„Hexenformel“
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ich komme schnell
werfe alles hin
Wortgestammel,
Papiergerammel
Tabakgegammel.
Komme dir meine Hand zu bringen.
Komme deine Wärme zu holen.
Komme, um zu kommen
um zu streicheln
um zu schauen,
weil
so viel Licht ist
in deinen Augen,
weil
so viel Mond hinein paßt,
weil
alles darum herum sein muß,
damit du stiller atmest
unter meiner Hand
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Einfaches Erkennen
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Du hast gelacht
Ich bin
aufgewacht
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altert und wird
älter und wird
zahmer und wird
kälter und wird
lahmer
So altert es
dahin, fragt
niemand nicht nach einem
Sinn,
altert und wird
älter und wird
schriller und wird
kälter und wird
stiller
so altert es
es bleibt Schweigen
Gott sei Dank
Nach dem letzten Wort:
Mensch Altes
nun bist du
fort
komm schlaf bei mir
vielleicht diese Nacht
vielleicht diese Stund
komm schlaf mit mir
schlaf mich gesund
geh, wach auf
gewiß der Spruch
gewiß der Bruch
des andern Wort
ach scher dich fort
ich bin erwacht
du bist neben mir
es strahlt der Morgen
ich möchte sorgen
das macht mir Sorgen
morgen, morgen, na ja
du bist nicht mehr da
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Erwachen II
hinein ins hohe Gras
fährt Stahlblau
die Klinge klingt
die Sense senst und
stiehlt was
das Gras fällt
Gefallenes auf dem Anger
Blicke fallen hin
auf den Weg
ins Tor
den Kreuzen entgegen
Sense
jeder Schnitt
ein Vorwurf
jeder Vorwurf
ein Schnitt
über schiefe Kreuze
hinaus der Weg
fliegt zum Tor
es ist geöffnet
von … bis der Anger
voller Zelte aus Dorfmusik
und Verwilderung
derweil die Gärten
ein Dschungel für Hummeln
Blüten landen
mit ihrer Stille
überall