*
*
Diese Frau
mit dem Gesicht
das so alt ist,
doch sehe ich
genauer hin
springt es auf
das Mädchen
flüstert
der Wind
bist du
das Gras
bin ich
ich streichle
dich
*
Diese Frau
mit dem Gesicht
das so alt ist,
doch sehe ich
genauer hin
springt es auf
das Mädchen
flüstert
der Wind
bist du
das Gras
bin ich
ich streichle
dich
*
Grasschafe
das Ich – Land im Regenpelz, Nebel
das Land ein Weg, ich
zwischen Stein oder Felsen, ich
Wasser, fließe mit, Zeit
Düfte schäumen
im Torfdunkel, ich
schwebe am Atlantik, Geliebter,
weite dich abends
beim schwarzen Bier im Rausch
der rothaarigen Nächte, im
Fiddeltanz, du und ich
ein Trommelwirbel, Silberklang
der Hirtenflöte, am morgen
wandern wir dem
herabfallenden Himmel
zu
trommelt gegen das Dunkel
an Ausgeruhtheit mit
Kühle auf der Haut
dieser Frische, die
Maigrün angeträumt
ach drängen seine Hiebe
nicht ein in meine Stille,
die lag im Haus beim Mut
der sich erhebt
gegen den Rufer:
Du musst!
Lauter tönen seine Hiebe
nun fliehen meine Elfen und Freier
Schmecken dir die Marmeladenbrote
fragst du
Ein Dickicht schließt sich
unterm Bogen Licht
Bilanz vorm Kaffee Edelweiß
*
(Abschied 12/91 )
Zu Hause im Edelweiß,
Heimatgefilde, die Lieblingskneipe
ist abgewickelt, warum?
Haben wir zu wenig getrunken
Spitzel, Aktivisten, anonymen Freunde,
all die Kämpfer,
wo werden wir uns wiedersehen,
an den Tischen im Qualm nicht,
verraucht das Stück,
der Stand – oder Sitzpunkt
mit Blick zum Fenster
hinter dem die Stadt
Gesicht zeigt,
das Land, irgendwann
draußen, vor der Tür
immer, immer im Winter,
mit Frost, der die Kragen aufrichtet,
starr am lieben, verhassten Ort
Fäuste geballt
dünner die Schalen der Krieger
die heimwärts wollen, fremdgefroren
in verlorenen Schlachten
welch eine Ankunft
vor der verschlossenen Tür
Sich sammeln
ein, zwei, drei
Monate
kein Wort
sprachlos keinesfalls
aber schweigsam
doch nicht
ausdruckslos
fast wie der Frosch
jener plumpe, grünflinke
der am Ufer bloß
gluckt nicht hüpft,
nur so guckt
und tonlos redet
mit dem Fisch
den ich bislang
nicht verstand
so wie die
auf Insekten warten
brauche auch ich
den Anstoß
um zu springen
schwimmen
in den Redefluss
*
Arrangement, Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger
Text: „Viva la Vida“ von Liane Fehler
Im Brennnesselkleid
sah ich die
Sonne unter gehen
Nachtschwarze Seide
kühlt meine Haut und
ich beginn zu träumen
Im Siebenblauen Leinen
begegne ich dem Tag
Ich tanze wild und zieh
den Regenbogen an
ich schwebe für Momente
in der Luft
Nehm ich die Flügel
die Du mir verliehen
strahl ich in weißen Federn
weißem Flaum
Ich hebe ab im Federkleid
und landen werde ich
bei Dir in ferner Zeit
im tief, tief roten Kleid
*
*
Foto: maedchen-sonnenuntergang-k
http://quarknet.de/personen-menschen.php
*
Text, musikalische Umsetzung und Darbietung: Gerhard Jaeger
Bilder ziehen
durch Traumnebel
tief
Wasser
quillt aus dem Boden
Landschaft,
von Jahreszeiten
durchsprungen, verweht
Wind, verstehst du
was Bilder so groß macht
dass sie in Worte
nicht passen,
nicht wandelbar,
um ihnen lebendig
Gestalt zu leihen
Text, Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger
*
Text und Darbietung: Gerhard Jaeger