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Diese Frau
mit dem Gesicht
das so alt ist,
doch sehe ich
genauer hin
springt es auf
das Mädchen
flüstert
der Wind
bist du
das Gras
bin ich
ich streichle
dich
*
Grasschafe
das Ich – Land im Regenpelz, Nebel
das Land ein Weg, ich
zwischen Stein oder Felsen, ich
Wasser, fließe mit, Zeit
Düfte schäumen
im Torfdunkel, ich
schwebe am Atlantik, Geliebter,
weite dich abends
beim schwarzen Bier im Rausch
der rothaarigen Nächte, im
Fiddeltanz, du und ich
ein Trommelwirbel, Silberklang
der Hirtenflöte, am morgen
wandern wir dem
herabfallenden Himmel
zu
Sich sammeln
ein, zwei, drei
Monate
kein Wort
sprachlos keinesfalls
aber schweigsam
doch nicht
ausdruckslos
fast wie der Frosch
jener plumpe, grünflinke
der am Ufer bloß
gluckt nicht hüpft,
nur so guckt
und tonlos redet
mit dem Fisch
den ich bislang
nicht verstand
so wie die
auf Insekten warten
brauche auch ich
den Anstoß
um zu springen
schwimmen
in den Redefluss
*
Ukrainische Holzkirche
Wolowetz September 1983
Zwischen den Hütten
verfault das Schiff
In grünen Pfützen Gänsefüße
schmatzen im Lehm
ein Ave – Maria wird geschnattert
über die abgegraste Kirchenwiese
wenn die Schar den Flechtzaun
durchschreitet
ist sie näher bei Gott
Die Pforte
der Arche – Noah steht offen
hereinspaziert
Weihnachten geht es
ab in den Himmel
*
Eiskalt
Berührt es
Ihre vollen Lippen
Es rinnt schmelzend hinab
Erfrischt
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Foto: krokant-eis-becher http://quarknet.de/naschen-fotos.php
Collagebild Fisch von Hagen Ludwig (Nottekunst)*
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Würde
Würde – die wie Wasser im Sand*
in den Sommern verrann*
kein Wenden mehr*
bei dem Ruf:
„Schöner Mann!*
Schöner Mann!“
Morbide Melodie*
schwimm mit dem Fisch*
in muntere Melancholie