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Lebenslast
lass los
In den Dingen
steckt die Zeit
umringt
von der
Vergangenheit
bleibt
Zukunft
Hoffnung
namenlos.
Tag Archives: Winter.
Gerhard Jaeger: Bilanz vorm Kaffee Edelweiß
(Abschied 12/91 ) Zu Hause im Edelweiß, Heimatgefilde, die Lieblingskneipe ist abgewickelt, warum? Haben wir zu wenig getrunken Spitzel, Aktivisten, anonymen Freunde, all die Kämpfer, wo werden wir uns wiedersehen, an den Tischen im Qualm nicht, verraucht das Stück, der Stand - oder Sitzpunkt mit Blick zum Fenster hinter dem die Stadt Gesicht zeigt, das Land, irgendwann draußen, vor der Tür immer, immer im Winter, mit Frost, der die Kragen aufrichtet, starr am lieben, verhassten Ort Fäuste geballt dünner die Schalen der Krieger die heimwärts wollen, fremdgefroren in verlorenen Schlachten welch eine Ankunft vor der verschlossenen Tür*
Bilanz vorm Kaffee Edelweiß
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(Abschied 12/91 )
Zu Hause im Edelweiß,
Heimatgefilde, die Lieblingskneipe
ist abgewickelt, warum?
Haben wir zu wenig getrunken
Spitzel, Aktivisten, anonymen Freunde,
all die Kämpfer,
wo werden wir uns wiedersehen,
an den Tischen im Qualm nicht,
verraucht das Stück,
der Stand – oder Sitzpunkt
mit Blick zum Fenster
hinter dem die Stadt
Gesicht zeigt,
das Land, irgendwann
draußen, vor der Tür
immer, immer im Winter,
mit Frost, der die Kragen aufrichtet,
starr am lieben, verhassten Ort
Fäuste geballt
dünner die Schalen der Krieger
die heimwärts wollen, fremdgefroren
in verlorenen Schlachten
welch eine Ankunft
vor der verschlossenen Tür
aus der nebelwand
aus der nebelwand
kufen über harschem schnee
so klingt die kindheit
Lars Steger
Weiße Unschuld – White innocence
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Foto: Winter-Märchen – quarknet.
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und wieder breitet
sich die weiße Unschuld
übers Land
und deckt die nackten Büsche zu
Bezieht die Kornfeldbetten
mit frischen weißen Laken
und nichts mehr
ist zu ahnen.
Liane Fehler
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Gedichte auf Eintrittskarten – National Gallery / Erste Säle – schneelichtspaziergang
schneelichtspaziergang
weg zwischen mauer und zaun
weiße schattierung
Lars Steger
Liane Fehler (Text und Darbietung): Schnirkelschnecken – akustische Bearbeitung Gerhard Jaeger
"Schnirkelschnecken" akustische Bearbeitung Gerhard Jaeger, Sprecherin und Text: Liane Fehler (Länge: 23 Sekunden) Um den Titel abzuspielen, bitte in die türkisfarbene Überschrift klicken und den Artikel öffnen. Dann sollte ein Player erscheinen.
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Schnirkelschnecken
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akustische Bearbeitung: Gerhard Jaeger,
Sprecherin: Liane Fehler (Audiodatei: 23 Sekunden)
Lars Steger: Gedichte auf Eintrittskarten National Gallery / Erste Säle – in armer gegend
in armer gegend schneerest in den ziegelreihn steife begegnung
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in armer gegend
schneerest in den ziegelreihn
steife begegnung
Lars Steger: Gedichte auf Eintrittskarten National Gallery / Erste Säle – wirf deine stecken weg
wirf deine stecken weg lahmer am heiligen ort gras bricht durch den schnee*
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wirf deine stecken weg
lahmer am heiligen ort
gras bricht durch den schnee
Jochen Hartung: Зимняя ночь – Winternacht – eine Nachdichtung
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Зимняя ночь
Я по зимней, по ночи бреду
Лютый холод, душа холодеет
И хрусталиком звонким в снегу
Под ногами поземкаю веет.
я ступаю на белую гладь,
Голубые искринки по снегу
Воспевают морозную рать
И танцуют скрепя на потеху.
В небе вдруг колокольчика звон-
Это Фея в прозрачном корсаже,
Посылает мне низкий поклон,
А потом изчезает в мираже.
Я шагаю за ней до ручья,
А кругом ледяные скульптуры.
И на Фее блестит чешуя,
И сияет она вся в ожуре.
А потом мы летим с нею в ночь
И парим до утра над землею.
Не уйдет волшебсто это прочь,
А останется в сердце со мною
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Dies ist eine von Jochen Hartung gefertigte Übersetzung und Nachdichtung des Gedichtes Winternacht (von Susann Schönherr) ins Russische.
Wer den deutschen Ursprungstext des Gedichtes auch lesen möchte:
Susann Schönherr: Winternacht
Liane Fehler: Auferstehung klemmt
Ich bin Phönix und lieg in der Asche und soll so verbrannt wie ich bin auferstehen Ja, bei Phönix , bei mir da war man sich sicher Phönix steigt wieder und wieder strahlend empor Ich hab meinen Goliath doch zu Fall gebracht meiner Meduse das Haupt abgeschlagen nun sollte ich feiern und fliegen und bin doch vergangen 28.04.2010*
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Ich bin Phönix und lieg
in der Asche
und soll
so verbrannt
wie ich bin
auferstehen
Ja, bei Phönix , bei mir
da war man sich sicher
Phönix steigt
wieder und wieder
strahlend empor
Ich hab meinen Goliath
doch zu Fall gebracht
meiner Meduse
das Haupt abgeschlagen
nun sollte ich feiern und fliegen
und bin doch vergangen
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28.04.2010
Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN 978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)