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Antwort 3
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Foto, Text und Darbietung: Gerhard Jaeger
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Foto, Text und Darbietung: Gerhard Jaeger
Antwort
an der Feuerschale
lauscht man vor sich hin
so im Schein der Flammen
so im warmen Schein
lauscht man nach dem Sinn
Du mit den großen Augen
und dem Haar so blond
suchst am Sternenhimmel
den ersehnten Stern
an der Feuerschale
lauscht man vor sich hin
so im Schein der Flammen
so im warmen Schein
lauscht man nach dem Sinn
Du mit dem Staub am Stiefel
und dem Schlapphut auf dem Kopf
denkst an weite Wege
und ans verschlossene Tor
an der Feuerschale
lauscht man vor sich hin
so im Schein der Flammen
so im warmen Schein
lauscht man nach dem Sinn
G.Jaeger
26.09.2015
g-dur
Style 145
Voice 46
Ich gehe umher
zu groß sind mir
die Schuhe
das ich bin
schmerzt nicht
lauter tönen
Ruhe und Stille
Die hauen hin
das Bier manchmal
auch
ein Blick manchmal
auch
ein Lachen manchmal
solche Sachen benennen
etwas im Abseits
könnte ich schreien:
Ich bin haltlos
im Vergessen
Ich bin doch
Ich bin und kann doch
verzeihen und bleibe
doch Seemann
und irre umher
schwer sind meine Schuhe
endlos mein Meer
Habe ich das Rauschen
flach plätschernder Streitigkeiten
im Ohr
rede ich mit
meinem Fluss:
Oder du liebe du,
tiefe Flüsse rauschen nicht …
… trotz alledem
zerbrachen die Ufer dir
am Streit
G.Jaeger
14.09.2015
Hilflos
liegt ein Wort vor deiner Tür
es fand das Namensschild
unter der Klingel nicht
es hatte allen Mut gesammelt
und alles was man sonst so verspricht
ein Wort das wollte zu dir
ungehört liegt es nun rum
und atmet leise
und atmet stumm
Endlosschleife
die Schleife binden SIE
und schleifen den Hund
zum Baum des Dorfes
den angeschleiften übergießen SIE
mit Benzin und zünden dann
das Schleifenende an
die Schleifen lösen SIE
im Geflacker der Flammen
damit es fällt das Haar
der Mädchen das
SIE streicheln und
ihre Brüste auch
wobei SIE sich brüsten
mit all den Schleifen,
den gelösten und
den gebundenen auch
doch weil ein Mädchen
darüber weint, schleifen SIE
es zum Baum
und binden es fest
und übergießen es mit Benzin
und zünden das Schleifenende an
darauf fangen SIE einen Hund
und streicheln ihn, aber
weil er bellt, schleifen SIE
ihn
und…
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Text und Darbietung: Gerhard Jaeger
Beschattet
man, ich bin gerannt
in Fremdheit
durchs Land, bitte sehr
der Schatten voran
der Schatten hinterher
unter Segel, ahoi
der Schatten dabei
im Gummiboot – Schattennot
Hunger, Angst und Schrecken
kein Verstecken
wo immer ich gestrandet
der Schatten landet
in der ersehnten Welt
an reichen Küsten
ein Schatten,
ein Schatten
der mich fällt