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Heinriche im Ilsental
Der Kaiser Heinrich, immer helle
macht sich auf zu jener Stelle
wo Prinzess Ilse jammerschade
allein genießt ihr täglich Bade
Nur selten trifft sie ein Voyeur
das letzte Mal, als dies Malheur
ihr zustieß, fand sie es famos
ihr Pech, es war der Förster bloß
Doch dieses Mal im Ilsentale
des Wasser fließt nicht in die Saale
sondern mehr der Weser zu
naht sich ein Kaiser und ich tu
Als entginge mir sein lüsternd Blick
der Kaiser hat ´nen Frauentick
nicht ist er aus auf die Belohnung
die Ilsen birgt in ihrer Wohnung
Im kreuzgeschmückten Ilsenstein
es reizt ihn mehr ihr schlankes Bein
und ihre Brüste, ihre weißen
die ganz Glückseligkeit verheißen
Das Kreuz ganz oben, das ich meine
mit schlotternd Knien stand dort Heine
der ob der religiösen Regung
ganz stille ward und die Bewegung
Der Wasser, stürzend erst, dann schleichend
über kleine Kiesel streichend
uns wahrgenommen und fixiert
auf Ilsen nun und Heinrich stiert
Doch um nicht indiskret zu sein
lässt er die beiden bald allein
denn kaiserliche Sprosse zeugen
will selbst der Dichter nicht beäugen
Und hat er nicht auch oft geküsst
weil er doch selbst ein Heinrich ist
zwar nicht ein Kaiser oder Fürst
an Goethen Dich erinnern wirst
Sie alle liebten auch nach Kräften
und den geschlechtlichen Geschäften
Tribut sie zollten, ja das schon
doch übten sie auch Diskretion
C.R. 30.7.2015