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Liebe Eitle Künstler und Freunde der Undichter,
… möchte ich euch unbedingt nocheinmal die Lesung am Samstag, den 12.10.d.J., 10.30 Uhr im Mehrgenerationehaus Königs Wusterhausen am Fontaneplatz ans Herz legen. Erhard Scherner liest aus „Der chinesische Papagei“ neue Prosa und Lyrik und wird anschließend an der Textarbeit des „Eitel Kunst e.V.“ teilnehmen.
Manchmal antwortet er auf Fragen, wie es ihm und seiner Frau gehe, zwischen Ministerin, Staatssekretären, Umweltaktivisten und Autoren beim Sektempfang zur Preisverleihung, mit einem Gedicht auf einer Serviette, am Stehtisch geschrieben, während die Gespräche ihm umplättschern. (s. z.B. GedankenWasser 115)
Ich habe Erhard zuersteinmal als einen sehr klugen freundlichen Literaturkenner und -kritiker kennengelernt. Von Hause aus Germanist und durch seine Frau, die Sinologin ist, seit langem China sehr verbunden, hat er wohl auch dessen Kommunikationsformen für sich entdeckt. Ob in Diskussionen über Texte oder Umweltprobleme – seine Stellungnahmen, mit einem Schmunzeln in kleine, scheinbar alltägliche Geschichten verpackt, sind oft gerade durch ihre Hintergründigkeit scharf wie asiatische Schwerter, doch um analytisch Tieferliegedes frei zu legen wie ein Skalpel, nicht um zu verletzen. Selten habe ich einen Menschen soviel Freundlichkeit und Lebensbejahung ausstrahlen sehen. Seine Texte – Lyrik, Prosa und Übersetzungen – habe ich erst sehr viel später wahrgenommen. Doch ich bin mir sicher, sie wirken genau so auf den Leser wie der Autor als Person, ob man ihn erlebt hat oder nur in seinen Texten erspürt. (z.B. Erhard Scherner: Geschichten vom Lao Wai: „im Himmerl der Hunde von Peking“ und andere Innenansichten aus China, Berlin: Eisbär Verl., 1997; ISBN 3-930057-12-3)
Einen goldenen Herbst wünscht euch –
Lars Steger
Der Text der Empfehlung von Lars wurde leicht gekürzt. Online-Redaktion Liane Fehler