*
*
*
*
im haus vor dem deich
wohnst du wissend um die flut*
die kommt irgendwann
(veröffentlicht im GeWa 114)
*
*
*
*
im haus vor dem deich
wohnst du wissend um die flut*
die kommt irgendwann
(veröffentlicht im GeWa 114)
am nachtdunklen strand
ins nächste dorf gehen
wo niemand wartet
(veröffentlicht im GeWa 114)
*
*
*
*
der regen knistert
in der stille der bäume
pappelpollenschwer
Foto: sibyll maschler
*
Wie lange musste ich warten,
auf Dich, du roter Mohn.
Nun blühst du in meinem Garten,
ein paar Tage schon.
Ein zauberhaftes Leuchten
umhüllt dein Blüten Kleid,
so kannst du Herzen erreichen,
die noch zum Träumen bereit.
Novembertage:
regennasser Asphalt glänzt
im Scheinwerferlicht
Maria Goldberg
Teufel, also manchmal
kommt mir der Verdacht
so schlecht können Teufel
nun auch nicht sein
in Talkshows sah ich
arme Teufel stammeln
vor Wetterkarten sah ich
einen Teufel rammeln
kleine Teufel sah ich
auf die Nase fliegen
oder betrunkene
in Haltestellen liegen
tatsächlich sah ich einen
über einen Kontoauszug weinen
Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN 978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.) und im GeWa 114.
*
*
*
*
das sonnenblümchen
es hascht nach wärme und licht
ich pflanzte zu spät
*
Einmal
Nach Dalis Maßstab
Frau werden.
Durch das Loch
in meiner Hirnrinde
sehe ich.
*
Wolken.
Ziehen auf.
*
*
*
*
Belustigt der Geist
sieht den Körper sich recken
Frühlingserwachen
in allen Zellen total.
*
*
Foto: Hummel am Raps von Susann Schulz