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Foto: Susann Schulz
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grau starrt der Himmel
eine einsame Krähe wiegt sich
im nackten Geäst
maria goldberg
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Mai 11, 2013 by
Foto: Susann Schulz
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grau starrt der Himmel
eine einsame Krähe wiegt sich
im nackten Geäst
maria goldberg
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Dann müsste es ja heißen: einsam die Kräh‘ wiegt sich. Aber wie Lars sagte, zählen die Japaner gar keine Silben…? Bzw. unser Silben zählen ist nur ein notdürftiger Ersatz? Das wäre dann wie bei den Griechen. Betonte und unbetonte Silben im Gedicht sind meines Wissens auch nur ein Ersatz für etwas anderes…
Nur ein kleiner Hinweis: Es sind sogar zwei Silben zu viel!
grau starrt der Himmel (5)
eine einsame Krähe wiegt sich (9)
im nackten Geäst (5)
Guten Morgen ihr fleißigen Verseschmiede 🙂
Herzlichen Dank für das viele Feedback! Ich bin ziemlich verblüfft, muss ich sagen.
An den lieben Erklärbär 😉 : Mir ist durchaus bewusst, dass in diesem Haiku eine Silbe zu viel ist – nur leider hab ich keine andere Lösung erdenken können, ohne das Bild zu zerstören – und das war mir schon wichtig. Also hab ich mir gedacht: es sieht zwar aus wie ein Haiku, tut aber nur so. 😉
…. goldbrauner Broiler wiegt sich einsam…. im nackten Geäst…. 😀 jajaja! 😛
Ideenfinder: Ja, du hast Recht, ein Titel sollte ich mir wirklich noch einfallenlassen… Einen bedeutungsschweren…
Ideensucher II: Deine Silbenlösung gefällt mir gut! Danke schön 🙂
Ideensucher II an Mia: gibt es bald eine Neufassung des Haiku? Dann könnten wir noch einmal in die Diskussion gehen :-=)
Ich bin sprachlos.
Warum genau? Das es überhaupt so viele Reaktionen gibt? 🙂 Liane
Ach, Liana, bist Du auch noch auf? Wie schön!
Ich habe bei Jenny ein Foto gesehen, das noch freundlicher wirken könnte, als das jetzige Banner. Empfindsame Seelen bekommen sonst noch womöglich morbide Gedanken, wie ich einem Kommentar entnehmen konnte. Nun habe ich zwecks Rechteabklärung (des Fotos)nachgefragt und auch Artikel für die Veröffentlichung in den Planungsstatus versetzt usw. Es gibt immer was zu tun. 🙂
Supi! Guti Nachti … oder sollte man lieber sagen „Gut Nächtle“? — aber das kommt im Berliner Raum nicht so gut an, wie ich jetzt hörte…
Sag es wie Du magst. Wir sind doch Weltbürger. 🙂 Buonanotte! oder Iyi geceler! od Good night! Liane
Die nackte Krähe erinnert mich an einen Goldbroiler, aber ich finde, ich sollte lieber nicht mehr darüber nachdenken, sonst geht es dem schönen Haiku noch an den Kragen. Anders gesagt, ich bin kurz vor dem Abkippen in den unernsten Teil. Und dieser schöne Haiku verdient was anderes: ein Atmen, eine Bewegung, wie ein Pinselstrich, der flüchtig scheint, aber dennoch genau platziert wurde…
Andreas, das sind Bilder die Du da aufrufst, die bekommt man nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Aber Maria hätte sicher auch ihren Spaß an dem Geblödel. 🙂
Ich bin nicht Andreas, ist bin der Gewiegte! Ach, und was ich bei dieser Gelegenheit mal sagen wollte: ich war noch nie soviel beim Kopfrechnen wie jetzt!
Sorry, Gewiegter da ist etwas durcheinander geraten. Berechnest Du noch, was die Krähe ohne Federn wiegt? Liane
Oh Wiegender!
Wie schwer wiegt Dein Einwand!
Ich weise es nicht von der Hand:
Eine nackte Krähe scheint unbekannt.
an den Ideensucher II:
„die Krähe wiegt sich einsam“ käme dem Sprachgefühl noch mehr entgegen. Noch dringender würde man gern erfahren, wie viel eine Krähe eigentlich wiegt:
„die Krähe wiegt 2 Kilo“
das ist es, bingo. jetzt muss nur noch die autorin zustimmen…
Wiegender an Versucher: kennst Du eine nichtgefiederte Krähe?
Na, ist doch ganz einfach: eine einsame Krähe wiegt sich –> einsam die Krähe wiegt sich
Erledigt 🙂
Nur dass das „wiegt sich“ gerade zu viel ist, nach der reinen Haikulehre dürfte sie das nicht, denn das sind Silben 8 und 9, die regelwidrig hinzuzufügen sicher durch die einmalige poetische Idee gerechtfertigt scheint, die man sich eben auf der Zunge zergehen lassen kann, so man ein Wiegender ist.
Ansonsten, wenn also keine nennenswerte poetische Idee vorliegt, gilt weiter 5, 7, 5.
Gräulicher Himmel:
die gefiederte Krähe
vor nacktem Geäst
Mich spricht vora llem der Kontrast an: in der ersten Zeile Starre, in der zweiten Zeile Bewegung, und das nicht irgendwie, sondern wiegend. Wiegend! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen….
Ja, und? Irgendwie fehlt hier was. Der tiefere Sinn z.B., den man dem Haiku vielleicht mit einer bedeutungsgeladenen Überschrift geben könnte.