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Gerhard Jaeger: Hexenformel

verhext die Sinne, spielen spielen mit Feuer und Trank mit Gift und der Formel Ich möchte Ich liebe dieser Zauber aber macht vergessen, vergessen das letzte Wort bis es ausklingt als stilles Läuten überm nebligen Wiesenland wo aus dem Haar der Birken die Fragen der Feen wehen: begabst du dich also in den Bann der Hexen wirst Du also ewig uns sein vom Irrlich der Schein

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                                               Nidden 2010

verhext die Sinne, spielen
spielen mit Feuer und Trank
mit Gift und der Formel

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Ich möchte
Ich liebe

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dieser Zauber aber
macht vergessen, vergessen
das letzte Wort
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bis es ausklingt als stilles Läuten
überm nebligen Wiesenland
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wo aus dem Haar der Birken
die Fragen der Feen
wehen:

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begabst du dich also
in den Bann der Hexen
wirst Du also ewig uns sein
vom Irrlich
der Schein

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Gerhard Jaeger: Das Alte

altert und wird älter und wird zahmer und wird kälter und wird lahmer So altert es dahin, fragt niemand nicht nach einem Sinn, altert und wird älter und wird schriller und wird kälter und wird stiller so altert es es bleibt Schweigen Gott sei Dank Nach dem letzten Wort: Mensch Altes nun bist du fort

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altert und wird
älter und wird
zahmer und wird
kälter und wird
lahmer

So altert es
dahin, fragt
niemand nicht nach einem
Sinn,

altert und wird
älter und wird
schriller und wird
kälter und wird
stiller

so altert es
es bleibt Schweigen
Gott sei Dank
Nach dem letzten Wort:

Mensch Altes
nun bist du
fort

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Christian Rempel: Animierter Tisch

Mein schöner Tisch, der sprechen kann, rückt und rührt sich an mich ran. Auf Dielen, die ich selbst lackiert. Dann sagt er leis, wie sich`s gebührt: „Nimm mich gefangen, schraub mich an, damit ich nicht mehr rücken kann. Ich habe mich vergangen, ist`s auch schon lange her“ Dass dieses Werk nun auch gelinge such ich nach Schrauben, einer Zwinge. Ganz so, als ob`s um mich selber ginge. Nun steht er fest, doch wie sich zeigt: Das arme Tischchen schweigt und schweigt C.R. 27.01.2005

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Mein schöner Tisch, der sprechen kann,
rückt und rührt sich an mich ran.
Auf Dielen, die ich selbst lackiert.
Dann sagt er leis, wie sich`s gebührt:

„Nimm mich gefangen, schraub mich an,
damit ich nicht mehr rücken kann.
Ich habe mich vergangen, ist`s auch schon lange her“
Dass dieses Werk nun auch gelinge
such ich nach Schrauben, einer Zwinge.
Ganz so, als ob`s um mich selber ginge.
Nun steht er fest, doch wie sich zeigt:
Das arme Tischchen schweigt und schweigt

C.R. 27.01.2005