Tag Archives: Lust.

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Christian Rempel: Adaption Hugo von Hofmannsthal

Du hast mich an Dinge gemahnet, die heimlich in mir sind, für die Saiten meiner Seele warst Du der nächtliche Wind. Du warst, wie das nächtliche Rufen der still durchatmeten Nacht, wenn selbst leisestes Gleiten der Wolken mich um den Schlaf gebracht.

by

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Einer, die vorübergeht
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Du hast mich an Dinge gemahnet,
die heimlich in mir sind,
für die Saiten meiner Seele
warst Du der nächtliche Wind.
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Du warst, wie das nächtliche Rufen
der still durchatmeten Nacht,
wenn selbst leisestes Gleiten der Wolken
mich um den Schlaf gebracht.
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Das Rot zieht sich zur Bläue,
die Sehnsucht klopft leise an,
dies Augenblickes Weihe,
die keiner mir deuten kann.

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3.4.2013

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sibyll maschler: Frauengebet III

Komm über mich fließend nimm meinen Raum ganz ein wachse in mir und schenke dem Kelch voll ein

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sibyll maschler Bild 158

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Komm
über mich
fließend
nimm meinen Raum
ganz ein
wachse in mir
und schenke dem Kelch
voll ein

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sibyll maschler (Text und Foto) – November 2008

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sibyll maschler: Frauengebet II

Für alle Fälle lass mich sein an den Steilhängen und Abgründen Geländer Treppe oder Seil

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Für alle Fälle

lass mich sein
an den Steilhängen
und Abgründen
Geländer Treppe
oder Seil*
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Oktober 2008
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Liane Fehler: Ellipse – aus der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015

ineinander verschmelzen eins sein auf brennenden Laken für Sekunden sich wieder erkennen danach als Gestirne die eigene Bahn ziehen

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Foto: Mond
von quarknet.himmel-wolken

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 ineinander verschmelzen
eins sein
auf brennenden Laken
für Sekunden
sich wieder erkennen
danach
als Gestirne
die eigene Bahn ziehen
im Kosmos der Zeit
und doch
wissen
wo der andere ist

 wo der andere ist
wissen
und doch
im Kosmos der Zeit
die eigene Bahn ziehen
als Gestirne
danach
sich wieder erkennen

für Sekunden
auf brennenden Laken
eins sein
ineinander verschmelzen


Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Susann Schönherr (Text und Foto): Mitten im Mai

Mitten im Mai Es zieht herab mich Ins Unglück beträchtlich Beschwert mit Blei Es springt entzwei vor lauter Schmerz

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Das Foto:”Pfirsichbaum” ist von Susann Schulz.

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Es zieht herab mich
Ins Unglück beträchtlich
Beschwert mit Blei
Es springt entzwei
vor lauter Schmerz
mein getroffenes Herz
Oh Gott, steh mir bei
Mir entweicht die Luft
Oh welch zarter Duft
Zieht an mir vorbei
Fange an zu fantasieren
Herz hört auf zu funktionieren
Mitten im Mai

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sibyll maschler: Der Unterschied

Nicht nachgeben viel mehr einander die Hände entgegen strecken für den gemeinsamen Weg Hand in Hand

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Nicht nachgeben
viel mehr
einander die Hände
entgegen strecken
für den gemeinsamen Weg
Hand in Hand

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März 2012

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sibyll maschler: Haiku-Quartett

Komm im Überfluss präge ein Wasserzeichen ein in meine Haut Lass dich empfangen mein König im Überfluss bin ich dein Gefäß Lieg still heute Nacht und lass dich sanft kreuzigen an Mund und Lenden Öffne die Pforten sei immer wieder Neuland und komm wie Regen

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Komm im Überfluss
präge ein Wasserzeichen
ein in meine Haut
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Lass dich empfangen
mein König im Überfluss
bin ich dein Gefäß
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Lieg still heute Nacht
und lass dich sanft kreuzigen
an Mund und Lenden
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Öffne die Pforten
sei immer wieder Neuland
und komm wie Regen

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Liane Fehler: kaltblau – icy blue

Der Blick aus kaltblau schnitt wie eine Klinge die Worte ab so amputiert ohne Sprache kondensierte meine Seele Niederschlag auf dem Gesicht

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Der Blick aus kaltblau
schnitt wie eine Klinge
die Worte ab
so amputiert
ohne Sprache
kondensierte
meine Seele
Niederschlag
auf dem Gesicht

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015.

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Liane Fehler: Mit dem Flügelschuh – poem: with the wing shoe

Mit dem Flügelschuh (dem Engel gemaust) gelaufen übers Wolkenbeet noch schnell den goldenen Mond angestupst Bin ein Spielkind Glückskind

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Mit dem Flügelschuh
(dem Engel gemaust)
gelaufen übers Wolkenbeet
noch schnell den

goldenen Mond
angestupst

Bin ein Spielkind
Glückskind
so voller Übermut
aus der Luft gefangen
Deinen sehnsüchtigen Blick
nach oben

Ein großes Ja!
in den Himmel geschrieben

5.Mai 2012

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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smt: Schattenengel – Der Beginn

Da stehst Du nun vor mir ganz still, hübsche Augen, so groß und weit. Schreck im Gesicht und Mitgefühl. Ich hauch´ Dir zu: Es tut mir leid, dass ich Dir vor die Füße fiel. Um Dich herum die Zeit verfließt, doch Du bist salzsäulenstarr. Dein tränenfeuchter Blick ergießt

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Foto:quarknet.

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Da stehst Du nun vor mir ganz still,
hübsche Augen, so groß und weit.
Schreck im Gesicht und Mitgefühl.
Ich hauch´ Dir zu: Es tut mir leid,
dass ich Dir vor die Füße fiel.

Um Dich herum die Zeit verfließt,
doch Du bist salzsäulenstarr.
Dein tränenfeuchter Blick ergießt
sich auf das, was einst Leben war
und vor Dir sein Dasein beschließt.

Ich weiß, es war ein Zufall nur,
keiner hörte den stillen Schrei.
Dennoch will ich glauben stur,
Du kamst allein für mich vorbei
Und folgtest meiner Seelenspur.

Du bist so unschuldig und rein,
wie Du vor Leben quillst,
hüll´ Dich mit meinem Geiste ein,
grad als Du gehen willst,
will nun Dein Schattenengel sein.

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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