Categotry Archives: Lyrik von Lars Steger

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Lars Steger: Mein Drama – eine Nachdichtung

Mein Drama In Russland war ich Deutscher und Ganz Und in Deutschland russischer Iwan Hier wie dort ist mein Schicksal Ausländer-Sein Ich bin nicht Johann und bin nicht Iwan Ich bin nicht deutsch, aber ich, und nicht russisch Zwei Kulturen habe ich Schweigend sitzen alte Frauen auf der Bank So schmückt mich das Leben Ich lebe immer in Unfreiheit Und die Seele glüht in der Asche Doch ich bin nicht die meines Schicksals Ich bin durch die Sklaverei Herr der Erde Beherbergt von „Mutter Deutschland“ Zerhackt I C H zu Hälften Das ist jetzt mein Drama Ich bin nicht Johann und bin nicht Iwan "Mein Drama" ist die Nachdichtung eines Textes von Jochen Hartung und wurde von Lars Steger ins Deutsche übertragen.

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Mein Drama

In Russland war ich Deutscher und Ganz
Und in Deutschland russischer Iwan
Hier wie dort ist mein Schicksal Ausländer-Sein
Ich bin nicht Johann und bin nicht Iwan
Ich bin nicht deutsch, aber ich, und nicht russisch
Zwei Kulturen habe ich
Schweigend sitzen alte Frauen auf der Bank
So schmückt mich das Leben
Ich lebe immer in Unfreiheit
Und die Seele glüht in der Asche
Doch ich bin nicht die meines Schicksals
Ich bin durch die Sklaverei Herr der Erde
Beherbergt von „Mutter Deutschland“
Zerhackt I C H zu Hälften
Das ist jetzt mein Drama
Ich bin nicht Johann und bin nicht Iwan

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„Mein Drama“ ist die Nachdichtung eines Textes von Jochen Hartung und wurde von Lars Steger ins Deutsche übertragen.

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Lars Steger: Haikus

still steh’n laternen doch die baumschatten schwimmen nebel zieht uns zu plötzlich lebten wir in einem novemberland freien leeren blicks dieselbe sonne unbekanntes licht beim abschied brennt uns noch immer sternenstill die zeit ziehn sehn, auf briefkästen nachts Gedichte schreiben asche und feuer wenn nur unsere worte noch warten im wind der mond ist im see nicht sichel, nur ein schillern die schatten schwimmen unterm wolkenbrand herauf ziehen die wetter hörst du gerede an der landstraße die kraniche fliegen auf wenn du für sie hältst

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still steh’n laternen
doch die baumschatten schwimmen
nebel zieht uns zu

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plötzlich lebten wir
in einem novemberland
freien leeren blicks

dieselbe sonne
unbekanntes licht beim abschied
brennt uns noch immer

sternenstill die zeit
ziehn sehn, auf briefkästen nachts
Gedichte schreiben

asche und feuer
wenn nur unsere worte
noch warten im wind

der mond ist im see
nicht sichel, nur ein schillern
die schatten schwimmen

unterm wolkenbrand
herauf ziehen die wetter
hörst du gerede

an der landstraße
die kraniche fliegen auf
wenn du für sie hältst

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