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Liebe Freunde, sehr geschätzte Leserschaft,
eine Frage stellte sich mir in letzter Zeit. Wie gehen wir um mit diesen Tagen, die uns Geduld und Mut abverlangen? Die Kunst kann Kraft geben, wie der Glaube. Vielleicht speisen sie sich beide aus derselben Quelle? Ich vermute, mit Nutzen und Bedeutung der Kunst für unser Leben ist es wie mit der Sichtbarkeit eines Eisblockes, der im Meer schwimmt. Der geringste Teil ist über der Wasseroberfläche sichtbar, denn der weitaus größere Teil befindet sich darunter. So wirkt vielleicht auch die Beschäftigung mit Kunst und Literatur in uns. Bewusst erkennen wir ihre Wirkungen nur partiell. In unserem Unterbewusstsein oder Unbewusstsein kann sie jedoch wirkmächtig walten und uns positiv aufladen. Sie kann ein Licht in unserem Inneren entzünden, dass wir den Schatten und der Finsternis begegnen können. Leuchtend, weil wir berührt wurden von Liebe und Wahrheit, die als Chiffre zwischen den Zeilen leben.
In diesem Sinne holen wir uns immer wieder Literatur in jeden Tag unseres Lebens und verschenken sie.
Liane Fehler
(aus dem GeWa 125)
Jubiläumsanthologie: unDichterNebel 2001 – 2015 – ISBN 978-3-941394-40-7- Osiris Druck, Leipzig
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