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Endlosschleife
die Schleife binden SIE
und schleifen den Hund
zum Baum des Dorfes
den angeschleiften übergießen SIE
mit Benzin und zünden dann
das Schleifenende an
die Schleifen lösen SIE
im Geflacker der Flammen
damit es fällt das Haar
der Mädchen das
SIE streicheln und
ihre Brüste auch
wobei SIE sich brüsten
mit all den Schleifen,
den gelösten und
den gebundenen auch
doch weil ein Mädchen
darüber weint, schleifen SIE
es zum Baum
und binden es fest
und übergießen es mit Benzin
und zünden das Schleifenende an
darauf fangen SIE einen Hund
und streicheln ihn, aber
weil er bellt, schleifen SIE
ihn
und…
O,o. Andreas
Schreib über eine Landschaft , schreib über die Liebe, aber hüte dich davor dem unrecht ein Gesicht zu verleihen.
Warum, vielleicht erkennt sich jemand im spiegel…
Liebe Leute,
ich bin entsetzt über über einige der Kommentare an dieser Stelle. Offenbar habe ich wegen meines Krankenhausaufenthalts nicht nur das Seminar, sondern auch den Ausbruch eines Kleinkriegs verpasst. Was ist denn passiert, wo ist hier die Diskussionskultur geblieben?
Was ich an unseren Runden immer geschätzt habe, ist die konkrete sach-/ werkbezogene Kritik gewesen, die nie persönlich gemeint oder als solche angenommen wurde. Ich gebe zu, dass dieses Gedicht auch für mich schwerer Stoff ist. Das liegt auch daran, dass sich mir das zugrunde liegende Ereignis nur vage erschlossen hat. Vielleicht wäre hier eine Anmerkung, ein kurzer Hintergrundsatz hilfreich. Abgesehen davon, bleibt doch bitte bei der Sache.
Es heißt nicht umsonst, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt. Über Kunst kann man das schon, sollte es aber mit einer angemessenen Streitkultur tun. Oder geht es hier um mehr als nur um dieses Gedicht? Dann mögen das die Betroffenen doch an der dazugehörigen Stelle und im direkten Gespräch miteinander klären. Was hier passiert, ist unseres Vereins unwürdig, in dem die Freiheit der Kunst bisher immer hoch gehalten wurde.
Hallo liebe Mitstreiter,
so oder so danke ich für eure für ehrlich gemeinten Worte. Ich habe keine Paragraphen parat, um eure Kommentare zu bewerten. Wisst ihr, für mich ist die Gemeinschaft der unDichten ein Freundeskreis. Wozu denn braucht man da Richter, wenn ein offenes Wort unter Freunden zum Nachdenken über eine Sache ausreichen könnte?
Vielleicht bietet unsere nächste Zusammenkunft L&S eine offene Plattform die kontroversen Meinungen zu bereden. Nicht immer ist das Netz euer und mein Netz.
liebe Grüsse in den Abend
Gerhard
… wie sagte ein Dichter doch einst so schön: Wo man Hunde verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen. (oder so ähnlich) Trotzdem sollte man die Methode bei diesen Benzinpreisen vielleicht überdenken! 😉
Das Gute an gebundenen Schleifen ist ja, dass sie viel leichter zu lösen sind als beispielsweise Knoten. Der Hund dürfte damit zwar Schwierigkeiten haben, aber für das Mädchen sehe ich Hoffnung. Wohingegen der Hund beim Hinschleifen zum Baum weniger Chancen haben dürfte als das Mädchen, das sich doch immerhin wehren könnte, es jedoch nicht tut.
Kurz und gut: Einfach mal tief durchatmen, bis zehn zählen und auf einer weniger missverständlichen Ebene Diskutieren als auf der lyrischen, die wegen vieler übertragener Bedeutung, Bilder, Metaphern etc. auch falsch verstanden werden kann!
Jetzt würde ich doch aber gerne noch wissen, was Erdbeerzwerge sind. 🙂
Erdbeerzwerg ist der Titel eines Gedichts auch auf diesem Blog http://eitelkunst.de/2013/11/christina-margret-erdbeerzwerg/
Danke.
Hallo eitle Künstler,
kleine Meinungsäußerung zur detaillierten Anleitung zum Quälen und Morden: Gerhards „Endlosschleife“ ist wahrlich was zum Aufknüpfen, geschmacklos, pervers und schmerzhaft bis zum Kotzen. Manche brauchen eben so ein „Spannungsfeld“, für mich ist es wahrlich nicht zum Aushalten, dessen ich mich nicht schäme.
Da ich im Frühjahr das Erscheinen des großen Meisters Narziss nicht abwarten konnte, tat ich (nicht nur) meine Kritik an Gerhards unsäglicher Salatschleuder im Verein kund, was ein wirkliches Spannungsfeld auftat. Mein Fremdschämen wurde mit erhobenem Zeigefinger von Frank („Wir sprechen uns noch ganz woanders!“) – für mich eine Drohung, an einen Spaß kann ich nicht glauben, da selbst Annett derart beschäftigt war, seinen Zorn zu mildern, dass sie glatt vergaß, sich zu verabschieden. Danke Frank, Dein Essen war immer vorzüglich. Liane erinnerte entschuldigend an Parallelen mit Wilhelm Busch (!), dessen „Hans Huckebein“ wohl kaum dazu taugt.
Mag sein, dass manche solch „kreatives“ Umfeld brauchen, mir liegt mehr an Wertschätzung, Akzeptanz und Aufrichtigkeit. Ich verlasse die Arena, wo schon Frank Siegerts Schilderung über den Genuss eines Stückes Schokolade von seiner Eminenz dem Kapitalismus zugeordnet wird.
Christian, dessen Diskussionsbeiträge ich sehr schätze, sollte meinetwegen nicht verhauen werden, da ich diesen – wie alle meine Beiträge – tatsächlich selbst verfasste. Liane, die meine, nach Gerhards Meinung, „Blümchen¬lyrik“ in den Blog stellte, bitte ich, auch diesen Beitrag zu bringen und danke für ihre Mühe.
Ein dickes Danke an den Verein für Stunden, in denen ich mich angenommen fühlen durfte und viel Spaß bei den mit Spannung zu erwartenden Beiträgen der dann 92-jährigen Hoheit von der Panke beim 50sten Vereinsjubiläum.
Christina Margret
Ich habe den Eindruck, dass wir nicht wirklich weiter kommen, wenn Marginalien zum Problem aufgeblasen werden. Eine Episode, die länger als ein halbes Jahr her ist, wird nun thematisiert. Kaum Jemand kann sich noch genau daran erinnern. Wenn es so bedeutend gewesen wäre, frage ich mich, warum wird erst jetzt darüber gesprochen. Liegt es an der geforderten Aufrichtigkeit?
Da ich jedoch namentlich erwähnt werde, möchte ich auch ein paar Worte dazu schreiben.
Da heißt es: „Liane erinnerte entschuldigend an Parallelen mit Wilhelm Busch“ ich glaube, es gibt schlimmere „Beleidigungen“, als mit Wilhelm Busch verglichen zu werden.
Mir liegt auch an Wertschätzung, Akzeptanz und Aufrichtigkeit.
Ich frage mich: Ist es ein Zeichen von Wertschätzung, wenn in der von Dir praktizierten Weise zum Scherbengericht über ein Gedicht eines Autors aufgerufen wird, der gar nicht anwesend ist?
Da Du sonst einen kultivierten Eindruck bei mir hinterlassen hattest, war ich sehr überrascht und auch unangenehm berührt, von dieser Art und Weise Andere noch mit dieser Art von Abscheu anstecken zu wollen. Ich bin nach ein paar Worten gegangen. Mieses Karma tut mir nicht gut. In anderen Zusammenhängen spricht man da von Abstimmung mit den Füssen, leider musste ich nun deutlicher werden. Ich hatte gehofft, die nonverbale Kommunikation wurde verstanden.
Wäre es nicht ein Zeichen von Akzeptanz, anzuerkennen, dass jeder andere Themen wählt, über die er schreiben möchte und auch, dass jeder seine eigene Handschrift als Autor entwickelt?
Eingangs wird über “Anleitung zum Quälen und Morden“ sinniert. In der Literatur gibt es ganze Sparten, die sich damit beschäftigen, beispielsweise: Thriller und Krimis. Willst Du jetzt jedem Autor schreiben, er möge es unterlassen diese Themen aufzugreifen? Willst Du auch alle Leser dieser Bücher bekehren? Der nächste Schritt, wären Filme im Fernsehen und Kino usw. Es erscheint mir eine etwas weltfremde Sicht diesem Urteil zu Grunde zu liegen. Auch in der hohen Literatur gibt es unzählige Opfer. Da gäbe es viel zu tun, um alle zu überzeugen, von diesen Darstellungen Abstand zu nehmen.
Selbst in der klassischen Literatur wenn Du zu den Ursprüngen zurückgehst, wirst Du selbst bei der griechischen Antike viel Gewalt finden. Eine Mutter bringt ihre Kinder um. Medea https://de.wikipedia.org/wiki/Medea Es gäbe noch Milliarden anderer Beispiele.
Mit Deiner Wortwahl „pervers und schmerzhaft bis zum Kotzen“ erkenne ich Dich kaum wieder Christina. Das klingt nicht besonders edel. Lernen wir Dich jetzt von einer anderen Seite kennen?
Olaf schrieb kürzlich im Blog: „Nehmt Meinungen ernst, doch nie persönlich!“
Er war Zeuge der Diskussion in unserer Mitgliederversammlung. Ich habe mich gefragt, wie das auf ihn gewirkt haben muss. Als hätten wir keine anderen Themen, die wichtiger wären. Unser Seminar Thema war Flucht. Sechzig Millionen Menschen sind auf der Flucht – kämpfen ums Überleben. Sterben vor unseren Grenzen. Inzwischen spricht man beim Mittelmeer vom Massengrab. Es ist so deprimierend, sich dann mit diesen Befindlichkeits-Störungen über die Maßen befassen zu müssen. Erst beim Seminar und dann noch hier im Blog.
Die gehässigen Untertöne in Deiner Wortmeldung liebe Christina, die sublime Herabsetzung von einem Vereinsmitglied, ja im Umgang von Menschen miteinander im Allgemeinen halte ich nicht für angemessenen. Das wird sehr persönlich und ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.
Liane
Liebe Liane,
danke für Deine ausführliche Auseinandersetzung. Ich schließe mich dem völlig an!
Ich möchte an der Stelle nur noch erwähnen, das Christinas „Diskussionsbeitrag“ genau DEN Ton trifft, den Frank vor einem halben Jahr befürchtete mit seinem prophetischen Halbsatz: „…da treffen wir uns nämlich an einer ganz anderen Stelle wieder!“ Nämlich weitab von Literatur und Gesprächen über den Text – es ist die Stelle, an der man andere persönlich und beleidigend angreift. Völlig inakzeptabel.
Und sichtbar kennzeichnend, WIE Schleifen gebunden werden, Brände gelegt… Welch traurige Entpuppung!
Annett