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Foto: sibyll j. maschler „Skulpturengarten Hoppenwalde“

Sehnsuchts- und Seminarorte

Wer kennt sie nicht, die Orte der Sehnsucht? Ich fand einen auf Usedom, vor mehr als einem Jahrzehnt, am Achterwasser, fern des Tourismus. Dort wollte ich hin, leben, ab 2018 mit Plänen, im Folgejahr mit mehrwöchiger Probearbeit im Traumjob. Ein karger Lohn wäre in Ordnung gewesen, weil eben am Sehnsuchtsort selbst. Aber eine Arbeitszeit von April bis Oktober auf 6 Werktage verteilt und am 7. Tag in Bereitschaft zu sein, das wollte ich nicht, das konnte ich nicht. So blieb ich, wo ich war, wo ich immer noch bin.

Zu einem anderen Sehnsuchtsort habe ich Euch mitgenommen ->ins alte Rittergut Jahnishausen – mit Schloss und Remise, mutigen, gütigen Menschen, an einen weiten, grünen Platz und die große Feuerstätte, dorthin, wo der Ginkgo steht seit 200 Jahren, der Holunder blüht, Schlehen und Zwetschgen reifen am Ackerland.

Nun gibt es einen weiteren Sehnsuchtsort, versteckt und fast verwunschen, südlich des Haffs. Kennt jemand den Skulpturengarten zwischen Ueckermünde und Eggesin? Inmitten einer leicht hügeligen, weiten Landschaft, Skulpturen um Skulpturen, aus Holz und Stein, figürliche ebenso wie abstrakte, dazu Malerei, Träume, geschaffen vom Ehepaar Bisby-Saludas. Thorsten Bisby bietet im Sommer auch Bildhauerkurse an. Unter anderem deshalb gibt es dort acht Doppelzimmer, fünf Duschen und eine geräumige Wohnküche im offenen Atelier. Der Künstler heißt uns willkommen, uns, die Schreibenden, Lesenden, Kunstinteressierten und routinierten Selbstversorger.

Nach Rücksprache mit dem Vorstand, habe ich das letzte Augustwochenende 2023 für unser Seminar reservieren können.

Ja, es ist eine längere Anreise, die von uns gut koordiniert werden sollte. Vielleicht könnten unsere fernab lebenden Vereinsmitglieder vor- oder nach dem Seminar in Meck. Pomm. einen Urlaub planen. Da hätte ich sogar eine erprobte, ausgezeichnete Empfehlung. Bei Bedarf einfach bei mir melden. Soviel in Kürze. Ich bürge für den Charme des Ortes, die Inspiration der Landschaft und die Herzlichkeit des interessanten Gastgebers.

Termin vorgemerkt? Prima.

Zunächst wünsche ich Euch schöne Osterfeiertage!

sibyll jeanne

Foto: sibyll j. maschler „Oberhalb des Skulpturengartens Hoppenwalde“
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Im Chaos der Zeichen/bist du das Zentrum

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über südliche Meere
pilgert der Herbst
laubbunte Wasser branden
gegen rostige Klippen
morgens und abends,
wenn Dunkelheiten zu rasch
dich bedecken

senden Agaven
mit seltsamen Antennen
Funksprüche vom Felsplateau
in die Schwärze,
die du kennst

eine Finsternis
in die du dich bettest
ausgekühlt die Terrasse, ratlos
blickst du ins Chaos
silberner Sternzeichen
deren Sinn dir abhanden kam
doch das Universum kreist
allein um dich

Gerhard Jaeger, Berlin
 
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Vom Anderen abblättern

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eine farbschicht auf einen untergrund aufgetragen den zu verschönern 

eine farbschicht die spröde wird 
rissig und rau sich weg wölbt 
deren textur mit der zeit anders wird 
oder der leim dazwischen ohne halt 

eine verbindung der die nähe 
eng wird die nicht mehr zusammen 
halten will wer ist diese steife wand 
sich fragt und was hier eigentlich 
überdeckt werden soll 
soll doch ans licht jede frage bedarf 
einer lösung 

das zusammengefügte vereinzelt sich 
widersetzt sich zeitrafferschnipsel 
fallen leise knirschend ab 
fallen plopp zu boden fallen zerstückelt 
in den dreck sich mit dem zu verbinden 
zu staub 

lösung ist die lösung 
? 
und dann einfach neu 

sich aus dem staub machen 

Isabel Arndt
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Termine für Lesen und Schreiben

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Lesen und Schreiben findet nun an wechselnden Orten statt. Nach den ersten Erfahrungen sind die Treffen produktiv und machen allen Teilnehmern viel Freude.

Termine 2023:

16. Januar in Schulzendorf

13. Februar in Potsdam

13. März im Prenzlauer Berg

Das für April geplante Seminar in Lampertswalde muss leider ausfallen. Dafür findet L&S am 17.04.2023 bei Gerhard statt.

22. Mai bei S. in Potsdam

12. Juni bei L. in Potsdam

10. Juli

25. bis 27. August Skulpturenpark Hoppenwalde bei Eggesin

Ergänzungen folgen.

Anhand verschiedener Informationen zusammengestellt, Andreas Schrock

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Wie soll Frieden ins Land kommen?

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Schleicht er mit Granaten heran? Mit Haubitzen, Gebeten;
Mit Trommelschlag?

Tausend Tote, kleine Leute, rufen ihn wortlos, mit Mäulern,
daraus trinken die Raben.

Wie soll er kommen?

Sanitätsräte bringen ihn nicht, gewiss nicht
Politiker im freien Fall.

Abwärts zur Insel im eigenen Jet.
Und denken, und steuern.

Irgendwo rechnet wer, was das Zeug hält.
Lässt rechnen. Dort fließt Blut.

Gut haben's die Raben.
Tilly* reitet über den Acker.


Erhard Scherner

*Tilly war ein Feldherr. Die Eroberung und Zerstörung
Magdeburgs 1631 durch seine Truppen gilt als größtes
und verheerendstes Massaker des 30-jährigen Krieges.

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