Tag Archives: Frauentag.

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Desdemona: Nach-Lese

ganz persönliche "Nach-Lese" "Gute Nacht Großhirn“ (von Liane im GeWa 110) könnte ich mir fast täglich sagen: immer wieder lasse ich mich von meinen Emotionen treiben und schüttele im Nachherein ernüchtert den Kopf. Es ist nicht die hochgepriesene Vernunft, die uns antreibt. Nein!!! Liane beschrieb in nur 5 Zeilen ein aufregendes, alltägliches Drama - wer kennt es nicht? Erfrischend ist auch die„Entweihung" - gleichfalls von Liane. So viel Selbstironie , Mut und innere Freiheit, sich auch ( nicht nur!) als Strichmännchen darzustellen und die Inschrift - also das eigene Selbstbild- zu belächeln. "Der Blick, der wie eine Klinge die Worte abschneidet " - auch wieder so ein starkes Bild. Ich sehe sie vor mir, diese herrsüchtigen, kaltblauen Augen! Schließlich hüpft Liane auf dem Frosch davon - diesem schlüpfrigen, eigenartigen Wesen, das als Vehikel für ihr Selbst dienen soll. Nach Enttäuschung und Tränenblick jetzt also ein vielleicht sogar lustiger Ritt - das ist wieder so eine Art Selbstbefreiung und Selbstüberschreitung. Rätsel geben mir nicht nur Lianes Beiträge auf. Ich fand Parallelen zu den Gedichten von Frank P. Er steckt sich selbst in eine zuverlässige Rüstung aus Hoffnungssicherheit - nur so kann er sich bewahren. Spielen und Manipulieren muss der Lebenserfahrene selbst nach 48 Jahren Lebensschule immer noch lernen. Schreckliche Zeiten! - so denke ich. Schließlich ein Grabender: nur nach Abschieden und letztem Blick zurück - hinterherhinkend- hofft er endlich satt zu werden. In dem Gedicht "Hast du schon gehört“ höre ich ganz versteckt Annett heraus - Desdemona (beim Sortieren ihrer Empfindungen nach einem Lese-Abend )

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ganz persönliche Nach-Lese


„Gute Nacht Großhirn“ (von Liane im GeWa 110) könnte ich mir fast täglich sagen:  immer wieder lasse ich mich von meinen Emotionen treiben und schüttele im Nachherein ernüchtert den Kopf. Es ist nicht die hochgepriesene Vernunft, die uns antreibt. Nein!!!
Liane beschrieb in nur 5 Zeilen ein aufregendes, alltägliches Drama – wer kennt es nicht?

Erfrischend ist auch die„Entweihung“ – gleichfalls von Liane. So viel Selbstironie , Mut und  innere Freiheit,  sich auch ( nicht nur!) als Strichmännchen darzustellen und die Inschrift – also das eigene   Selbstbild- zu belächeln.

„Der Blick, der  wie eine Klinge die Worte abschneidet “ – auch wieder  so ein starkes Bild. Ich sehe sie vor mir, diese herrsüchtigen, kaltblauen Augen!

Schließlich hüpft Liane auf dem Frosch davon – diesem schlüpfrigen, eigenartigen Wesen, das als Vehikel für ihr Selbst dienen soll. Nach   Enttäuschung und Tränenblick jetzt also ein vielleicht sogar lustiger   Ritt – das ist wieder so eine Art Selbstbefreiung und Selbstüberschreitung.

Rätsel geben mir nicht nur Lianes Beiträge auf.
Ich fand Parallelen zu den Gedichten von Frank P. Er steckt sich selbst in eine zuverlässige Rüstung aus Hoffnungssicherheit – nur so   kann er sich bewahren.

Spielen und Manipulieren muss der Lebenserfahrene selbst nach 48 Jahren Lebensschule immer noch lernen. Schreckliche Zeiten! – so denke ich.
Schließlich ein Grabender: nur nach Abschieden und letztem Blick zurück – hinterherhinkend- hofft er endlich satt zu werden.
In dem Gedicht „Hast du schon gehört“ höre ich ganz versteckt Annett   heraus   –

Desdemona  (beim Sortieren ihrer Empfindungen nach einem Lese-Abend )

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Susann Schönherr: Du und Ich

Verberge Nach außen Wut auf dich Erkenne dich nicht wieder Leere Erstarrt Im Innern Wut auf mich Erkenne mich nicht wieder Entscheide

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Verberge
Nach außen
Wut auf dich
Erkenne dich nicht wieder
Leere

Erstarrt
Im Innern
Wut auf mich
Erkenne mich nicht wieder
Entscheide

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Liane Fehler: Mit dem Flügelschuh – poem: with the wing shoe

Mit dem Flügelschuh (dem Engel gemaust) gelaufen übers Wolkenbeet noch schnell den goldenen Mond angestupst Bin ein Spielkind Glückskind

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Mit dem Flügelschuh
(dem Engel gemaust)
gelaufen übers Wolkenbeet
noch schnell den

goldenen Mond
angestupst

Bin ein Spielkind
Glückskind
so voller Übermut
aus der Luft gefangen
Deinen sehnsüchtigen Blick
nach oben

Ein großes Ja!
in den Himmel geschrieben

5.Mai 2012

Das Gedicht wurde veröffentlicht in der Jubiläumsanthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015
(ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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Liane Fehler: Sattle den Frosch – poem: Saddle the frog – aus der Anthologie unDichternebel: 2001 – 2015

Hab meine Erwartungen verfüttert am Teich werfe auch die nicht gesagten Worte hinterher Tränenblick presst die Ohnmacht aus dem Körper suche ein Vehikel für mein „ICH“ will fort sattle den Frosch und hüpfe von dannen

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Liane Fehler: Schattenengel – Shadeangel

für smt Schattenengel blau hast die Nacht getrunken flügelschwer flügellahm zu mir herab gesunken ...

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Herz Hände Foto von J. Fehler

*Antwort – für smt

 
 
 
 

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Schattenengel blau
hast die Nacht
getrunken
flügelschwer
flügellahm
zu mir herab
gesunken

Ich spürte längst
Deine Gegenwart
wie Du mir folgtest
auf meinen Wegen
Ich sah im Spiegel
Dich und mich
ein Herzschlag nur
ein Atem

Wir gingen gemeinsam
durch verbranntes Land
vorbei an Ruinen
an Feuerstellen
wir lagen beide
in Asche und Sand

Dich bei mir zu wissen
zur Zeitenwende
ein Glücksversprechen
ein Lebensfunke

wir teiln uns die Flügel
und Hand in Hand
schaun wir ins Morgen
und fliegen…
Fliegen dorthin!


Frühjahr 2012
Foto: J.Fehler

Aus der Anthologie: “unDichterNebel” 2001 – 2015 (ISBN  978-3-941394-40-7 / Osiris Druck Lpz.)

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sibyll maschler: Unaufhaltsam

Du treibst zu formen nach deinem Bilde wie der Schmied das Silber Du treibst wie der Jäger mit seinen Hunden das Wild Du jagst bis zur Erschöpfung

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Du treibst
zu formen
nach deinem Bilde
wie der Schmied das Silber
Du treibst
wie der Jäger
mit seinen Hunden
das Wild
Du jagst bis zur Erschöpfung
zum Fallstrick
lass nach
bitte
lass nach
es ist kein Spiel mehr
du bringst das Tier zu Fall
und wirst allein zurückbleiben
wenn die Hände leer
und das Blut getrocknet

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2011

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sibyll maschler: Projektionsflächen

Er war nicht sicher vor ihrer Liebe ein Zerrbild im Spiegel bekam Konturen Entsprechung in Farbe Scherben in einer Mauer Flimmern bei gleißender Sonne wandernder Lichtpunkt Splitter und Silberschmelze

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Er war nicht sicher
vor ihrer Liebe
ein Zerrbild im Spiegel
bekam Konturen
Entsprechung in Farbe
Scherben in einer Mauer
Flimmern
bei gleißender Sonne
wandernder Lichtpunkt
Splitter und Silberschmelze
warfen ihn zurück
auf sich selbst
Licht und Schatten
blickdicht

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