liane

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Christian Rempel: Silber und Gold

Die Sprache der Metalle ist Silber und Gold der Stoffe ist Fließen und Fallen und reden sei Silber und schweigen sei Gold war es das, was die Sprache uns hat sagen gewollt? Und webet der Mond uns den Silberstrahl ins verlockende Dunkel der wirrhaarigen Nacht dann ist er, so scheint es, aus Stammeln gemacht aus Schwitzen und aus dem Gleichgewicht sein aus dem Fallen der Stoffe und fließendem Wein Und wie alles nächtens aus Häuten gemacht zerrieben die Zwiebel zu Tränen – sie lacht Da blitzet der Dolch mir vorm Herze so dicht sah ich doch das Blinzeln ihres Ringeleins nicht "Du bist meines Herzens Gebieterin erdolch mich für's Schweigen, für den tieferen Sinn" Sie gebietet mir: "Rede, dann verröchle im Schmutz Du bietest mir nicht mal im Bette Trutz" Und in meinem Busen ein Widerstreit der Weisheit zu dienen und so geh'n vor der Zeit: Reden ist Silber und schweigen bringt Tod ist es wirklich so strenge, das Schweigegebot? Ihr den Dolch zu entwinden, das wäre nicht schwer sich ihr zu entschlagen um einiges mehr Ich gebe den Weisen und kontempliere das im einen Fall ich wie im andern verliere schon bohrt sich der Dolch mir ins zaudernde Herz das brechende Auge wendet sich himmelwärts Von dorten tönt ein willkommnendes Raunen man redet auch droben, kein schweigendes Staunen und immer noch schweigend seh ich gerade noch ein das Loben des Schweigens kann nur Teilwahrheit sein Wenn zum Sprechen gefordert, ist es besser man spricht den Schweigenden droht ein gar greulich Gericht Das Problem war nur eben, mir fiel grad nichts ein es ward wie gelähmt mir mein Züngelein Dann Sterben ist rechtens, man klage nicht mein hab ich doch im Himmel ein Stelldichein Wenn alles im Leben sich löst so kommod dann ist nicht Entbehrung, nicht Schmerz und nicht Not Und wären mein Hauten ein einziges Schwären man stünde nicht an, mich doch zu belehren Das Schweigen ist Silber und Reden ist Gold und Geliebte sind nur den Redenden hold. C.R. 1.4.2013

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Die Sprache der Metalle ist Silber und Gold
der Stoffe ist Fließen und Fallen
und reden sei Silber und schweigen sei Gold
war es das, was die Sprache uns hat sagen gewollt?

Und webet der Mond uns den Silberstrahl
ins verlockende Dunkel der wirrhaarigen Nacht
dann ist er, so scheint es, aus Stammeln gemacht
aus Schwitzen und aus dem Gleichgewicht sein
aus dem Fallen der Stoffe und fließendem Wein

Und wie alles nächtens aus Häuten gemacht
zerrieben die Zwiebel zu Tränen – sie lacht
Da blitzet der Dolch mir vorm Herze so dicht
sah ich doch das Blinzeln ihres Ringeleins nicht

„Du bist meines Herzens Gebieterin
erdolch mich für’s Schweigen, für den tieferen Sinn“
Sie gebietet mir: „Rede, dann verröchle im Schmutz
Du bietest mir nicht mal im Bette Trutz“
Und in meinem Busen ein Widerstreit
der Weisheit zu dienen und so geh’n vor der Zeit:
Reden ist Silber und schweigen bringt Tod
ist es wirklich so strenge, das Schweigegebot?
Ihr den Dolch zu entwinden, das wäre nicht schwer
sich ihr zu entschlagen um einiges mehr
Ich gebe den Weisen und kontempliere
das im einen Fall ich wie im andern verliere
schon bohrt sich der Dolch mir ins zaudernde Herz
das brechende Auge wendet sich himmelwärts

Von dorten tönt ein willkommnendes Raunen
man redet auch droben, kein schweigendes Staunen
und immer noch schweigend seh ich gerade noch ein
das Loben des Schweigens kann nur Teilwahrheit sein
Wenn zum Sprechen gefordert, ist es besser man spricht
den Schweigenden droht ein gar greulich Gericht
Das Problem war nur eben, mir fiel grad nichts ein
es ward wie gelähmt mir mein Züngelein
Dann Sterben ist rechtens, man klage nicht mein
hab ich doch im Himmel ein Stelldichein
Wenn alles im Leben sich löst so kommod
dann ist nicht Entbehrung, nicht Schmerz und nicht Not
Und wären mein Hauten ein einziges Schwären
man stünde nicht an, mich doch zu belehren
Das Schweigen ist Silber und Reden ist Gold
und Geliebte sind nur den Redenden hold.

C.R. 1.4.2013

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Christian Rempel: Marktschellenberg

Marktschellenberg Es war so eine gute Nacht hier oben in den Bergen ich bin zwar einmal aufgewacht mir träumt so schön von Zwergen Die Häuser sind so hübsch drapiert an schneebedeckte Hänge hab ein Gedichtlein ausprobiert hat`s eine gute Länge? So ordentlich ist das Hotel kein Stäubchen kann ich sehen nun telefoniere ich noch schnell dann heißt`s schon wieder gehen Das Zimmer hat drei Stühle nur und einen Rattansessel auch einen Schrank im kleinen Flur und einen Fernsehkessel Ein Bette hat es auch für Dich dem fehlt zwar eine Decke man kann ja anders wärmen sich wenn ich Dich hier verstecke Man hört hier eine Krähe nur und manchmal Glockenschlagen an Menschen fehlt es in der Flur wohl keinen Schnee vertragen C.R. 11.02.03

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Es war so eine gute Nacht
hier oben in den Bergen
ich bin zwar einmal aufgewacht
mir träumt so schön von Zwergen

Die Häuser sind so hübsch drapiert
an schneebedeckte Hänge
hab ein Gedichtlein ausprobiert
hat`s eine gute Länge?

So ordentlich ist das Hotel
kein Stäubchen kann ich sehen
nun telefoniere ich noch schnell
dann heißt`s schon wieder gehen

Das Zimmer hat drei Stühle nur
und einen Rattansessel
auch einen Schrank im kleinen Flur
und einen Fernsehkessel

Ein Bette hat es auch für Dich
dem fehlt zwar eine Decke
man kann ja anders wärmen sich
wenn ich Dich hier verstecke

Man hört hier eine Krähe nur
und manchmal Glockenschlagen
an Menschen fehlt es in der Flur
wohl keinen Schnee vertragen

C.R. 11.02.03

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Christian Rempel: Ein König als Mensch

Ein Mensch, der ständig sich beschwerte dass seine Frau nicht schön genug griff zu dem Becher, den er leerte warf ihn ins Meer in hohem Flug Da tät die Buhle schön erblühen bekam etwas wie Sexappeal doch ließ sie nun den König stehen er ward ihr leider jetzt zu viel Natürlich war der König sauer denn schließlich ist von Thule er er stürzt sich mutig von der Mauer so konnte er nicht leben mehr Sie blieb im Schlosse und ergab sich dem Trunke und der Tändelei bis dann das Leben auch aus ihr wich ihr letztes Wort war: „Du verzeih“

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Ein Mensch, der ständig sich beschwerte
dass seine Frau nicht schön genug
griff zu dem Becher, den er leerte
warf ihn ins Meer in hohem Flug

Da tät die Buhle schön erblühen
bekam etwas wie Sexappeal
doch ließ sie nun den König stehen
er ward ihr leider jetzt zu viel

Natürlich war der König sauer
denn schließlich ist von Thule er
er stürzt sich mutig von der Mauer
so konnte er nicht leben mehr

Sie blieb im Schlosse und ergab sich
dem Trunke und der Tändelei
bis dann das Leben auch aus ihr wich
ihr letztes Wort war: „Du verzeih“

20.01.05

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Gerhard Jaeger: Lied „Feierabend“ zu einem Text von Annett Goldberg

Aus dem Akustiklabor von Gerhard Jaeger: "Feierabend" Text: Annett Goldberg akustische Bearbeitung, Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger feierabend9 dies ist eine alternative Abspielvariante. Bitte in die türkisfarbene Schrift klicken und den Artikel öffnen. Dann sollte ein Player erscheinen.

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Aus dem Akustiklabor von Gerhard Jaeger:

„Feierabend
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Text: Annett Goldberg
akustische Bearbeitung, Komposition, Musik und Gesang: Gerhard Jaeger

Feierabend alternative Abspielvariante bitte in die türkisfarbene Schrift klicken und den Artikel öffnen.
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Gerhard Jaeger & Liane Fehler: „Schnirkelschnecken“ ein Audioprojekt

Aus dem "Akustiklabor" von Gerhard Jaeger: "Schnirkelschnecken" Audio-Version 2 Text:Liane Fehler akustische Bearbeitung Gerhard Jaeger, Sprecherin: Liane Fehler Um den Titel abzuspielen, bitte in die türkisfarbene Überschrift klicken und den Artikel öffnen. Dann sollte ein Player erscheinen.

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Aus dem „Akustiklabor“ von Gerhard Jaeger:

Schnirkelschnecken
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Text:Liane Fehler
akustische Bearbeitung Gerhard Jaeger,
Sprecherin: Liane Fehler

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