Tag Archives: Schreibhandwerk

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Gerhard Jaeger: “Experimente“ Dorit Brückner Vernissage Bilder und Texte

“Experimente“ - Dorit Brückner - Vernissage - Bilder und Texte Unter dem Titel „Experimente“ wurde am 8.12.2015 die Ausstellung im Heimatmuseum Königs Wusterhausen eröffnet. Die hölzerne Museumstreppe aufwärts, bis unters Dach zu steigen, lohnte sich. In dem Raum herrschte die Atmosphäre - „wir sitzen in einem Boot“-… …Dorit Brückner las Texte, als Gedankensplitter zu ihren Bildern, die an die Wand gebeamt wurden und gleichzeitig im Raum hingen. Zwischen Abstraktion, Form- und Farbspielen begab sich die Malerin und Autorin auf die Suche nach Sinnfindungen im Darstellerischen und Lebensphilosophischen. Ihre Arbeiten dokumentieren das Gespür für Materialien, die sie kollagenhaft in Bildern und Zeichnungen zusammenführt. Stille herrschte im Raum, hier und da ein leises Klirren der Kaffeetassen. Dorit Brückner las. Ein Segment aus Besinnlichkeit und Meditation. Es schien als würde die Autorin in Stunden der Auseinandersetzung mit ihren bildhaften Kompositionen versuchen das Rätsel zu beantworten, das sich auf der Suche nach „ETWAS“ einstellen könnte. Mit Beharrlichkeit und Mut ging sie voran und wir durften ihr dabei eine Stunde lang folgen. Gerhard Jaeger

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“Experimente“

Dorit Brückner

Vernissage

Bilder und Texte

Unter dem Titel „Experimente“ wurde am 8.12.2015 die Ausstellung im Heimatmuseum Königs Wusterhausen eröffnet.

Die hölzerne Museumstreppe aufwärts, bis unters Dach zu steigen, lohnte sich. In dem Raum herrschte die Atmosphäre – „wir sitzen

in einem Boot“-…

…Dorit Brückner las Texte, als Gedankensplitter zu ihren Bildern, die an die Wand gebeamt wurden und gleichzeitig im Raum hingen.

Zwischen Abstraktion, Form- und Farbspielen begab sich die Malerin und Autorin auf die Suche nach Sinnfindungen im Darstellerischen und Lebensphilosophischen. Ihre Arbeiten dokumentieren das Gespür für Materialien, die sie kollagenhaft

in Bildern und Zeichnungen zusammenführt.

Stille herrschte im Raum, hier und da ein leises Klirren der Kaffeetassen. Dorit Brückner las. Ein Segment aus Besinnlichkeit und Meditation. Es schien als würde die Autorin in Stunden der Auseinandersetzung mit ihren bildhaften Kompositionen versuchen das Rätsel zu beantworten, das sich auf der Suche

nach „ETWAS“ einstellen könnte.

Mit Beharrlichkeit und Mut ging sie voran und wir durften ihr dabei eine Stunde lang folgen.

                                                           Gerhard Jaeger

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Gerhard Jaeger: Wenn man Petra zuhört …

Kleiner Einstieg in eine packende Geschichte Das hier, liebe Petra, schreibe ich in erster Linie für Dich. Sozusagen mein zweiter Brief. Den ersten schrieb ich Dir Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, als Du etwa 15 Jahre alt warst. Damals wollte ich Dich zum Schreiben ermutigen, denn mir waren einige Wesenszüge an Dir aufgefallen. Du warst im Zirkel Schreibender Schüler immer eine Distanzierte, warst diejenige, die für ein Gedicht zu fleißig war. Bei Dir musste erzählt werden, prägnant und glaubwürdig. Zuverlässig und genau hast Du beobachtet und Dir so einen literarischen Grundbaustein geschaffen. Vor drei Tagen nun trafen wir uns wieder in alter Runde, wenn man so sagen darf, aber mit neu verteilten Rollen.

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                                                                                              Kleiner Einstieg in eine packende Geschichte

Das hier, liebe Petra, schreibe ich in erster Linie für Dich. Sozusagen mein zweiter Brief. Den ersten schrieb ich Dir Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, als Du etwa 15 Jahre alt warst. Damals wollte ich Dich zum Schreiben ermutigen, denn mir waren einige Wesenszüge an Dir aufgefallen. Du warst im Zirkel Schreibender Schüler immer eine Distanzierte, warst diejenige, die für ein Gedicht zu fleißig war. Bei Dir musste erzählt werden, prägnant und glaubwürdig. Zuverlässig und genau hast Du beobachtet und Dir so einen literarischen Grundbaustein geschaffen.

Vor drei Tagen nun trafen wir uns wieder in alter Runde, wenn man so sagen darf, aber mit neu verteilten Rollen. Petra Kasch, die Autorin, Du warst eingeladen zu einer Autorenlesung in die Wildauer Bibliothek, um Dein nunmehr 5. Buch  “ Ferien mit Mama und andere Katastrophen“ (erschienen im Ravensburger Buchverlag) vorzustellen. Schon komisch, Du jetzt eine Frau und erfolgreiche Autorin  in der Lebensmitte und neben Dir die Bibliothekarin  Annett Goldberg, die Dich zur Lesung einlud, weil ihr Dein Buch so toll gefallen hatte, weil sie es in einer Nacht in sich hinein gelesen hatte und weil sie genau wusste, wer diese Petra ist. Eine alte Bekannte aus dem damaligen Zirkel Schreibender Schüler. Qualität zu Qualität, will ich sagen. Aber nun zur Lesung…

Du liest vor 57 Schülern im Alter zwischen 11 und 13 Jahren. Du liest zumeist im Stehen. Keine Versprecher, keine Schnörkel. Das, was die Erzählung hergibt, vermittelst Du professionell und absolut überzeugend. Woher weiß ich das? Ich saß in der letzten Reihe und habe mir Deine Zuhörer genau angesehen. Das Ergebnis: Jungs und Mädchen hingen an Deiner Story. – Will schon was heißen -, denn gerade die jungen Jungs hätten gähnen können, denn die Heldin Deiner Geschichte, Sophie, ein ca. vierzehnjähriges Mädchen, fliegt mit ihrer Mutter nach Kreta in den Urlaub. Aber, aber was diese Sophie anstellt, erlebt, wie sie denkt und redet im Strudel vieler Peinlichkeiten, die die Erwachsenen in ihre Perspektive streuen, das ist treffsicher auf den Rezipienten zugeschrieben. Da sperren auch die Jungs Ohren und Augen auf…

Sicher hast Du die Episoden gewählt und so Deine Heldin und ICHERZÄHLERIN lebendig in Szene gesetzt.

Peinlichkeiten, so kann man sagen, passieren zuhauf aus der Sicht Sophies. Beim Einchecken muss Sophie feststellen, dass ausgerechnet ein Lehrer aus ihrer Schule zur ihrer Reisegruppe gehört, die offensichtlich ohnehin nur aus (Ex-)Lehrern besteht. Sie fällt gleich auf, denn ausgerechnet ihr Koffer hat Übergewicht. Warum??? Ein Geheimnis, das Du bei der Lesung nicht aufdeckst, klar – soll man selbst lesen…

Peinlich auch dieser Mathelehrer, der nackt auf dem Balkon rumturnt. und obendrein dieser  Reiseleiter, der ständig um Sophies Mutter herum scharwenzelt.

Dann wirft Sophie ein Auge auf einen adonishaften Kellner, an den sie sich gern ranmachen würde. Doch wie macht man das in ihrem Alter, ohne etwas Peinliches anzustellen?

Solche Szenen leben von der Erlebnisfähigkeit der Heldin, leben mit ihrer Psyche. Das wird gut charakterisiert. Äußerlich ist relativ wenig im Gange, aber in Sophie ist alles in Bewegung. Genau das lässt die Ereignisse nachvollziehbar werden und unbedingt glaubhaft erscheinen.

Sophies Sinnlichkeit und manchmal auch ihre trotzigen Abwehrreaktionen haben mir dieses Mädchen nahe gebracht.

Ereignisse, wie das nächtliche Stranderlebnis von Sophie mit dem jungen Kellner, die Begegnung mit der “Schlangengöttin“ in der Kirche oder das Umherirren der Reisegruppe in einer Höhle oder der angebliche Kunstraub, der die Reisegruppe für eine Nacht ins Gefängnis verbannt, bilden den Rahmen, um zu zeigen, wie die Icherzählerin diese aufnimmt, verkraftet und bewältigt. Was macht es da schon, wenn Sophie merkt, ihre Mutter hat Platzangst in der Höhle, was macht es da schon, wenn Sophie ihr einen jener Knabberkekse organisiert, die leichte Halluzinationen hervor rufen??? Und wie nun weiter?

Jetzt will ich aufhören, denn neben mir liegt Dein Buch und ich will es endlich lesen. Soviel zum Schluss: Wieder hat sich gezeigt: Es lohnt zu Dichterlesungen zu gehen!

Für die Einladung dazu danke ich Dir und unserer Bibliothekarin Annett. Ich wünsche Dir Erfolg und bin neugierig auf den nächsten Band Deiner Erzählung, der ja nun schon fast fertig im Lektorat auf dem Tisch liegt.

… ja, wenn man Petra zu hört, bekommt man Lust zum Lesen….

darum grüßt Dich ganz herzlich

Gerhard Jaeger

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Liane Fehler: Gedanken zum Thema Kreativität – Zusammenhang zwischen Sprache und Denken

Heute möchte ich anhand eines Videos auf ein paar Themen Bezug nehmen, die während unserer Treffen zu unserem Frühjahresseminar oder auch bei „Lesen und Schreiben“ eine Rolle gespielt haben. Dabei geht es fachlich um die Frage: „Welcher Zusammenhang zwischen Sprache und Denken besteht“, aber auch um ganz subjektive Sichtweisen und das Respektieren von anderen Meinungen beispielsweise bei den berühmten Textdiskussionen, die beim letzten Mal, für meine Begriffe, sehr emotional geführt wurden. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sprache und Denken? Eine Frage, die Alle, die sich der schreibenden Zunft zugehörig fühlen, früher oder später beschäftigt, wird in diesem ... Dies ist eine Vorschau, um dieses Video abzuspielen, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken und den Artikel öffnen. Dann sollte ein Player erscheinen.

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Heute möchte ich anhand eines Videos auf ein paar Themen Bezug nehmen, die während unserer Treffen zu unserem Frühjahresseminar oder auch bei „Lesen und Schreiben“ eine Rolle gespielt haben. Dabei geht es fachlich um die Frage: „Welcher Zusammenhang zwischen Sprache und Denken besteht“, aber auch um ganz subjektive Sichtweisen und das Respektieren von anderen Meinungen beispielsweise bei den berühmten Textdiskussionen, die beim letzten Mal, für meine Begriffe, sehr emotional geführt wurden.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sprache und Denken? Eine Frage, die Alle, die sich der schreibenden Zunft zugehörig fühlen, früher oder später beschäftigt, wird in diesem Video ab Minute 32 von Vera F. Birkenbihl auf einleuchtende Weise beantwortet. Die Sprache beeinflusst ganz maßgeblich die Grenzen unseres Denkens, wie Sprache geradezu die (subjektive) Wirklichkeit erschaffen kann, wird bei diesem Vortrag deutlich. Im Bereich der Nachrichten und der Politik stellt sich die Frage: „Wann sind Menschen Terroristen, wann hingegen Freiheitskämpfer?“ Im Bereich des Privatlebens wird an einem Beispiel gezeigt, wie Sprache krank machen kann oder wie Sprache Konflikte entschärfen kann, „nur“ durch die Verwendung einer anderen Formulierung.

Beim Betrachten des Videos war ich etwa ab Minute 53 an unsere Gespräche beim Frühjahresseminar erinnert, die sich um den Begriff des „Schwermutes“ aus dem von Andreas vorgestellten Text entspannen; auch an die „Löffel Suppe – Diskussion“ natürlich (die Christian Rempel in seinen Betrachtungen ja auch schon hervorgehoben hat).

Ganz nebenbei gibt es in dem Video etwa ab Minute 27 auch das Angebot einer kleinen Lebenshilfe für „Alptraumgeplagte“. Manche von diesen Träumen werden ja in Texten thematisiert, um damit besser umgehen zu können. Vielleicht gibt es ja bald ganz neue Texte? Enpassant gibt es etliche Hinweise, wie der Zustand von Inspiration und Kreativität gefördert werden kann. Wer gelegentlich unter Schreibblockaden leidet, erfährt womöglich noch ein paar neue Techniken, die helfen können, diesen Zustand zu verändern.

Ich hoffe, ich konnte Euer Interesse wecken und bin gespannt auf mögliche Reaktionen.

Liane Fehler Onlineredaktion

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sprache und Denken?

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BR ALPHA – Sendung 8 – Kreativität (mit Vera F. Birkenbihl)

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http://www.youtube.com/watch?v=in3flxryQYg

 

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Liane Fehler: Fragen zum Thema: „ebook“ als Anregung zum Einstieg in die Diskussion bei unserem Frühjahrsseminar

Fragen zum Thema: "ebook" literarische Ich-AGs Self-Publishing-Zeitalter Selbstvermarktung-Profis Platzierung des eigenen Titels am Markt E-Book-Plattformen Diese Schlagworte machten mich neugierig und so möchte ich mich dem Thema annähern. Ein weiterer Auslöser war auch, das ein Buch, von Christian Rempel: “Klarheit & Wahn”: Eine Brandenburgische Odyssee” dessen Entstehung ich in der spannenden Phase mit erleben durfte, nun auch als ebook zu haben ist und angetreten ist auch auf diesem Marktsegment des Literaturbetriebes seinen Platz zu finden und zu erobern. e-book Pro und contra - stellvertretend Meinungen Friedrich Forssman: Warum es Arno Schmidts Texte nicht als E-Book gibt Rückschritt per eBook? Benjamin Stein erörtert diese Frage in seinem Blog turmsegler Papier vs. Bits - Der Unterschied zwischen Fortschritt und Bequemlichkeit von Peter Killert eBooks und Geld Blog turmsegler - Reden wir mal über eBooks und Geld Ein sehr interessanter Artikel für alle, die als Autor erste Schritte ins Geschäftsleben machen wollen. Wissen profund von einem etabliertem Autoren und Verleger erläutert. Mein Fazit: Sehr lesenswert! http://turmsegler.net/20120614/steile-thesen/ Infos zu den Geräten: Alle-Ebook-Reader-im-Test untersucht chip.de E-Books for Free (Video ca. 10 min) E-Book-Reader für 60 bis 130 Euro im Test (Video ca. 4 min) Kindle-Alternative: Ebook-Reader Tolino Shine im PC-WELT-Test (2013) Amazon Kindle Paperwhite 2013 Test Fazit nach 72 Stunden News Besprechung von eBooks News 2. Leipziger Indie-Autor-Preis (März 2014) Indie-Buch-Blog Eine Empfehlung replay-als-ebook Wie sicher ist der Kopierschutz von ebooks? Kopierschutz von Ebooks entfernen [HD] [GERMAN] (Video ca. 7 min) Remove e-Book DRM from Kindle, Nook, and Other e-Readers for Free (Video ca. 4 min) Das sind ein paar Links zum Thema, die ich ganz interessant finde. Natürlich erhebe ich keinen Anspruch darauf das Thema erschöpfend zu behandeln. Wer andere interessante und hilfreiche Informationen teilen möchte, ist hier willkommen. Onlineredaktion Liane Fehler

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Fragen zum Thema: „ebook“

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literarische Ich-AGs

Self-Publishing-Zeitalter

Selbstvermarktung-Profis

Platzierung des eigenen Titels am Markt

E-Book-Plattformen

 

Diese Schlagworte machten mich neugierig und so möchte ich mich dem Thema annähern.
Ein weiterer Auslöser war auch, das ein Buch, von Christian Rempel: “Klarheit & Wahn”: Eine Brandenburgische Odyssee” dessen Entstehung ich in der spannenden Phase mit erleben durfte, nun auch als ebook zu haben ist und angetreten ist auch auf diesem Marktsegment des Literaturbetriebes seinen Platz zu finden und zu erobern.

e-book

Pro und contra – stellvertretend Meinungen

Friedrich Forssman: Warum es Arno Schmidts Texte nicht als E-Book gibt

Rückschritt per eBook?   Benjamin Stein erörtert diese Frage in seinem Blog turmsegler

Papier vs. Bits – Der Unterschied zwischen Fortschritt und Bequemlichkeit von Peter Killert

eBooks und Geld

Blog turmsegler Reden wir mal über eBooks und Geld
Ein sehr interessanter Artikel für alle, die als Autor erste Schritte ins Geschäftsleben machen wollen. Wissen profund von einem etabliertem Autoren und Verleger erläutert. Mein Fazit: Sehr lesenswert!

http://turmsegler.net/20120614/steile-thesen/

Infos zu den Geräten:

Alle-Ebook-Reader-im-Test untersucht chip.de

E-Books for Free (Video ca. 10 min)

E-Book-Reader für 60 bis 130 Euro im Test  (Video ca. 4 min)

Kindle-Alternative: Ebook-Reader Tolino Shine im PC-WELT-Test (2013)

Amazon Kindle Paperwhite 2013 Test Fazit nach 72 Stunden

News Besprechung von eBooks News

2. Leipziger Indie-Autor-Preis (März 2014)

Indie-Buch-Blog

Eine Empfehlung
replay-als-ebook

Wie sicher ist der Kopierschutz von ebooks?

Kopierschutz von Ebooks entfernen [HD] [GERMAN] (Video ca. 7 min)

Remove e-Book DRM from Kindle, Nook, and Other e-Readers for Free (Video ca. 4 min)

Das sind ein paar Links zum Thema, die ich ganz interessant finde. Natürlich erhebe ich keinen Anspruch darauf das Thema erschöpfend zu behandeln. Wer andere interessante und hilfreiche Informationen teilen möchte, ist hier willkommen.

Onlineredaktion Liane Fehler

Gerhard Jaeger: Herausfinden, ob Märchen wohnen im eigenen ICH

(Märchenzeit, eine Rezension zu Texten von Christina Margrets Präsentation in einer poetischen Schachtel) Christina Margret hat eine poetische Schachtel gepackt. Das heißt, sie hat eine Gedichtsammlung auf Kärtchen im Format 6x10cm geschrieben und in eine ebenso große Schachtel gesteckt, beschriftet mit dem Wort MÄRCHENZEIT. Dieses Kästchen habe ich neugierig geöffnet. Da umschwirrten plötzlich, insektengleich drei bange Fragen meine blanke Stirn. Die erste Frage rief: “Will die Autorin mir wieder Märchen aufbinden?“ Die zweite Frage summte: “Märchenhaft, aber warum soll gerade ich den altem Märchen wieder auf den Leim gehen?“ Weil die dritte Frage die Optimistin genannt wurde, landete sie auf meinem Tellerrand. Sie putzte sich, als würde sie sich vergnügt die Hände reiben. Dabei wisperte sie: “Ob es gar eine eigene Sicht der Autorin auf die uns wohlbekannten Märchen gibt?“ Ich öffnete das Fenster und die Fragen eins und zwei schwirrten hinaus. Die Dritte aber, die Optimistin, krabbelte um das Kästchen herum. „Hol endlich ein Kärtchen heraus, mach schon “, summte sie. “Bevor wir lesen will ich wissen wie viele Kärtchen es sind. Schau, fünfzehn plus eins.“ Ich nahm die Pluseinskarte und las. “Märchenzeit“. “Die Motto Karte“, flüsterte die Optimistin. “Lies vor!“ Bat sie. Märchenzeit Ich suche in der Vergangenheit ob ich die Gegenwart find bei Brüder Grimm und Märchenzeit bin ich ein erwachsenes Kind “Ah! Dahin soll es gehen, “ begeisterte sich die Optimistin. “Nun, wenn dieser Text als Motto voransteht, werden die Aussagen zu den einzelnen Märchenkarten vielleicht mit dem Staunen der Kinderaugen daher kommen. Abwarten, doch nehmen wir den Text mal unter die Lupe. Zeilenbrüche scheinen dem Kärtchen Format geschuldet. Sprachliches Geschick läuft der Grammatik und dem Reimzwang hinterher.“ “Drück ein Auge zu, es ist die Fünfzehnpluseinskarte. Lass uns Rotkäppchen lesen, “ hummelte die Optimistin. Rotkäppchen Du warst so falsch wie dein Entgegenkommen, das mich vom Wege abgebracht. Ich hab zu spät erst wahrgenommen, was Lüge aus Gesichtern macht. Die Optimistin blickt mich listig an. “Das ist schön, schwebt höher als der Motto Text. Hier berührt mich der Zauberstab der Poesie. Die Kenntnis des Märchens wird vorausgesetzt. Kein plumpes Nacherzählen, sondern das Bekannte bekommt ein eigenes GESICHT. Rhythmus und Reim marschieren im Vers auf die Pointe zu. Das beflügelt auch mich.“ Die Optimistin fliegt eine Ehrenrunde, schmunzelt. Weiter, weiter… Das nächste Kärtchen ist Dornröschen gewidmet. Es ist ein reimloser Text, prosaisch, aber mit liebenswerter Eigensicht ausgestaltet. Anders Frau Holle, schade, zu sehr nacherzählt. Sterntaler ein wesentlich präziserer Text . “Mich macht Sterntaler fröhlich und Aschenbrödel?“ Ich werfe der Optimistin einen vielsagenden Blick zu. Auch in diesem Vers ist es Christina Margret gelungen eine assoziative Deutungsvariante zum Originaltext zu schaffen. Sie schafft es in der Knappheit von sieben Zeilen Bilder aus Märchenverfilmungen zu wecken. Hänsel und Gretel als Vierzeiler und doch wird der alte Märchentext auf eine andere Lebensstufe gehoben, ein stimmiger Sinnbezug? Die Optimistin pumpt sich auf, denn jetzt könnte es den Insekten an den Kragen gehen. Achtung, das tapfere Schneiderlein hebt die Elle. Ich finde dieser Schneider kommt lustig daher, lass den Schlussreim etwas holpern und den Rhythmus etwas stolpern. “Solche Geschichten sollte man verbieten, “ protestiert die Optimistin. Na, denke ich, auch eine Optimistin wird mal schwach. Schauen wir mal bei Rumpelstilz??? rein. Obwohl beim Nachschlagen im Märchenbuch der grimmschen Sammlung das Rumpelstilzchen noch Rumpelstilzchen heißt. Was also will die Autorin mit der Umbenennung bezwecken? Die Optimistin hüpft wie Rumpelstilz kichernd um den Tellerrand. “Was denn, na was denn verriet ihn, na was, weißt du es noch?“ “Der Wolf und die sieben Geißlein waren es sicher nicht. Diese Bande will woanders hin. Auf ihrer Karte taucht ein ICH-ERZÄHLER(IN) auf.“ Sage ich. “Hat’s längst schon gegeben, beim Rotkäppchen zum Beispiel.“ Stachelt die dritte Frage namens Optimistin. Ich gebe es ihr zurück:“ Das Reimpaar irritiert und verwirrt steht unglücklich im Text rum. Warum reimt Christina Margret nicht auf irritieren –verwirren? “Zähl mal die Silben, Krümelkackerei! Lies Schneewittchen.“ “Ja doch, Schneewittchen steht als Schwester neben Rotkäppchen in der Verssammlung. Auch hier ist die Umsetzung der poetischen Idee zu loben. Den Froschkönig möchte ich gleich als Bruder neben die Schwestern einreihen. Auch über den Rapunzel Vers freue ich mich. Den Rapunzel Ton hat Christina Margret verfremdet und damit in ihre lyrische ICH-DU-Welt geholt, auf andere Weise neu belebt. Größtenteils gelingt ihr das und zeichnet ihre Stärke aus, so auch im Vers zu Brüderchen und Schwesterchen. Auf dem fünfzehnten, also dem letzten Kärtchen der Schachtel Märchenzeit, treffen wir die Prinzessen auf der Erbse. Die Prinzessin auf der Erbse Ich gäbe gern so manches her um das Zufriedensein. Ich habe alles – und noch mehr, jedoch für mich allein. Diesen Text hat Christina Margret im Dichterseminar vorgelesen und Zweifel wurden laut. Einen Deutungsversuch meinerseits tat sie mit der Bemerkung ab:“ Du wirst mir meine Verse erklären.“ Nun, die dritte Zeile ist eine Schlüsselzeile.- Eine Zufriedenheit die mit niemanden zu teilen ist, geht im Schulterschluss mit einer Freude oder dem Leid mit dem man allein dasteht. Und liebe Autorin, weshalb wird das Wort allein im Vers durch Kursivstellung herausgehoben? Die Optimistin grübelt. “Mag die Autorin uns auch hinhalten, einig sind wir uns darin, Christina Margret hat mit der Märchenzeit auf fünfzehn Kärtchen in einer Schachtel eine ansprechende, poetische Idee verwirklicht.“ Man könnte die Kärtchen beliebig mischen, man würde keine Verluste erleiden. Ihre Märchenzeit ist nun die meine. Christina Margrets assoziative Übertragungen gefallen mir. Für eine genauere, handwerkliche Umsetzung in sprachlicher, reimtechnischer und rhythmischer Form wäre ich dankbar. An manchen Stellen könnte man noch feilen. Die dritte Frage, meine optimistische Hummel der Poesie, entfaltet die Flügel. Summend höre ich sie kichern: “Du nun wieder, kannst es wohl nicht lassen.“ Schwupp, schon ist sie zum Fenster hinausgeflogen. Mir aber bleibt die Märchenzeit. Berlin,28.04.2013 Autor: Gerhard Jaeger

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(Märchenzeit, eine Rezension zu Texten von Christina Margrets Präsentation in einer poetischen Schachtel)

Christina Margret hat eine poetische Schachtel gepackt. Das heißt, sie hat eine Gedichtsammlung auf Kärtchen im Format 6x10cm geschrieben und in eine ebenso große Schachtel gesteckt, beschriftet mit dem Wort MÄRCHENZEIT.

Dieses Kästchen habe ich neugierig geöffnet. Da  umschwirrten plötzlich, insektengleich drei bange Fragen meine blanke Stirn. Die erste Frage rief: “Will die Autorin mir wieder Märchen aufbinden?“ Die zweite Frage summte: “Märchenhaft, aber warum soll gerade ich den altem Märchen wieder auf den Leim gehen?“ Weil die dritte Frage die Optimistin genannt wurde, landete sie auf meinem Tellerrand. Sie putzte sich, als würde sie sich vergnügt die Hände reiben. Dabei wisperte sie:  “Ob es gar eine eigene Sicht der Autorin auf die uns wohlbekannten Märchen gibt?“

Ich öffnete das Fenster und die Fragen eins und zwei schwirrten hinaus.
Die Dritte aber, die Optimistin, krabbelte um das Kästchen herum. „Hol endlich ein Kärtchen heraus, mach schon “, summte sie.

“Bevor wir lesen will ich wissen wie viele Kärtchen es sind. Schau,  fünfzehn plus eins.“ Ich nahm die Pluseinskarte und las. “Märchenzeit“.

“Die Motto Karte“,  flüsterte die Optimistin. “Lies vor!“ Bat sie.

Märchenzeit

Ich suche in der

Vergangenheit

ob ich die Gegenwart  find

bei Brüder Grimm und

Märchenzeit

bin ich ein erwachsenes

Kind

“Ah! Dahin soll es gehen, “  begeisterte sich die Optimistin.

“Nun, wenn dieser Text als Motto voransteht, werden die Aussagen zu den einzelnen Märchenkarten vielleicht mit dem Staunen der Kinderaugen daher kommen. Abwarten, doch nehmen wir den Text mal unter die Lupe. Zeilenbrüche scheinen dem Kärtchen Format geschuldet. Sprachliches Geschick läuft der Grammatik und dem Reimzwang hinterher.“

“Drück ein Auge zu, es ist die Fünfzehnpluseinskarte. Lass uns Rotkäppchen lesen, “  hummelte die Optimistin.

Rotkäppchen

Du warst so falsch wie dein

Entgegenkommen,

das mich vom Wege

abgebracht.

Ich hab zu spät erst

 wahrgenommen,

 was Lüge aus Gesichtern

 macht.

Die Optimistin  blickt mich listig an.

“Das ist schön, schwebt  höher als der Motto Text. Hier berührt mich der Zauberstab der Poesie.  Die Kenntnis des Märchens wird vorausgesetzt. Kein plumpes Nacherzählen, sondern das Bekannte bekommt ein eigenes GESICHT. Rhythmus und Reim  marschieren im Vers auf die Pointe zu. Das beflügelt auch mich.“

Die Optimistin fliegt eine Ehrenrunde,  schmunzelt. Weiter, weiter…

Das nächste Kärtchen ist Dornröschen gewidmet. Es ist ein reimloser Text, prosaisch, aber mit  liebenswerter Eigensicht ausgestaltet. Anders Frau Holle, schade, zu sehr nacherzählt. Sterntaler ein wesentlich präziserer Text .

“Mich macht Sterntaler fröhlich und Aschenbrödel?“

Ich werfe der Optimistin einen vielsagenden Blick zu. Auch in diesem Vers ist es Christina Margret gelungen eine assoziative Deutungsvariante zum Originaltext zu schaffen. Sie schafft es in der Knappheit von sieben Zeilen Bilder aus Märchenverfilmungen zu wecken.

Hänsel und Gretel  als Vierzeiler und doch wird der alte Märchentext auf eine andere Lebensstufe gehoben, ein stimmiger Sinnbezug?

Die Optimistin pumpt sich auf, denn jetzt könnte es den Insekten an den Kragen gehen. Achtung, das tapfere Schneiderlein hebt die Elle. Ich finde dieser Schneider kommt lustig daher, lass den Schlussreim etwas holpern und den Rhythmus etwas stolpern.

“Solche Geschichten sollte man verbieten, “ protestiert die Optimistin. Na, denke ich, auch eine Optimistin wird mal schwach. Schauen wir mal bei Rumpelstilz???  rein. Obwohl beim Nachschlagen im Märchenbuch der grimmschen Sammlung das Rumpelstilzchen noch Rumpelstilzchen heißt. Was also will die Autorin mit der Umbenennung bezwecken?

Die Optimistin hüpft wie Rumpelstilz kichernd um den Tellerrand. “Was denn, na was denn verriet ihn, na was, weißt du es noch?“

Der Wolf und die sieben Geißlein waren es sicher nicht. Diese Bande will woanders hin. Auf ihrer Karte taucht ein ICH-ERZÄHLER(IN) auf.“ Sage ich.

“Hat’s längst schon gegeben, beim Rotkäppchen zum Beispiel.“ Stachelt die dritte Frage namens Optimistin.

Ich gebe es ihr zurück:“ Das Reimpaar irritiert und verwirrt steht unglücklich im Text rum. Warum reimt Christina Margret nicht auf irritieren –verwirren?

“Zähl mal die Silben, Krümelkackerei! Lies Schneewittchen.“

“Ja doch, Schneewittchen steht als Schwester neben Rotkäppchen in der Verssammlung. Auch hier ist die Umsetzung der poetischen Idee zu loben. Den Froschkönig möchte ich gleich als Bruder neben die Schwestern einreihen. Auch über den Rapunzel Vers freue ich mich. Den Rapunzel Ton hat Christina Margret verfremdet und damit in ihre lyrische ICH-DU-Welt geholt, auf andere Weise neu belebt. Größtenteils gelingt ihr das und zeichnet ihre Stärke aus, so auch im Vers zu Brüderchen und Schwesterchen.

Auf dem fünfzehnten, also dem letzten Kärtchen der Schachtel Märchenzeit, treffen wir die Prinzessen auf der Erbse.

Die Prinzessin auf der Erbse

Ich gäbe gern so manches

her

um das Zufriedensein.

Ich habe alles – und noch

mehr,

jedoch für mich allein.

Diesen Text hat Christina Margret im Dichterseminar vorgelesen und Zweifel wurden laut. Einen Deutungsversuch meinerseits tat sie mit der Bemerkung ab:“ Du wirst mir meine Verse erklären.“

Nun, die dritte Zeile ist eine Schlüsselzeile.- Eine Zufriedenheit die mit niemanden zu teilen ist, geht im Schulterschluss mit einer Freude oder dem Leid mit dem man allein dasteht. Und liebe Autorin, weshalb wird das Wort allein im Vers durch Kursivstellung herausgehoben?

Die Optimistin grübelt. “Mag die Autorin uns auch hinhalten, einig sind wir uns darin, Christina Margret hat mit der Märchenzeit auf fünfzehn Kärtchen in einer Schachtel eine ansprechende, poetische Idee verwirklicht.“

Man könnte die Kärtchen beliebig mischen, man würde keine Verluste erleiden. Ihre Märchenzeit ist nun die meine. Christina Margrets assoziative Übertragungen gefallen mir. Für eine genauere, handwerkliche Umsetzung in sprachlicher, reimtechnischer und rhythmischer Form wäre ich dankbar. An manchen Stellen könnte man noch feilen.

Die dritte Frage, meine optimistische Hummel der Poesie, entfaltet die Flügel. Summend höre ich sie kichern: “Du nun wieder, kannst es wohl nicht lassen.“ Schwupp, schon ist sie zum Fenster hinausgeflogen. Mir aber bleibt die Märchenzeit.

Berlin,28.04.2013

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Schreibhandwerk

Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter, zum Thema Schreibhandwerk habe ich begonnen, in loser Folge einige Themen aufzugreifen. Das ist noch im Wachsen und Werden. Im Moment gibt es die Kategorien und Unterkategorien, die, nach und nach, mit Inhalt gefüllt und auch ergänzt werden können. Es ist als kleine Hilfe oder Anregung gedacht. Jeder, der sich berufen fühlt, etwas von seinem Wissen weiter geben zu wollen, ist herzlich dazu eingeladen. Liane Fehler Online-Redaktion (Dieser Beitrag wird zurzeit auf der Startseite oben gehalten.)

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Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter,

zum Thema Schreibhandwerk habe ich begonnen, in loser Folge einige Themen aufzugreifen. Das ist noch im Wachsen und Werden.
Im Moment gibt es die Kategorien und Unterkategorien, die, nach und nach, mit Inhalt gefüllt und auch ergänzt werden können. Es ist als kleine Hilfe oder Anregung gedacht. Jeder, der sich berufen fühlt, etwas von seinem Wissen weiter geben zu wollen, ist herzlich dazu eingeladen. 

Liane Fehler  Online-Redaktion

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Desdemona: Was würde ich schreiben, wenn ich 80 wäre?

Nun ist es also soweit: es geht nicht mehr ohne diesen idiotischen Rollator! Wie ich dieses Ding hasse. Sperrig, unförmig, demütigend. Wie lange mag ein normaler Mensch brauchen, um sich an ein solches Ungetüm zu gewöhnen? Eigentlich will ich das auch gar nicht - " daran gewöhnen" ! Nie im Leben!!! Wie die Leute auf der Strasse gucken, wie sie solche armen Kreaturen wie mich bemitleiden, wie sie "rücksichtsvoll" einen großen Bogen um mich machen und mir doch mit jeder ihrer Gesten zu verstehen geben, dass ich nicht mehr zu ihnen gehöre - zur Mehrheit der Rollator- losen. Da hilft nur eins : Eine neue Mehrheit organisieren!

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Nun ist es also soweit: es geht nicht mehr ohne diesen idiotischen Rollator! Wie ich dieses Ding hasse. Sperrig, unförmig, demütigend. Wie lange mag ein normaler Mensch brauchen, um sich an ein solches Ungetüm zu gewöhnen? Eigentlich  will ich das auch gar nicht  – “ daran gewöhnen“ ! Nie im Leben!!!
Wie die Leute auf der Strasse gucken, wie sie solche armen Kreaturen wie mich bemitleiden, wie sie „rücksichtsvoll“ einen großen Bogen um mich machen  und mir doch mit jeder ihrer Gesten zu verstehen geben, dass ich nicht mehr zu ihnen gehöre – zur Mehrheit der Rollator- losen. Da hilft nur eins : Eine neue Mehrheit organisieren!

Leute aus der Nachbarschaft mobilisieren, nur noch gemeinsam und demonstrativ Rollator – Trupps zum Einkaufen zu bilden. Ganze Formationen müssen es sein. Schließlich sind wir auch wer! Aber vielleicht bleibe ich doch lieber Einzelkämpfer? Bin ja ohnehin schon 80 Jahre lang ein Individualist.

Ich werde meinen Rollator umgestalten, z. B. verhängen. So wie Christo und Jeanne-Claude den Reichstag – nur im Kleinformat. Da kann doch schließlich niemand etwas dagegen haben. Ich könnte ihn auch mit Blumen schmücken: alle Leute würden sich freuen  und  „ach“ oder „och“ oder so sagen.  So  komme ich ins Gespräch. Vielleicht werde ich sogar als Rollator- Aktivistin zum Bürgermeister eingeladen? Und was, wenn ich so etwas wie politische Losungen an meinen Rollator hefte, z.B. “ Rollatorwege in die Bahnhofstraße !!!“

Ich kann auch gegen Fluglärm protestieren, der nach neuesten Meldungen auch den Norden KWs betreffen wird.  Mein Rollator macht ja zum Glück keinen Krach! Das bringt mich auf die Idee, das Gerät akustisch aufzuwerten.  Mit CDs ausgestattet werde ich das soziale Umfeld im Kiez erfreuen. Und ich reiche diese Neuerung auch noch als Patent ein. Aber vielleicht funktioniert keine meiner Ideen? Dann bleibe ich zu Hause und bewege mich ab jetzt nur noch im  Second life.

Desdemona ( zum Glück noch nicht 80)

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Lars Steger: Wörter bezeichnen Weg und Ziel

also ist es schon ein Unterschied, ob ich meiner Freundin eine Bergbesteigung, Wanderung oder einen Spaziergang vorschlage. Und wir sollten uns einig sein, was wir unter dem jeweiligen verstehen. Sonst ist Ärger vorprogrammiert. Auch für mich allein: Denn wenn ich mir vorher klarmache, was es werden soll, wähle ich danach allein schon Verpflegung und Schuhwerk. Deshalb machen „Schubkästen“ manchmal Sinn. Schon mehrfach hatten wir uns solche Schubkästchen in Seminaren vorgenommen – Sonnet, Haiku & Tanka, Adaptionen - mit mehr oder weniger produktivem Erfolg … nun trug Hagen Ludwig von „Nottekunst“ eine neue Aufgabenstellung an uns heran: Im Februar werden sich im Atelier in Wünsdorf-Bücherstadt bildende Künstler zu einem einwöchigen Workshop zum Thema „Collagen“ treffen. Die Ergebnisse sollen dort ausgestellt werden – zur Vernissage oder Finissage wünscht er sich eine Lesung mit Collagen-Texten von uns und vielleicht auch Musik-Collagen. Die Grenzen zur Montage sieht er als fließend an. Am produktivsten für die Diskussion, was literarische Collage bzw. Montage ist, erschienen mir die Definitionen aus dem „Schülerduden Die Literatur“. Collage wird hier erklärt mit: „[[…] französisch „das Leimen, das Ankleben"]: aus der bildenden Kunst in den Bereich der modernen Literatur übertragene Bezeichnung 1. für die Technik der zitierenden Kombination von meist nicht zusammengehörigem vorgefertigtem sprachlichem Material; 2. für die derart entstandenen literarischen Produkte. Zunächst wurde die Bezeichnung Collage meist gleichbedeutend mit der bis dahin üblichen Bezeichnung f. Montage gebraucht. Ende der 60er Jahre setzte sie sich, v. a. für größere literarische Formen, immer mehr durch. Unter dem Einfluss kubistischer Bildcollagen entstanden die ersten literarischen Collagen im Futurismus, Dadaismus und Surrealismus. Die Collage ist oft Teilelement im modernen Roman, z. B. bei J. Joyce („Ulysses", 1922, deutsch „Ulysses", 1927) und A. Döblin („Berlin Alexanderplatz", 1929).“ [Schülerduden Die Literatur. Dudenverlag. Mannheim / Wien / Zürich 1989. 2. überarb. Aufl., S. 92; Hervorhebung d.A:] Noch interessanter finde ich die Erläuterung der Montage: “[[…] französisch, von monier „hinaufbringen, aufstellen" (eigentlich „aufwärtssteigen")]: in der Filmtechnik Bezeichnung für die Verbindung zweier oder mehrerer Einstellungen durch einen Schnitt oder eine Blende. Durch die Montage bekommt jede Einstellung erst ihre eigene Bedeutung im Gesamtzusammenhang der filmischen Aussage, wenn z. B. bei S. M. Eisenstein die Montage bewusst als Ausdrucksmittel eingesetzt wird: Durch die Kollision von Bildern aus unterschiedlichen Wirklichkeitsbereichen (Tötung aufständischer Arbeiter - Schlachtung eines Ochsen im Film „Streik", 1925) wird der Zuschauer schockartig zu der vom Regisseur beabsichtigten Deutung des Geschehens geführt. Dagegen wird besonders in Unterhaltungsfilmen der sogenannte „unsichtbare Schnitt", d. h. der möglichst unauffällige Übergang von einer Einstellung zur anderen, bevorzugt, damit der Fluss der Erzählung nicht durch reflexionsauslösende Bildkombinationen gestört wird. Der Begriff „Montage", aus der Filmtechnik übertragen auf die Literatur, bezeichnet die bewusste Zusammenfügung von sprachlich, stilistisch und auch inhaltlich unterschiedlichen Textteilen. Die Funktionen der Montage sind vielfältig: die Spannbreite reicht von der Erzielung vordergründiger Überraschungseffekte über die ästhetische Provokation (z. B. im Dadaismus) bis zum Versuch in Romanen, die verschiedenen Bereiche und Ebenen der Wirklichkeit unter sich durchsichtig und durchlässig zu machen. Die Montagetechnik findet sich in allen Gattungen der modernen Literatur, in der Lyrik (G. Benn, H. M. Enzensberger), in der Erzählprosa (A. Döblin, „Berlin Alexanderplatz", Roman, 1929), im Drama (P. Weiss, „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats ...", 1964) und im Hörspiel. Bis Mitte der 60er Jahre wurden Montage und Collage etwa synonym verwendet, seither setzte sich zunehmend die Bezeichnung Collage durch.“ [ebenda S. 286f.] Mir scheint der heutige Gebrauch von Collage und Montage mit der aus der Filmgeschichte bekannten Spannbreite des letzteren Begriffs ganz gut abgesteckt. Die Betonung von Bildkollisionen und unterschiedlichem Wirklichkeitsmaterial (wie im Futurismus, Dadaismus und Surrealismus) würde ich heute in jeder anderen als der Filmform eher als Collage bezeichnen. In der Montage dagegen scheint mir die Einheit des Gesamten, der unauffällige Übergang der Einzelteile stärker. Nichtsdestotrotz bleiben fließende Übergänge, die aber schon interessant sind, wenn es um die Wirkungsstrategie des Werkes geht. Beide Begriffe lösen für mich auch z.gr.T. unseren Streit um die Adaption. Viele der unter dieser Aufschrift verpackten Texte können nämlich sehr wohl als Montage oder Collage gelten. Es werden fremde Text-Materialen für ein eigenes Ganzes genutzt – mit, gegen oder zumindest abweichend von Intentionen des Ausgangsmaterials. Eine Gattungsänderung ist hier nicht nötig. Die Beschneidung, Erweiterung, Neuordnung, Umdeutung des Materials dagegen geradezu Konzept. Exkurs I: Wenn dabei der Anspruch besteht einen Dialog mit dem Ursprungsmaterial einzugehen, dieser also in gewisser Weise Thema des Textes ist, scheint es mit nur umso wichtiger, dass dessen Material, soweit es im Text selbst sichtbar ist, als Vorlage erkennbar wird. Exkurs II: Lange habe ich allerdings mit dem Beispiel Georg Büchner gerungen: Der hat seine Vorlagen auch nicht kenntlich gemacht, scheinbar schamlos abgeschrieben - beim „Lenz“ und „Dantons Tod“, bis mir aufging: Das sind nun wirklich Adaptionen – aus (Wissenschaftlichem) Tagebuch bzw. Rede-Protokollen wird literarische Fiktion. Betrachtet man sich unter diesem Blick die letzten GeWa und die Angebote im Sommer-Seminar, finden sich bereits einige Beispiele für Collage bzw. Montage. Christians Texte bieten da sehr verschiedene Umgangsweisen mit den Original-Texten: Zur Essenz verknappend, Gegenentwürfe anbietend, den eigenen Text aus (mehr oder weniger vielen) Motiven entwickelnd. Lianes Vorworte fallen mir ein. Collage pur. Aber es muss auch nicht immer zitiert werden: Mein „Stillleben“ im GeWa 112 würde ich ebenfalls als Collage ansehen. Weil hier verschiedene Wirklichkeitsbereiche gegeneinander gesetzt werden. Das soll dem Leser sehr wohl bewusst werden. Fremdmaterial ist für beide Begriffe nicht Grundvoraussetzung. Eisensteins Bilder entstanden ja auch alle unter seiner Regie für den jeweiligen Film. In diesem Sinne sind viele unserer Texte Collagen, zumindest aber Montagen. Vielleicht kramt ihr mal unter diesem Gesichtspunkt in euren Mappen oder lasst euch anregen, einen solchen Text zu schreiben. Oder vielleicht entsteht einer direkt zu entsprechenden Bildern? Vielleicht schaffen wir sogar gemeinsam einen Werkstattbesuch? Ein Besuch in der Bunker-Bücher-Waldstadt, im Atelier „Nottekunst“ bei Hagen und Sylvi und in der umliegenden Ex- Militär-Brach-Landschaft lohnt sich allemal.

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also ist es schon ein Unterschied, ob ich meiner Freundin eine Bergbesteigung, Wanderung oder einen Spaziergang vorschlage. Und wir sollten uns einig sein, was wir unter dem jeweiligen verstehen. Sonst ist Ärger vorprogrammiert. Auch für mich allein: Denn wenn ich mir vorher klarmache, was es werden soll, wähle ich danach allein schon Verpflegung und Schuhwerk. Deshalb machen „Schubkästen“ manchmal Sinn.

Schon mehrfach hatten wir uns solche Schubkästchen in Seminaren vorgenommen – Sonnet, Haiku & Tanka, Adaptionen – mit mehr oder weniger produktivem Erfolg … nun trug Hagen Ludwig von „Nottekunst“ eine neue Aufgabenstellung an uns heran: Im Februar werden sich im Atelier in Wünsdorf-Bücherstadt bildende Künstler zu einem einwöchigen Workshop zum Thema „Collagen“  treffen. Die Ergebnisse sollen dort ausgestellt werden – zur Vernissage oder Finissage wünscht er sich  eine Lesung mit Collagen-Texten von uns und vielleicht auch Musik-Collagen. Die Grenzen zur Montage sieht er als fließend an.

Am produktivsten für die Diskussion, was literarische Collage bzw. Montage ist, erschienen mir die Definitionen aus dem „Schülerduden Die Literatur“. Collage wird hier erklärt mit: „[[…] französisch „das Leimen, das Ankleben“]: aus der bildenden Kunst in den Bereich der modernen Literatur übertragene Bezeichnung 1. für die Technik der zitierenden Kombination von meist nicht zusammengehörigem vorgefertigtem sprachlichem Material; 2. für die derart entstandenen literarischen Produkte. Zunächst wurde die Bezeichnung Collage meist gleichbedeutend mit der bis dahin üblichen Bezeichnung f. Montage gebraucht. Ende der 60er Jahre setzte sie sich, v. a. für größere literarische Formen, immer mehr durch. Unter dem Einfluss kubistischer Bildcollagen entstanden die ersten literarischen Collagen im Futurismus, Dadaismus und Surrealismus. Die Collage ist oft Teilelement im modernen Roman, z. B. bei J. Joyce („Ulysses“, 1922, deutsch „Ulysses“, 1927) und A. Döblin („Berlin Alexanderplatz“, 1929).“ [Schülerduden Die Literatur. Dudenverlag. Mannheim / Wien / Zürich 1989. 2. überarb. Aufl., S. 92; Hervorhebung d.A:]

Noch interessanter finde ich die Erläuterung der Montage: “[[…] französisch, von monier „hinaufbringen, aufstellen“ (eigentlich „aufwärtssteigen“)]: in der Filmtechnik Bezeichnung für die Verbindung zweier oder mehrerer Einstellungen durch einen Schnitt oder eine Blende. Durch die Montage bekommt jede Einstellung erst ihre eigene Bedeutung im Gesamtzusammenhang der filmischen Aussage, wenn z. B. bei S. M. Eisenstein die Montage bewusst als Ausdrucksmittel eingesetzt wird: Durch die Kollision von Bildern aus unterschiedlichen Wirklichkeitsbereichen (Tötung aufständischer Arbeiter – Schlachtung eines Ochsen im Film „Streik“, 1925) wird der Zuschauer schockartig zu der vom Regisseur beabsichtigten Deutung des Geschehens geführt. Dagegen wird besonders in Unterhaltungsfilmen der sogenannte „unsichtbare Schnitt„, d. h. der möglichst unauffällige Übergang von einer Einstellung zur anderen, bevorzugt, damit der Fluss der Erzählung nicht durch reflexionsauslösende Bildkombinationen gestört wird. Der Begriff „Montage“, aus der Filmtechnik übertragen auf die Literatur, bezeichnet die bewusste Zusammenfügung von sprachlich, stilistisch und auch inhaltlich unterschiedlichen Textteilen. Die Funktionen der Montage sind vielfältig: die Spannbreite reicht von der Erzielung vordergründiger Überraschungseffekte über die ästhetische Provokation (z. B. im Dadaismus) bis zum Versuch in Romanen, die verschiedenen Bereiche und Ebenen der Wirklichkeit unter sich durchsichtig und durchlässig zu machen. Die Montagetechnik findet sich in allen Gattungen der modernen Literatur, in der Lyrik (G. Benn, H. M. Enzensberger), in der Erzählprosa (A. Döblin, „Berlin Alexanderplatz“, Roman, 1929), im Drama (P. Weiss, „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats …“, 1964) und im Hörspiel. Bis Mitte der 60er Jahre wurden Montage und Collage etwa synonym verwendet, seither setzte sich zunehmend die Bezeichnung Collage durch.“ [ebenda S. 286f.]

Mir scheint der heutige Gebrauch von Collage und Montage mit der aus der Filmgeschichte bekannten Spannbreite des letzteren Begriffs ganz gut abgesteckt. Die Betonung von  Bildkollisionen und unterschiedlichem Wirklichkeitsmaterial (wie im Futurismus, Dadaismus und Surrealismus) würde ich heute in jeder anderen als der Filmform eher als Collage bezeichnen. In der Montage dagegen scheint mir die Einheit des Gesamten, der unauffällige Übergang der Einzelteile stärker. Nichtsdestotrotz bleiben fließende Übergänge, die aber schon interessant sind, wenn es um die Wirkungsstrategie des Werkes geht.

Beide Begriffe lösen für mich auch z.gr.T. unseren Streit um die Adaption. Viele der unter dieser Aufschrift verpackten Texte können nämlich sehr wohl als Montage oder Collage gelten. Es werden fremde Text-Materialen für ein eigenes Ganzes genutzt – mit, gegen oder zumindest abweichend von Intentionen des Ausgangsmaterials. Eine Gattungsänderung ist hier nicht nötig. Die Beschneidung, Erweiterung, Neuordnung, Umdeutung des Materials dagegen geradezu Konzept.

Exkurs I: Wenn dabei der Anspruch besteht einen Dialog mit dem Ursprungsmaterial einzugehen, dieser also in gewisser Weise Thema des Textes ist, scheint es mit nur umso wichtiger, dass dessen Material, soweit es im Text selbst sichtbar ist, als Vorlage erkennbar wird.

Exkurs II: Lange habe ich allerdings mit dem Beispiel Georg Büchner gerungen: Der hat seine Vorlagen auch nicht kenntlich gemacht, scheinbar schamlos abgeschrieben – beim „Lenz“ und „Dantons Tod“, bis mir aufging: Das sind nun wirklich Adaptionen – aus (Wissenschaftlichem) Tagebuch bzw. Rede-Protokollen wird literarische Fiktion.

Betrachtet man sich unter diesem Blick die letzten GeWa und die Angebote im Sommer-Seminar, finden sich bereits einige Beispiele für Collage bzw. Montage. Christians Texte bieten da sehr verschiedene Umgangsweisen mit den Original-Texten: Zur Essenz verknappend, Gegenentwürfe anbietend, den eigenen Text aus (mehr oder weniger vielen) Motiven entwickelnd. Lianes Vorworte fallen mir ein. Collage pur. Aber es muss auch nicht immer zitiert werden: Mein „Stillleben“ im GeWa 112 würde ich ebenfalls als Collage ansehen. Weil hier verschiedene Wirklichkeitsbereiche gegeneinander gesetzt werden. Das soll dem Leser sehr wohl bewusst werden. Fremdmaterial ist für beide Begriffe nicht Grundvoraussetzung. Eisensteins Bilder entstanden ja auch alle unter seiner Regie für den jeweiligen Film.

In diesem Sinne sind viele unserer Texte Collagen, zumindest aber Montagen. Vielleicht kramt ihr mal unter diesem Gesichtspunkt in euren Mappen oder lasst euch anregen, einen solchen Text zu schreiben. Oder vielleicht entsteht einer direkt zu entsprechenden Bildern?

Vielleicht schaffen wir sogar gemeinsam einen Werkstattbesuch? Ein Besuch in der Bunker-Bücher-Waldstadt, im Atelier „Nottekunst“ bei Hagen und Sylvi und in der umliegenden Ex- Militär-Brach-Landschaft lohnt sich allemal.


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Was ist ein Haiku?

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„Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist.
Sie gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt.Im Deutschen werden Haiku in der Regel dreizeilig geschrieben.
Bis um die Jahrtausendwende galt zudem die Vorgabe von 5-7-5 Silben.“
Quelle: wikipedia.

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Liane Fehler: Aus dem Vorwort zum Gedankenwasser Nr. 111

Aus dem Vorwort zum Gedankenwasser Nr. 111 „…und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben…“ (Meine Lieblingsstelle aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse). Seid Willkommen, Lesende und Schreibende! Warum ein Hesse-Zitat? Auch das Lesen eines Gedichtes kann ein Anfang, ein Einstieg in eine andere, vielleicht schönere Welt sein. Eine Welt, die wir uns vorstellen und beschreiben, vielleicht wünschen? Die Literatur, besonders Lyrik, hilft mir zu leben; zu überleben. „Stufen“ hat mich besonders berührt und in unseren „alten“ GeWas entdeckte ich „Schätze“ wieder. So in Gedichten von Gerhard z.B.: „Doch manchmal kommen noch Worte unter den schweigenden Mond…“ auch in seinem Gedicht „Vor der Bäckerei“, wo er fragt:“ was ist mir denn, daß ich in rote Fernen steige in die der Tag sich hebt“ beide GeWa 70, ich habe die liebevolle Ausstattung mit Herbarium durch Andreas Schrock im GeWa 99 und auch sein nachdenkliches Vorwort nochmal auf mich wirken lassen. Es gab so viele verschiedene lyrische Haken, die verfangen haben unter anderem auch die Texte von Christina „in fest verschlossnen Truhen Bei meinen Kinderschuhen liegt eine Zärtlichkeit.“ aus dem Gedicht „Aufbewahrt“ im Heimatheft, auch die von Ingeburg Schirrmacher GeWa 78 mit einem meiner Lieblings Gedichte von ihr „Küchengedanken“ „als ich die rote Frucht schälte…“. Annett Goldberg in ihrem Gedicht „schwere“ „am Nachtnovemberhimmel hängt der bleiche ausgefranste mond. es fühlt sich kalt und leerbedrängt ein Licht fehlt, dass was anzufangen lohnt.“ GeWa 68 Olaf Zernick der es so sagt.“ …Holunderperlen nur halten den Sommer wach…“ GeWa 75 und von SMT inspirierte mich unter anderem: „Ich trag den November im Herzen…“ aus seinem Gedicht „Im Abgrund“ und „Vierecke - magisch - bestimmen mein Sein“ aus „Seh(n)sucht“ GeWa 105 (mache jetzt selbst erst mal „Medien-Fasten“). Berührend, nachdenklich, lebensklug - fasziniert ließ ich mich in eure Lyrik fallen. Ihr seid einfach großartig! (Aber das wisst ihr schon, oder?) In blauen Stunden, während meine Seele wandert, nach Antworten sucht, trägt mich Lyrik, über die holprigen Stellen, auf dem Weg zu mir. Sie ist Ventil „wenn ed einfach mal raus muss“ wie es jemand aus unserer Runde sagen würde (und Recht hat er! ;)) dann „dampft der neue Mut unterm Lindenblütenhut“ damit der Gedankenkessel nicht explodiert. Hier gibt es wieder endlich neue Lyrik und Prosa! Bei allen, die mitgeholfen haben, das vorliegende GeWa zu erstellen, bedanke ich mich herzlich. Besonders bei SMT und Andreas Schrock aus Dresden, die sofort mit Rat und Tat zur Stelle waren und bei Magdalene Schönhoff und sibyll maschler für das „Feed-Back“ zu Texten aus den letzten Heften. Eure Reaktionen, machen Mut, es mit dem Schreiben weiter zu versuchen. Danke! Ich nehme an, jeder hofft auf eine Reaktion. Die schlimmste Strafe ist demzufolge: ignoriert zu werden. Bemerkt zu werden, ist der Logik folgend, schon eine Zuwendung, die dankbar entgegen genommen wird.;) Es gibt ein Sprichwort: „Kritik ist Liebe“ … Also, lest selbst, spart nicht mit Lob und Kritik für unsere Autoren. Ich danke euch für euer Wohlwollen, seid herzlich gegrüßt, wo immer ihr seid. Vielleicht findet ihr ja in diesem Heft auch einen Zauber, der euch beschützt und der euch hilft zu leben… Liane

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Aus dem Vorwort zum Gedankenwasser Nr. 111

„…und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben…“
(Meine Lieblingsstelle aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse).
Seid Willkommen, Lesende und Schreibende!
Warum ein Hesse-Zitat? Auch das Lesen eines Gedichtes kann ein Anfang, ein Einstieg in eine andere, vielleicht schönere Welt sein. Eine Welt, die wir uns vorstellen und beschreiben, vielleicht wünschen?
Die Literatur, besonders Lyrik, hilft mir zu leben; zu überleben. „Stufen“ hat mich besonders berührt und in unseren „alten“ GeWas entdeckte ich „Schätze“ wieder.

So in Gedichten von Gerhard z.B.: „Doch manchmal kommen noch Worte unter den schweigenden Mond…“ auch in seinem Gedicht „Vor der Bäckerei“, wo er fragt:“ was ist mir denn, daß ich in rote Fernen steige in die der Tag sich hebt“ beide GeWa 70, ich habe die liebevolle Ausstattung mit Herbarium durch Andreas Schrock im GeWa 99 und auch sein nachdenkliches Vorwort nochmal auf mich wirken lassen. Es gab so viele verschiedene lyrische Haken, die verfangen haben unter anderem auch die Texte von Christina „in fest verschlossnen Truhen Bei meinen Kinderschuhen liegt eine Zärtlichkeit.“ aus dem Gedicht „Aufbewahrt“ im Heimatheft, auch die von Ingeburg Schirrmacher GeWa 78 mit einem meiner Lieblings Gedichte von ihr „Küchengedanken“ „als ich die rote Frucht schälte…“. Annett Goldberg in ihrem Gedicht „schwere“ „am Nachtnovemberhimmel hängt der bleiche ausgefranste mond. es fühlt sich kalt und leerbedrängt ein Licht fehlt, dass was anzufangen lohnt.“ GeWa 68 Olaf Zernick der es so sagt.“ …Holunderperlen nur halten den Sommer wach…“ GeWa 75  und von SMT inspirierte mich unter anderem: „Ich trag den November im Herzen…“ aus seinem Gedicht „Im Abgrund“ und „Vierecke – magisch – bestimmen mein Sein“ aus „Seh(n)sucht“ GeWa 105 (mache jetzt selbst erst mal „Medien-Fasten“).

Berührend, nachdenklich, lebensklug – fasziniert ließ ich mich in eure Lyrik fallen. Ihr seid einfach großartig! (Aber das wisst ihr schon, oder?)

In blauen Stunden, während meine Seele wandert, nach Antworten sucht, trägt mich Lyrik, über die holprigen Stellen, auf dem Weg zu mir. Sie ist Ventil „wenn ed einfach mal raus muss“ wie es jemand aus unserer Runde sagen würde (und Recht hat er! ;)) dann „dampft der neue Mut unterm Lindenblütenhut“ damit der Gedankenkessel nicht explodiert.

Hier gibt es wieder endlich neue Lyrik und Prosa!
Bei allen, die mitgeholfen haben, das vorliegende GeWa zu erstellen, bedanke ich mich herzlich. Besonders bei SMT und Andreas Schrock aus Dresden, die sofort mit Rat und Tat zur Stelle waren und bei Magdalene Schönhoff und sibyll maschler für das „Feed-Back“ zu Texten aus den letzten Heften. Eure Reaktionen, machen Mut, es mit dem Schreiben weiter zu versuchen. Danke!
Ich nehme an, jeder hofft auf eine Reaktion. Die schlimmste Strafe ist demzufolge: ignoriert zu werden. Bemerkt zu werden, ist der Logik folgend, schon eine Zuwendung, die dankbar entgegen genommen wird.;) Es gibt ein Sprichwort: „Kritik ist Liebe“ … Also, lest selbst, spart nicht mit Lob und Kritik für unsere Autoren. Ich danke euch für euer Wohlwollen, seid herzlich gegrüßt, wo immer ihr seid.

Vielleicht findet ihr ja in diesem Heft auch einen Zauber, der euch beschützt und der euch hilft zu leben…

Liane