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Momentaufnahmen und Momente

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…auch im Jahr 2023 und ausgerechnet im Berliner Prenzelberg.

So ein gemeinsamer Spaziergang mit anschließendem Besuch

der Nationalgalerie bleibt genauso im Gedächtnis, wie die Anfänge unseres Wirkens im GEWA.

Inzwischen gibt es mehr als 150 Hefte, ein besonderes Werk. Es begleitet uns, die Gemeinschaft um den Eitel Kunst e.V. durch wechselvolle Jahre und in den Texten findet man Spuren wertvoller Kreativität und ereignisreicher Geschichte, eben ein Stück gelebte Erfahrungen. Ach ja! Dichtung ist durchlebte Erfahrung.

Nun erhebt das Sonderheft für O.Z. ,dem Schöpfer der Vereinseule und begabten Schreiber/Zeichner, keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es verzichtet auf gewollte Chronologie. Es ist die Sammlung von Stimmen der undichten Dichtung und dem Ereignis des 55. Geburtstages von O.Z geschuldet.

Das Geburtstagskind hat diese Aufmerksamkeit verdient. Nicht vordergründig und doch bis heute wirkt er in unsere Gemeinschft für Zusammenhalt und Vertrauen. Oft wird er zum Botschafter zwischen unterschiedlichen Charakteren der schreibenden- und dichtenden-

und- malenden Akteure.

Wer von uns hat das gekonnt? Ob in unseren Seminaren zwischen Ostsee, Brandenburg und Sachsen zählt die Stimme von O.Z. Aber auch beim Tischdecken oder in der Küche der Seminaristen weiß er was zu tun ist.

Dafür für jetzt und immerda unser herzlichste Dankeschön…

…alles Gute zum Geburtstag

                        wünsche ich dir lieber Olaf im Namen der ganzen Dichterbande!

Erwin von der Panke

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Adressen

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meine Briefe meine Gedanken
richte ich an alle
die mir erreichbar, aber
an jene zuerst
die mir apfelgleich mondbleich
zuneigen ihre
erdabgewandte Seite
im Niemandsland will ich
begegnen jenen mit
dem Brief in der Hand
auch Amsel und Unglück
trage ich ein
ins Adressbuch
laßt euch schreiben bald mehr
als Motive auf Briefmarken

Christian Hohberg

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Mu Lan

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Sitzt Mu Lan am Fenster,
Und sie webt ein Kleid.
Hält das Mädchen inne,
Seufzt vor bittrem Leid.

„Woran denkst du, Schwester,
Geht das Herz dir schwer!“ –
„Kann an nichts mehr denken.
Und mein Herz ist leer.

Las den Befehl des Kaisers,
Als die Boten kamen.
In zwölf langen Listen
Steht des Vaters Name.

Ist zu jung das Söhnchen,
Brüderchen, was dann! –
Kauf ich Pferd und Sattel,
Reite selbst, Mu Lan.“

Auf dem Ostmarkt kauft sie sich ein Ross.
Auf dem Westmarkt kauft sie einen Sattel.
Auf dem Südmarkt kauft sie eine Trense.
Auf dem Nordmarkt kauft sie eine Peitsche.

Nimmt am Morgen Abschied von den Eltern,
Lagert schon zur Nacht am Gelben Fluss.
Hört nicht mehr den Ruf der fernen Eltern –
Nur die Wasser rauschen tief im Gelben Fluss.

Nimmt vom Gelben Flusse morgens Abschied,
Lagert schon zur Nacht am Schwarzen Fluss.
Hört nicht mehr den Ruf der fernen Eltern –
Fremdes Pferdewiehern nur ist dumpfer Gruß.

Fliegt zum Kampf weit über tausend Meilen.
Streift über Berg und Pässe unbewohnt.
Dumpfer Gong der Wachen macht sie frösteln.
Auf den Waffen glänzt ein kalter Mond.

Fällt der General nach hundert Schlachten.
Doch das Heldenmädchen bleibt verschont.
Wie sie heimkehrt nach zehn Kampfesjahren,
Wartet zum Empfang der Kaiser schon:

Hoher Würdenträger soll sie werden –
Und er bietet überreichen Lohn.
Und der Kaiser fragt, was sie sich wünsche.
Jede Ehrung schlägt das Mädchen aus.
„Lasst Mu Lan den schnellsten Renner,
Dass ich reite zu des Vaters Haus.“

Hörn die Eltern, dass die Tochter komme,
Eilen sie hinaus weit vor die Stadt,
Tritt die Älteste vor ihren Spiegel,
Streicht sich zum Empfang die Haare glatt.
Und der junge Bruder wetzt das Messer,
dass man einen Braten hat.

Tritt Mu Lan in die geliebten Zimmer,
Ach, entbehrt so manches Jahr.
Tauscht den Panzer mit den Kleidern,
Die sie trug, als sie ein Mädchen war.
Schmückt am Fenster sich mit Blumen,
Vor dem Spiegel strähnt sie sich das Haar.

Geht hinaus zu ihren Kampfgefährten.
Voll Erstaunen treten die herbei,
Sind sie doch marschiert zwölf lange Jahre,
Ahnten nicht, dass sie ein Mädchen sei.
Der Hase gräbt mit den Pfoten.
Die Häsin liebäugelt dabei.
Aber laufen sie über die Heide –
Sag, wer ist Hase, wer Häsin!

Übertragung ins Deutsche von Erhard Scherner

Anmerkung:
Die Ballade „Mu Lan“, eine chinesische Volksdichtung, hat zwei
Jahrtausende überdauert. In Musiken und Gemälden, dramatisiert und
vielfach verfilmt, ist sie präsent. Die Mädchen sprechen den Text, schlicht
und herb, noch heut.
Vor 75 Jahren bin ich der Ballade ein erstes Mal begegnet, als Übersetzer
in Peking, Unikat aus einer traditionell männerdominierten Gesellschaft.
So reitet Mu Lan, ob zu Pferd oder Kamel, unsterblich durch die Zeiten.

Erhard Scherner, Gedankenwasser 153

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Präferenzen

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An dieser Stelle entsteht eine kommentierte Linkliste. Sie soll Bezüge zwischen unseren Texten, Bildern, Menschen und Orten herstellen.

Fotografie und Malerei

Günter Rößler (1926-2012)
Leipzig – ebenda
unser Blog
Wikipedia

Tetjana Nyliwna Jablonska (1917-2005)
Smolensk – Kiew
unser Blog
Wikipedia

Karel Čapek (1890-1938)
Malé Svatoňovice- Prag
unser Blog
Wikipedia

Orte

Eggesin, Ortsteil Hoppenwalde/Mecklenburg-Vorpommern
Unser Blog
www.skulpturengarten.net
Sommerseminar 25. – 27. August 2023.

Kromlau/Sachsen
Seminare 1996-1999, 2003

Rakow/Mecklenburg-Vorpommern

Lyrik

Hinnerk Einhorn (1944-2023)
unser Blog
Gedichtband

Für externe Links können wir leider keine Verantwortung übernehmen. Zusammenstellung: Andreas Schrock, Vorschläge bitte an sibyll und mich schicken

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Sommerseminar 2023

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Ein wunderschönes Seminar und eine anstrengende Mitgliederversammlung liegen hinter einigen von uns. Ein sehr poetischer Ort, diese Landschaft, die sich Skulpturen wie den Bunker-Beton einverleibt, Idyllen – wie Pflaster auf bösen Erinnerungen .

Spannende Texte und Diskussionen voller Spannungen.

Dank an alle, die dazu beitrugen. Lars .

Fotos: sibyll j. maschler
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Gesamtkunstwerk Hoppenwalde

 Acht Lese – und Hörwillige trafen sich zum diesjähriges Sommerseminar in einer romantischen  Landschaft unweit von Ueckermünde im Skulpturengarten Hoppenwalde. Vereint mit unzähligen Mückenscharen, machten wir es uns auf der überdachtenTerrasse des ehemaligen Wasserwerkes bequem. Es war besonders stimmig, in der einzigartige Gartenwelt rings um das Haus naturverbundene Texte zu besprechen. Den Skulpturengarten von Marie Madeleine Saludas und Thorsten Bisby-Saludas kann man auf einer großen Wiese durchschreiten. Es ist eine Open-Air-Galerie für Kunstwerke aus Stein und Holz, oft miteinander im Dialog in anmutigen Gruppenaufstellungen inmitten von bizarren Steinformationen. Aber auch kleine Figuren, originell geformte Steinchen und Murmeln kann man beim genauen Hinsehen finden, die inmitten von Blumen, Kräutern oder wilden Erdbeeren einen märchenhaften Anblick bieten. Ein aus Granitfindlingen gearbeiteter Brunnen sprudelt Wasser und Bienen umschwärmen die duftenden Sträucher. Schalen und originell gestalten „Wassersteine“ findet man verstreut auf der großen Sommerwiese. Überall entdeckt man Miniwelten mit teils winzigen Überraschungen aus Künstlerhand.

Die Holzskulpturen von Marie Madeleine Saludas erinnerten mich ein wenig an Barlach – Figuren. Allerdings sind selten Gesichter zu erkennen. So wirken einige, trotz ihrer überaus grazilen Gestaltung, wie archaische Venusfiguren. Besonders in der Ausstellungshalle im Hau,s empfand ich die gebeugten oder gewundenen  Frauengestalten als Leidende und Verletzte, ja sogar als Flehende und Trauernde. Dort hängen an den Wänden bunte, abstrakte, großformatige Malereien, die im Kontrast zu den filigranen Figuren stehen.

Der Hoppenwalder Skulpturengarten  präsentiert sich als Gesamtkunstwerk: Es lohnt sich, ihn im nächsten Sommer wieder zu besuchen.

Magdalene

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