler

Garagen Kramer
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Text: Theodor Kramer
akustische Bearbeitung Gerhard Jaeger,
Sprecher:  D. Möller( Schauspieler)

eins
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Text, akustische Bearbeitung und Sprecher: Gerhard Jaeger

schöner scheitern Version 2a

Akustische Bearbeitung: Gerhard Jaeger
Text und Sprecherstimme:smt

schöner scheitern
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Akustische Bearbeitung: Gerhard Jaeger Text und Sprecherstimme:smt

Foto von Andreas Schrock

Vielleicht  (Version 1j)

Text: Annett Goldberg

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Monocrom (1) Neuaufnahme
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Text, akustische Begleitung und Sprecher: Gerhard Jaeger

  Foto von smt

Morgenlicht (5) Neuaufnahme
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Text, Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger
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Babajagalied
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zu einem Projekt und Text von Christian Rempel


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Ballade des Mannes
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Text: Andreas Schrock

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Minuten rieseln (Lied von Gerhard Jaeger)
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Text in Anlehnung an ein Gedicht von Liane Fehler

halbmond-bewoelkt
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Schaffner Mond
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Text: Gerhard Jaeger

Schattenengel Neuaufnahme
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Text in Anlehnung an ein Gedicht von Liane Fehler
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Teller auf den Tisch

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Text: Gerhard Jaeger

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Vielleicht
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Text in Anlehnung an ein Gedicht von Annett Goldberg

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„Viva la Vida“
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Text in Anlehnung an ein Gedicht von Liane Fehler

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Chronik 2013 – Desdemona: Collagenseminar und Vernissage im Atelier Nottekunst vom 19. – 21. 4. 2013

Auf den ersten Blick verunsichern uns Collagen. Ein Leben lang haben wir Erfahrungen gesammelt, wie was aussieht und wo es hingehört. So konstruieren wir uns unseren inneren, überschaubaren Kosmos.

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Auf den ersten Blick verunsichern uns Collagen.

Ein Leben lang haben wir Erfahrungen gesammelt, wie was aussieht und wo es hingehört.
So konstruieren wir uns unseren inneren, überschaubaren Kosmos.

Nun also Collagen – vor mir an den Wänden des Nottekunst-Ateliers in Wünsdorf.
Meine innere Welt gerät ins Wanken.
Die scheinbar wirr angeordneten Gegenstände oder  ihre Fragmente durchkreuzen alle meine Erwartungen über Ordnung und Harmonie.
Farben, Strukturen und Räume sind verfremdet.

Dann aber beginnen diese neuartige Räume mich zu faszinieren.
Vielleicht inspirieren sie mich gar zu einem kleinen literarischen Versuch?
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Miniaturabbildungen der Collagen

Bildnachweis: Collagen von links nach rechts:

Erste Reihe Miniaturen:

Collagebild “Fisch” von Hagen Ludwig
Jenny Dlugaiczyk: Collage 2
Collage 3 von Helga Gerasch

Zweite Reihe Miniaturen:

Peggy Salaw: Collage 2
Jenny Dlugaiczyk: Collage 3
Hagen Ludwigs Collage: “hagen3”

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Dritte Reihe Miniaturen:

Collage 1 von Helga Gerasch‘
Collage 1″ von Jenny Dlugaiczyk
Collage 2: Helga Gerasch
 
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vierte Reihe Miniaturabbildungen der Collagen :

Hagen Ludwigs Collagebild: “schillernde Steine“
Hagen Ludwigs Collagebild: “Nocturne“
Hagen Ludwigs Collagebild: “Stillleben“

Die Originale befinden sich im Atelier „Nottekunst“ in Wünsdorf.

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Lars Steger: Collage und Montage

Autor: Lars Steger Die Literatur“; wird hier erklärt mit: „[[…] französisch „das Leimen, das Ankleben"]: aus der bildenden Kunst in den Bereich der modernen Literatur übertragene Bezeichnung 1. für die Technik der zitierenden Kombination von meist nicht zusammengehörigem vorgefertigtem sprachlichem Material; 2. für die derart entstandenen literarischen Produkte. Es werden fremde Text-Materialen für ein eigenes Ganzes genutzt – mit, gegen oder zumindest abweichend von Intentionen des Ausgangsmaterials.

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Die Literatur“; wird hier erklärt mit: „[[…] französisch „das Leimen, das Ankleben“]: aus der bildenden Kunst in den Bereich der modernen Literatur übertragene Bezeichnung 1. für die Technik der zitierenden Kombination von meist nicht zusammengehörigem vorgefertigtem sprachlichem Material; 2. für die derart entstandenen literarischen Produkte.

Es werden fremde Text-Materialen für ein eigenes Ganzes genutzt – mit, gegen oder zumindest abweichend von Intentionen des Ausgangsmaterials. Eine Gattungsänderung ist hier nicht nötig. Die Beschneidung, Erweiterung, Neuordnung, Umdeutung des Materials dagegen geradezu Konzept.
Exkurs I: Wenn dabei der Anspruch besteht einen Dialog mit dem Ursprungsmaterial einzugehen, dieser also in gewisser Weise Thema des Textes ist, scheint es mit nur umso wichtiger, dass dessen Material, soweit es im Text selbst sichtbar ist, als Vorlage erkennbar wird.

Exkurs II: Lange habe ich allerdings mit dem Beispiel Georg Büchner gerungen: Der hat seine Vorlagen auch nicht kenntlich gemacht, scheinbar schamlos abgeschrieben – beim „Lenz“ und „Dantons Tod“, bis mir aufging: Das sind nun wirklich Adaptionen – aus (Wissenschaftlichem) Tagebuch bzw. Rede-Protokollen wird literarische Fiktion.
Der Begriff „Montage“, aus der Filmtechnik übertragen auf die Literatur, bezeichnet die bewusste Zusammenfügung von sprachlich, stilistisch und auch inhaltlich unterschiedlichen Textteilen. Die Funktionen der Montage sind vielfältig: die Spannbreite reicht von der Erzielung vordergründiger Überraschungseffekte über die ästhetische Provokation (z. B. im Dadaismus) bis zum Versuch in Romanen, die verschiedenen Bereiche und Ebenen der Wirklichkeit unter sich durchsichtig und durchlässig zu machen. Die Montagetechnik findet sich in allen Gattungen der modernen Literatur, in der Lyrik (G. Benn, H. M. Enzensberger), in der Erzählprosa (A. Döblin, „Berlin Alex¬anderplatz“, Roman, 1929), im Drama (P. Weiss, „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats …“, 1964) und im Hörspiel.
Betrachtet man sich unter diesem Blick die letzten GeWa und die Angebote im Sommer-Seminar, finden sich bereits einige Beispiele für Collage bzw. Montage. Christians Texte bieten da sehr verschiedene Umgangsweisen mit den Original-Texten: Zur Essenz verknappend, Gegenentwürfe anbietend, den eigenen Text aus (mehr oder weniger vielen) Motiven entwickelnd. Lianes Vorworte fallen mir ein. Collage pur. Aber es muss auch nicht immer zitiert werden: Mein „Stillleben“ im GeWa 112 würde ich ebenfalls als Collage ansehen. Weil hier verschiedene Wirklichkeitsbereiche gegeneinander gesetzt werden. Das soll dem Leser sehr wohl bewusst werden. Fremdmaterial ist für beide Begriffe nicht Grundvoraussetzung. Eisensteins Bilder entstanden ja auch alle unter seiner Regie für den jeweiligen Film.
In der Montage dagegen scheint mir die Einheit des Gesamten, der unauffällige Übergang der Einzelteile stärker. Nichtsdestotrotz bleiben fließende Übergänge, die aber schon interessant sind, wenn es um die Wirkungsstrategie des Werkes geht.

Beide Begriffe lösen für mich auch z.gr.T. unseren Streit um die Adaption. Viele der unter dieser Aufschrift verpackten Texte können nämlich sehr wohl als Montage oder Collage gelten. Es werden fremde Text-Materialen für ein eigenes Ganzes genutzt – mit, gegen oder zumindest abweichend von Intentionen des Ausgangsmaterials. Eine Gattungsänderung ist hier nicht nötig. Die Beschneidung, Erweiterung, Neuordnung, Umdeutung des Materials dagegen geradezu Konzept.

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Chronik – Gerhard Jaeger: Collage?

Collage? "...Wenn es der Zunft der bildenden Künste gegeben ist, aus unterschiedlichen Materialien, Papier, Gewebe, Fotos und anderen Fundsachen Bilder zu schaffen, so haben wir Schreibenden die Möglichkeit, unsere Fundstücke, Gedankensplitter und Themengewebe in poetische Sprachbilder zu setzen. Sicher ist das schwer miteinander zu vergleichen, aber mir scheint der kreative Ansatz dazu derselben Familie zu entspringen. “… die Dinge reden hör ich so gern… “ heißt es bei R. M. Rilke. Also folgen wir ihm und geben den Dingen einen Raum im Haus der Sprache bis hin zu dem kühnen Versuch von Christian Rempel naturwissenschaftliche Theorie in Gedichte zu transformieren. Totsicher, ein gewagtes Experiment, bei dem nach gültiger Spielregel wenigstens einer der Kontrahenten beschädigt aus dem Rahmen fallen wird. Dennoch, auch daran wird die Verlockung sichtbar, mit Themenmaterialien zu hantieren ..."

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aus dem GeWa 114

: aus verschiedenen Materialien (Papierpoetik, Stimmengewebe, Profilfotos u.a.) zusammengesetztes Sprachbild…

„VORWORT“

derartig vorgestimmt, mit einem Schattenwurf auf das bevorstehende Frühjahrsseminar in der Bücherstatt Wünsdorf, entstand die Textsammlung zum GEWA Nr. 114. Im Seminar werden wir uns auch der Thematik “Collage“ zuwenden…

Selten im Lesekreis zu findende Autoren, wie von Andrea Meng, Maria Goldberg und Michaela Cessari, erheben ihre Stimmen im Gewebe der Poetik und profilieren sich im Heft Seite an Seite mit den langjährigen Mitstreitern. So entstand einmal mehr eine Collage aus Texten. Diese Entdeckung hat uns beim Zusammenstellen überrascht und Freude bereitet. Immer geht es uns darum, Neueres aufzuspüren, andere Handschriften kennen zu lernen, in Stimmungen und Sichtwelten der Autoren zu reisen. Wenn es der Zunft der bildenden Künste gegeben ist, aus unterschiedlichen Materialien, Papier, Gewebe, Fotos und anderen Fundsachen Bilder zu schaffen, so haben wir Schreibenden die Möglichkeit, unsere Fundstücke, Gedankensplitter und Themengewebe in poetische Sprachbilder zu setzen. Sicher ist das schwer miteinander zu vergleichen, aber mir scheint der kreative Ansatz dazu derselben Familie zu entspringen. “… die Dinge reden hör ich so gern… “ heißt es bei R. M. Rilke. Also folgen wir ihm und geben den Dingen einen Raum im Haus der Sprache bis hin zu dem kühnen Versuch von Christian Rempel naturwissenschaftliche Theorie in Gedichte zu transformieren. Totsicher, ein gewagtes Experiment, bei dem nach gültiger Spielregel wenigstens einer der Kontrahenten beschädigt aus dem Rahmen fallen wird. Dennoch, auch daran wird die Verlockung sichtbar, mit Themenmaterialien zu hantieren und sie tragfähig in Schrift zu stellen. Nachdenklicher das Resümee der “Mitvierzigjährigen“ von Annett Goldberg, ihr Material ist das gelebte Leben, die durchlebte Erfahrung. So hat es Franz Fühmann ausgedrückt: “Dichtung ist durchlebte Erfahrung.“ Für uns, auf der Suche nach dem Collagenhaften in der Poetik wird deutlich, wie weit unser Rahmen sich öffnet. Auch die kleinen Formen, Haiku von Marie Goldberg und Lars Steger lassen erkennen, wie sich die Suche und das Sammeln vollziehen. Ist nicht jeder von uns schon mit gesenktem Blick an Ufern und Stränden entlanggelaufen, darauf hoffend, den lang ersehnten Schatz, die Flaschenpost mit der geheimen Botschaft oder die Werkzeugkiste eines Schiffbrüchigen zu finden? Heimgekehrt sind wir mit einem geschliffenen Steinchen, aber eben mit einem, der nun ins Mosaik unseres Lebens gehört. Wohl auch ein Teil gelebter Collage …

Vielen Dank an die Autoren für die Beiträge und viel Spaß beim Erkunden der Texte.

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Desdemona: Steine vor Felsen – Collage von Hagen Ludwig

Schillernde Felsen trotzen den Winden seit ewiger Zeit. Zerfurchte Steine öffnen die Schichtung Tiefe enthüllend.

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Schillernde Felsen
trotzen den Winden
seit ewiger Zeit.
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Zerfurchte Steine
öffnen die Schichtung
Tiefe enthüllend.
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Aufgeregte Rede –
kaum wahrgenommen –
verrinnt mit dem Klang.

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* Neben diesem Blog gibt es auch die klassische Homepage des Eitel Kunst e. V. unter: http://gedankenwasser.de. Liane Fehler Onlineredaktion

Aside

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Wer bin ich, wenn ich schreibe?

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In unserem Sommerseminar in Bad Sonnenland gab es viele eindrückliche Erlebnisse. Und sicher hat jeder sein eigenes mit nach Hause genommen und vielleicht auch zu Papier gebracht. Zwei meiner Erlebnisse vermischen sich nachträglich im Kopf: zum einen den Vortrag von Gerhard zum Thema „Sprache“, zum anderen die Gedichte von Frank, insbesondere das Gedicht „Wie geht’s dir“, nachzulesen im Gedankenwasser Nr. 110. Ich weiß nicht, warum ich so allergisch gegen den Text oder Teile des Textes reagiert habe. Es war nicht meine Absicht und doch spürte ich in mir etwas hochsteigen, eine richtige, echte, unfaire Ablehnung. Aber ich fühlte mich auch im Recht. Denn ziemlich schnell hatte ich ein Schema im Text erkannt oder zu erkennen geglaubt: so wie Frank den Text gelesen hat, kam er locker-fluffig rüber. In der Diskussion hieß es dann, dass alles genau so sei, wie es da stehe. Und gemeint, also das, was in der Diskussion ungesagt aufbrach, war genau das Gegenteil.

In zeitlicher Reihenfolge gab es also drei Ebenen. Ebene 1: Das gesprochene Wort. Der Text kam von der Stimmmelodie locker-fluffig ins Ohr. Ebene 2: Das geschriebene Wort. Daran entzündete sich die Diskussion. Die Behauptung war: genauso ist es, wir manipulieren täglich. Ebene 3: Das gemeinte Wort. Im Laufe der Diskussion bekam ich mit, dass die Sache mit der Manipulation im Grunde ein unhaltbarer Zustand ist.

Das passt nicht zusammen, die Aussagen sind gegensätzlich und die Behauptung, die „Provokation“ sei gelungen, ist, denke ich, in solchen Fällen billig. Eine „Provokation“ kann man immer alles nennen, was Diskussionen auslöst. Auch marschierende Neonazis mit Marx-Sprüchen auf dem Transparent (habe ich erlebt).

Aber ich hatte in der Diskussion noch ein weiteres Erlebnis: die Personalisierung, denn auf einmal ging es um „Manipulation in den Medien.“ Oh, was da aufbrach, was für eine berechtige Wut oder Wütigkeit. Ich war erschrocken und wollte gerade den Fehler begehen, meine Arbeit zu verteidigen bzw. zu erklären. Was brach da auf? Ilona hat das ihre benannt. Oder war ich mit meinen Bemerkungen selbst schon in die Reihe der Zyniker geraten?

II
Meine These ist immer noch, dass der Widerspruch zwischen den Ebenen den Zynismus des Textes ausmacht. Die Linien treffen sich nicht, nicht einmal im Horizont. Der Text ist keine Provokation, sondern eigentlich eine Verschleierung, eine Verharmlosung. Einen schlechten Zustand fröhlich kund tun (Ebene 1), ihn zugleich als alternativlos hinzustellen, was sonst ja Madame Merkel gerne macht (Ebene 2) und dann im Grunde wütend zu sein (Ebene 3), genau das würde ich als Zynismus bezeichnen.
Zugegeben ist das eine Vereinfachung, denn wütend war nicht der Autor, sondern andere Teilnehmer unserer Runde. Aber mir geht es auch nicht um Personen, sondern um etwas anderes. Denn erst jetzt, im Nachhinein merke ich, warum mir der ganze Text so gegen den Strich ging: weil er mich selbst betrifft, genauer die Kurzgeschichte „Frühstück zu dritt“, die einst im Gedankenwasser Nr. 4 erschien. Das Heft ist mir verloren gegangen, aber das Gedankenwasser Nr. 5 liegt vor mir und dort finde ich die Reaktionen auf den Text. Diese Reaktionen waren nicht sehr schmeichelhaft: da wurde eine große Einsamkeit des Autors entdeckt und überhaupt, so die Kritiken, lag ich mit der Grundaussage gehörig neben der Spur.
Die Grundaussage war: „Es ist zu spät.“ Sie drückte zu der Zeit, Anfang der 90er Jahre meinen Seelenzustand aus.

Immerhin hatte sich ein ganzes Gesellschaftssystem in Wohlgefallen aufgelöst, ein System, in dem es mir immer auch die öffentlichen Plätze angetan hatten. Die weiten, offenen, zugigen Plätze. Der Alexanderplatz in Berlin zum Beispiel oder der Exerzierplatz in Perleberg oder der Bahnhofsvorplatz in Dresden. Diese Plätze waren Spiegel meiner Seele, bis an den Rand der Augen. Hinzu kamen persönliche Lebensumstände, in denen ich mittendrin steckte und die ich einfach nicht verstand. Und dann sitzt die Ich-Figur mit zwei Freunden beim Frühstück und schaut ihnen zu, wie sie mit einem Lächeln ihr Ei aufklopfen und auslöffeln. Als sei nichts geschehen. „Es ist zu spät“ – locker-fluffig dahin gesagt, war für mich der rettende Satz, um diesen Widerspruch zu lösen. Dachte ich.

 In Wahrheit war der Satz, so sehe ich es heute, zynisch. Denn vom Alexanderplatz oder Exerzierplatz hatte ich nichts geschrieben, auch nichts von den Rändern meiner Augen. Die Geschichte ging vielmehr mit dem Frühstück los und das Frühstück hatte aus dem Nichts etwas unheimlich Bedrohendes, ohne das es erklärt worden wäre. Dieses Bedrohende wiederum wurde so locker gelesen…ja, dass es nur zynisch sein konnte. Nein, ich wollte kein Zyniker sein. Und bestimmt war ich nicht durchweg Zyniker. Aber vielleicht gab es eine Seite in mir, einen Botenstoff zwischen zwei Synapsen, ein rätselhaftes Areal im Kopf. Woher kommt das? Woher kommt Zynismus als Haltung?

 Und wie kann man denn solch einen Widerspruch, der einen fast zerreißt, ausdrücken? Mit welcher Haltung, wenn nicht mit Zynismus? Mit Empörung? Mit Trauer? Mit Glauben? Mit Liebe, die freilich auch das Leiden kennen sollte? Mit Ironie?

 Wer will ich sein, wenn ich schreibe? Ein Empörter, ein Leidender, ein Mitleidender (Solidarität!), ein Liebender, ein Klagender, ein Anklagender? Oder will ich lieber ein Spötter sein?

 III
Beim Zappen durch die Fernsehkanäle ist mir irgendwann mal Dieter Bohlen und seine Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ begegnet. Und mit ihm all die echten und vermeintlichen Talente, die er nicht selten hart abbürstete. Vielleicht täusche ich mich, aber könnte man an diesem Beispiel nicht den Unterschied von Ironie und Zynismus erkennen?

Ironie demaskiert, entblättert, macht den Kandidaten nackt. Ironie nimmt dem König die Kleider, macht ihn lächerlich. Ironie ist schmerzhaft, oft auch ungerecht (sie wird dem Betroffenen nicht gerecht, jedenfalls nicht seinem Selbstbild). Ironie kann Tränen erzeugen, Ironie tut weh.  Aber Ironie kann auch heilen von Illusionen, von Wahn, von falschen Welt- und Selbstbildern. Der Ironiker ist ein hervorragender Enttäuscher. Er nimmt den anderen oder dessen Eigenart auf die Schippe. Im günstigen Fall nimmt sich der Ironiker selbst auf die Schippe, schafft Distanz zu eigenen Vorstellungen und bringt damit eine gewisse Leichtigkeit ins Spiel, die es dem Leser meist angenehm macht, ihm zu folgen. Ironie muss geübt sein, sie ist ein schwieriges Pflaster.

Ganz anders der Zynismus. Der Gegenstand des Zynismus ist nicht die aufgeblasene Schönheit, sondern der schon verwelkte Strauß. Der Ironiker legt die Wunde frei, die so schön verborgen, der Zyniker bohrt in dieser Wunde genüsslich herum. Der Ironiker bringt Leute zu Fall, der Zyniker aber trampelt danach noch auf ihnen herum.

Der Zyniker kann auch auf seiner eigenen Seele herumtrampeln. Der zynische Schreiber ironisiert einen Zustand, der ohnehin schon schlecht ist und keiner Ironisierung mehr bedarf.

Es gibt freilich einen Übergang von Ironie zum Zynismus. Wenn Dieter Bohlen, den ich nicht leiden kann, seinen Kandidaten abkanzelt, muss er im richtigen Moment aufhören. Wenn der Kandidat am Boden liegt und Bohlen witzelt weiter, kippt die Situation von der Ironie in den Zynismus. Deshalb finde ich Ironie auch so schwer: wo höre ich auf, wenn ich erst einmal angefangen habe?

Zynismus, als gekippte Ironie, ist eine Unhaltung. Zynismus sollte es nicht geben. Wir sollten uns gegenseitig darauf aufmerksam machen. Zynismus ist nicht weit weg vom Hass, vielleicht noch die softere Variante.

 IV
Ich mag Franks Gedicht. Weil es eine Idee hat und weil sich das im weiteren Sinne „Ungereimte“ gut auflösen lässt. Die Botschaft steckt ja drin im Text, sie ist nur verschüttet. Es gibt sicher mehrere Zugänge, um die Botschaft freizulegen und damit für den Leser transparent zu machen. Mein Zugang wäre der über das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun. Es ist nur ein Denkmodell, aber es hat mir schon oft geholfen, verknotete Situationen aufzudröseln. Nach diesem Modell stecken in allem, was wir sagen, mindestens vier verschiedene Ebenen: die Ich-Botschaft (Selbstoffenbarung), die Du-Botschaft (Appell), die Sachebene (Bericht) und die Beziehungsebene (Haltung).

 Ich könnte mir vorstellen, dass der Text gewinnt, wenn er versucht, sich den Ebenen separat zu nähern, es vielleicht sogar bei einer einzigen Ebene belässt. Zum Beispiel könnte der Text in der Ich-Form erzählen: wie hat der Autor das Erlebe erlebt, was sind seine tatsächlichen (ursprünglichen) Gefühle? Der Text könnte aber auch auf der Sachebene bleiben: was ist da eigentlich los in der Gesellschaft, im Arbeitsalltag, im Familienleben? Vielleicht würde aus dem Gedicht ein Prosatext werden: ein kritischer Bericht oder ein Essay oder eine Geschichte mit fiktionalen Elementen, die dem Erzähler ja immer eine große Freiheit schenkt! Die Übersicht von Gerhard listet ja viele, ganz interessante Möglichkeiten auf. Vielleicht gerät der Text aber auch auf die Appell-Ebene (Du-Botschaften): das ist nicht so gern gesehen, weil von Moralsprüchen alle die Nase voll haben, aber warum sollte man ein modernes Agit-Prop-Stück nicht versuchen? Hat nicht auch Gerhard „Agitation“ als legitimes „Wozu“ des Sprechens gekennzeichnet? Oder man schreibt den Text weiter, über die Klammer „Wie geht’s dir….und dir“ hinaus. Das lyrische Ich kann weiter fragen und in diesen Fragen Du-Botschaften transportieren. Natürlich könnte auch das „lyrische Du“ antworten. Manchmal werden gute Texte mit der Zeit auch länger. Schließlich, als vierte Ebene, die Beziehungsebene. Sie fällt mir immer am schwersten, weil sie am meisten beinhaltet. Ja, ich finde Beziehungsebenen in der Regel richtig anstrengend, obwohl ich ihrer selbst sehr bedarf. Aber vielleicht entsteht so eine Ebene von selbst, wenn man die anderen für sich untersucht? Eine transparente (nachvollziehbare) Haltung zu etwas finden ist etwas Großartiges, was einem nicht jeden Tag passiert. Eine Meinung hat jeder, aber eine Haltung ist ja mehr. Sie beinhaltet ja auch die Sicht des Gegenübers, sie hat auch mit Perspektivwechsel zu tun.

 V
Meinen missglückten Text „Frühstück zu dritt“ habe ich später zu dem Text „Wir waren dreißig“ umgearbeitet. Ich habe die Geschichte in drei Varianten aufgedröselt: wie hätte sich die Geschichte im Fall a, b oder c entwickelt? Aus Gründen der Praktikabilität (Lars und ich wollten den Text in einer Lesung bringen) habe ich die drei Varianten wieder auf zwei gekürzt. Das „Es ist zu spät“ habe ich drin gelassen, aber sparsamer und ich habe den Satz verlängert, versucht zu erklären, warum es zu spät ist oder zu sagen, dass es zumindest für diese Stunde zu spät war. Das ist nicht so planvoll geschehen, wie es hier aussieht. Es ist mir passiert, ich hatte es nicht im Griff.

In Bad Sonnenland war es jedenfalls nicht zu spät für eine mitter­nächtliche, konzentrierte Textarbeit. Die Runde sprach von „Mani­pulation“, mein Stichwort war dagegen „Verantwortung“. Das musste schief gehen. Die Medien manipulieren und dann sagt da einer aus der Gilde, er würde eher von Verantwortung reden! Ja, das war zynisch, auch wenn es nicht so gemeint war. Aber ich war auf einen Begriff aufgesprungen, der nicht gut tat, weil er die Komplexität des Vorganges nicht erfasst und im Grunde nur die blanke Zustimmung erlaubt.

Vielleicht finden sich andere Begriffe, andere Worte, vielleicht sogar poetische? Gern verbünde ich mich mit dem Autoren in seinem Anliegen. Lass uns Lösungen suchen und finden.

Andreas Schrock, Herbst 2012

 

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