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Nach konzentrierter Textarbeit sorgte Gerhard mit kleinen Melodien für Entspannung.
Foto: Andreas S.
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Nach konzentrierter Textarbeit sorgte Gerhard mit kleinen Melodien für Entspannung.
Foto: Andreas S.
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Halb drei
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Kalter Rauch
Schwarz und grau
Schon lange nicht mehr
Himmelblau
Tiefe Nacht
Trägt Kälte durch
Die Straßen fegt mir
Durch das Haar
Und bläßt die
Zigarettenwolken
Weit hinaus
Ins schwarze Nichts
Laute Musik und
Tobender Bass
Dringt durch den Boden
Zu mir hinauf
Brennender lang
Vermisster Geschmack
Von Whiskey liegt mir
Auf der Zunge
Nacht ists
In Berlin
Eine sternenlose
Schwarze Nacht
Juli 2013
Die Spiegel verhangen
die Uhren angehalten
mein Ich zerfließt
im Schatten
der lautlos
durchs Zwielicht
wandert.
Dämonen der Vergangenheit
klappen vor mir auf
wie Pappkameraden
Ich sehe mich
durch eure Augen
erfinde mich, wandle mich
und wachse ins Licht
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Mein Weg über den flachen Ozean
Führt in die Tiefe
Stiller Wasser
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Da hinein
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Möcht ich mich
Stürzen
Endlich
Wüste atmen
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Meinen bunten Glückssack
Jepackt.
Ihm die Krallen jeschnitten.
Schwänzl friesiert.
Und los flaniert…
Dat Hoftor ran!
Dat Opa schlafen kann.
De Pforte jeschlossen!
Den Rejenschirm rin!
Opa muss penn!
Mach dichte die Bretter
Hau’n Nagel rein!
Is jut, Opa!
Schlaf widder ein!
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wenn die offene*
dir zur leeren landschaft wird*
fehlen die worte
(veröffentlicht im GeWa 114)
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Wir hatten uns
zu häufig hingenommen
das Rauchen aufzugeben, gabst du auf
du wusstest, wie mir die Luft wegblieb
ich nahm es hin
weil ich dachte, weil ich dich liebe
auf mein „Ich liebe dich.“
kam offen ehrlich lang schon
dein „Das kannst du beibehalten.“
lies mich liegen hinter dir
doch drehtest du dich nicht mehr
um mit mir und ich mich wohl
nicht mehr zurück
ich wachte fern von dir
nun morgens auf
dich nicht zu stören
schlich ich fort
anstatt die Nase
noch einmal in dein Haar zu graben
Geruch Wärme Berührung
die mir Mut gab für den Tag
am Anfang war nicht mehr
von Kindern die Rede
am Ende nicht mehr
vom gemeinsamen Haus
in den Jahren dazwischen
reduzierten sich
die Arten unserer Berührungen
weil wir uns kannten oder
weil wir uns nicht mehr kannten
uns unsere Luftschlossträume
unsere tiefsten Ängste
nicht mehr eingestanden
auch, wenn wir sie
wegen einander aufgaben
oder nur miteinander besiegen konnten
wir hatten gelernt uns hinzunehmen
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(Erstveröffentlichung in: Heuschnupfen. Geschichten und Gedichte von der Liebe und vom Leben, Hrsg. Dachverband Altenkultur e.V., Leipzig 2010)
Na?
Kleene Krabbe
Kommste mit?
Een kleenet Stück
Ins Stoffelglück?
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als dein anruf kam*
sank die sonne hinters feld*
alte ideen