Nach Lutz Seiler, der mir durch seinen Roman Kruso bekannt wurde, hat nun Oswald Egger den Büchnerpreis bekommen. Eggers Werk umfasst viel mehr als Büchners, der ja nur 23 Jahre alt wurde.
In einer Zeit, wo Poeten höchstens noch auffallen würden, wenn sie schwiegen, wie es einige der Undichter schon praktizieren. Kann man doch getrost auf den Moment warten, wo das dem einen oder anderen auffallen würde und die Frage stellte, warum dem so ist.
Wir haben keine Erlaubnis Egger zu zitieren, aber in Anbetracht seiner Erfolge (Georg Trakl Preis, Ernst Jandl Preis) empfiehlt er sich zur Nachahmung, womit er so etwas begründen könnte, wie eine Stilrichtung.
Hier gleich mal so ein Versuch:
Den grobkotzigen MaulEntwurf
Eines Schenkenmahls für mich
Ließ ich angegähnt und unerwähnt
Wahnsinnsbotten in Betonmilch
Blutschwarze Stiefel im Weizen
Hafermilch drüber und tschüß
An Selbstbewusstsein fehlt es Egger nicht, wenn er schreibt, sich über die Natur der Dinge der Natur erheben zu wollen, wo wir doch von Dante Alighieri jüngst gelernt haben: Der Mensch sei ein Diener der Natur.
Es wird den Preisträger auch nicht erschüttern, wenn wir etwas bei der Reimerei bleiben:
Lass Oswald hier nur drübereggern
sein Chemisett mit Ruhm bekleckern
Lass weiter ihn von allem lallen
Dich stellen vor Verwirrtseinsfallen
Ne Rate fing er sich schon ein
Ein Prosit auf den Büchnerwein
Ein Gedichtelein
Widme ihm auch Du
CER 7.8.2024