im Elsterjahr, tränenverhangen
lächelnder Bovist
in sonnenumspülten dunklen Zimmern
durch die Läden
kriechen die Bäume
Gerüche und Gerüchte
während die Wolkendecken lautlos
aneinander vorbei dröhnen, wabern
die Wichtigkeiten übers platte Land
UnterhaltungsMarschMeldungenKlassik
der immer zu frühe Abend
das verkrallte Alleinsein
im Arm ein brennender Hall
euer sich halten wollendes Niederreißen
ohne Aussicht, ohne Blick
über Wiesen der Atem der Gräser
käferversponnen
Kinderlachen, Bienenstille
zerweht
im Rauschen des Grammophons
kratz die Geschichte vom kleinen Mut
aufs Papier
vergißt nicht
*
(beim Wiedersehen von Roland Gräfs „Fallada – letztes Kapitel“)
*
(aus: “Zwischen den Zeiten 1990-2000″ (Anth.); hrsg. von Eitel Kunst e.V.,
Peter-Segler-Verlag, 2003, 2. Aufl., ISBN 978-3-931445-07-2)
‚o du Falada, der du hangest,‘
da antwortete der Kopf
‚o du Jungfer Königin, da du gangest,
wenn das deine Mutter wüßte,
ihr Herz thät ihr zerspringen.‘
hat es mit diesem Märchen zu tun?
Kommt ja nicht vor, der Falada.
Wäre nicht ein besserer Titel: „O Du Falada, der Du tanzest“ ? Es ist ja eine gegenwrtige Handlung, in der das Pferd angesprochen wird.
Aber im Grunde erschließt sich mir gar nicht, was diese Wortaneinanderreihung mit Grimms oder Brechts zu tun haben könnte.