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Knisternde äste
Vogelrufe vereinzelt
Fallende tropfen
Lars Steger
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Knisternde äste
Vogelrufe vereinzelt
Fallende tropfen
Lars Steger
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der kleine kirschbaum
im frühen himmelblauen
wirft raureifschatten
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vorm fenster das netz*
raureifgeflecht am morgen*
weiß noch der himmel
In mondheller nacht
Überm ausfahrenden schiff
Segelt die Möwe
Lars Steger
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wenige flocken noch
auf dem raureif hinterm haus
drüber lugt das licht
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so strahlend das licht
zwischen der schwarzkreide
Zilles – die leere
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Lüften am Morgen
wenn der Schnee ins Zimmer stiebt
weißkalte Wahrheit
wie Schnee im Regen
fließen unsere Worte
in das neue Jahr
in alten Furchen
hält sich Schnee noch im Regen –
doch auch übern Tag?
der dunst überm weiss
so als dampfe der schnee
gegenlicht lachen
Engelsgleich leuchtend
zwischen Himmel und Erde
Milchstraßenkinder
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Halb Mond halb Sonne
fließt Licht am Tag und des nachts
durch ihre Körper
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Wie fallender Schnee
Du und ich leuchtend und leis´
Berührung im Flug
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Du, Vater unser
lass dich ins Gebet nehmen
damit ich nicht schrei
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„Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist.
Sie gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt.Im Deutschen werden Haiku in der Regel dreizeilig geschrieben.
Bis um die Jahrtausendwende galt zudem die Vorgabe von 5-7-5 Silben.“
Quelle: wikipedia.
Wind zieht übers Land
Blättert unsre Wege bunt
wirbelt auf den Sand
Haiku u. Bild: Susann Schönherr