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Wissen macht noch keinen Weisen,
wenn er auch Philosoph will heißen.
Weil Wissen macht ihn nicht allein,
wenn nicht auch setzt das Denken ein.

Leonard Nelson lehrte nicht nur mich,
dass Philosophie die Zucht geordneten Denkens ist,
ein durch und durch nüchternes Geschäft.
War er es am Ende vielleicht nicht?

Von dem ,was er mit Bravour schreibt,
lässt sich so Manches denken.
Doch wahrhaft philosophisch ist,
lässt sich nur Eines denken.

Gelobt wird seine Kunst des rhetorischen Zaubers
von Anerkannten der Literaturwissenschaft.
Doch düpiert und arg geschasst
ist ein nicht kleiner Rest der Philosophenschaft.

Die Ordnung der Dinge, sloterdijkt er, sei nicht kapitalistisch.
Mich dünkt, er ist nicht frei von dem, was er denkt,
wenn er diese sieht cum grano salis semi-sozialistisch
und beglückt strebt dem zu, woran sein Herze hängt.

Und so schrieb er nicht nur für sich,
dass die Abgehängten, die faulen Unproduktiven,
wie so oft in der Schröpfung Geschicht´,
enteignen die Exzellenzen, die fleißigen Produktiven.

Und weil nicht sein kann, was nicht sein darf,
schlug er die Sozialisten, die frühen und die späten, und en passant
auch den, der dieser Ordnung den Namen gab –
Karl Marx, der für diese Krise gottlob! nichts kann.

Unser Philosoph macht sich zur Magd,
wenn gegen die Steuer eintreibenden Staats-Kleptokraten
zu denken wäre der antifiskalische Bürgerkrieg
und mithin die freiwillige Mildtätigkeit der Wohlhabenden.

Die F.A.Z. pries den Autor thymotisch,
worauf er noch einmal befragte seine Theorie.
Wer denn seine staatlichen Bezüge zahlen würde künftig,
und wo im Notfall wäre des sozialen Netzes Garantie?

Der Äther trug aus dem Louvre eine Stimme
torsiert: „…du musst dein Denken ändern…“
Indem er dieses unterzog einer Genese,
fiel er in eine tiefe Krise.