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Die alten Programme
der Natur
übernehmen die Zügel*
Gute Nacht Großhirn!
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Die alten Programme
der Natur
übernehmen die Zügel*
Gute Nacht Großhirn!
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Foto: regenbogen-k quarknet
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Bedecke meine Lider
mit Schnee
erwarte Kühle im Kopf
doch Lebensatem
blies warm ins Genick
schönes Schaudern
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Foto von smt: Sonnenuntergang in Lubmin
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Lichtsaum
zwischen
Himmel und Meer
zwischen
Dir und mir
Träume
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Liebe Eitle Künstler und Freunde der Undichter,
… möchte ich euch unbedingt nocheinmal die Lesung am Samstag, den 12.10.d.J., 10.30 Uhr im Mehrgenerationehaus Königs Wusterhausen am Fontaneplatz ans Herz legen. Erhard Scherner liest aus „Der chinesische Papagei“ neue Prosa und Lyrik und wird anschließend an der Textarbeit des „Eitel Kunst e.V.“ teilnehmen.
Manchmal antwortet er auf Fragen, wie es ihm und seiner Frau gehe, zwischen Ministerin, Staatssekretären, Umweltaktivisten und Autoren beim Sektempfang zur Preisverleihung, mit einem Gedicht auf einer Serviette, am Stehtisch geschrieben, während die Gespräche ihm umplättschern. (s. z.B. GedankenWasser 115)
Ich habe Erhard zuersteinmal als einen sehr klugen freundlichen Literaturkenner und -kritiker kennengelernt. Von Hause aus Germanist und durch seine Frau, die Sinologin ist, seit langem China sehr verbunden, hat er wohl auch dessen Kommunikationsformen für sich entdeckt. Ob in Diskussionen über Texte oder Umweltprobleme – seine Stellungnahmen, mit einem Schmunzeln in kleine, scheinbar alltägliche Geschichten verpackt, sind oft gerade durch ihre Hintergründigkeit scharf wie asiatische Schwerter, doch um analytisch Tieferliegedes frei zu legen wie ein Skalpel, nicht um zu verletzen. Selten habe ich einen Menschen soviel Freundlichkeit und Lebensbejahung ausstrahlen sehen. Seine Texte – Lyrik, Prosa und Übersetzungen – habe ich erst sehr viel später wahrgenommen. Doch ich bin mir sicher, sie wirken genau so auf den Leser wie der Autor als Person, ob man ihn erlebt hat oder nur in seinen Texten erspürt. (z.B. Erhard Scherner: Geschichten vom Lao Wai: „im Himmerl der Hunde von Peking“ und andere Innenansichten aus China, Berlin: Eisbär Verl., 1997; ISBN 3-930057-12-3)
Einen goldenen Herbst wünscht euch –
Lars Steger
Der Text der Empfehlung von Lars wurde leicht gekürzt. Online-Redaktion Liane Fehler
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Möcht uns umhüllen
mit Oboen Klang mit
honigfarbenem Geigenspiel
möchte mit Dir baden
in den Tönen
langsam zerfließen
in der Melodie
Foto: Seebrücke Lubmin von smt
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Ich trinke mit den Augen
Blau
vom Himmel
auch das
vom Meer
ich werde
gar nicht
satt
und mein
Gemüt
kommt
langsam
in die
Schwebe
die Last fällt
von den Schultern
die Schritte
werden leichter
fühl eine neue Kraft
in mir
und hoffe
das Liebe
eine Chance hat.
Lubmin April 2012
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Musik, Komposition und Darbietung: Gerhard Jaeger
Text: Liane Fehler.
Foto: quarknet.de
Im Brennnesselkleid
sah ich die
Sonne unter gehen
Nachtschwarze Seide
kühlt meine Haut und
ich beginn zu träumen
Im Siebenblauen Leinen
begegne ich dem Tag
Ich tanze wild und zieh
den Regenbogen an
ich schwebe für Momente
in der Luft
Nehm ich die Flügel
die Du mir verliehen
strahl ich in weißen Federn
weißem Flaum
Ich hebe ab im Federkleid
und landen werde ich
bei Dir in ferner Zeit
im tief, tief roten Kleid
Aus diesem Text hat Gerhard Jaeger das Lied „viva la vida“ gemacht.
▶ Liane Fehler liest: „Viva la vida“… Audio Lyrikbeitrag
Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN 978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)
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Du bist ein Pessimist
chronisch unzufrieden
mit Dir und dem Leben
Stell einen Ausreiseantrag
ins Schlaraffenland!
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Ich alt gewordener
Prediger der Liebe
verbrenne nun
mein Fleisch
aus Mittelmaß
seh im Spiegel
fast die Knochen
schimmern
lach mir zu
doch oft lach
ich mich aus
20.April 2012