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zwei mädchen warteten auf den steuermann
der aber wußte nicht, daß er steuern kann
ein andrer kam und bot sich an
sie schickten ihn fort, den falschen mann
die mädchen warteten, froren und summten
das lied vom steuermann dem lumpen
der steuermann betrank sich
der andre mann erhang sich
die mädchen gingen langsam heim:
der morgige tag würde schöner sein
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(Veröffentlicht in : “Zwischen den Zeiten 1990-2000″ (Anth.); hrsg. von Eitel Kunst e.V., Peter-Segler-Verlag, 2003, 2. Aufl., ISBN 978-3-931445-07-2)
Ich finde der Text hat das Potenzial ein Lied zu werden. Eine Melodie auf dem Arkordeon gespielt und dann klingt es wie eines der Seemannslieder, oder?
Ja. Genau. Gute Idee. Schade, dass ich nicht komponieren kann.
das liest sich auch ganz gut, wenn es im Präsenz ist:
zwei mädchen warten auf den steuermann
der aber weiß nicht, dass er steuern kann
ein andrer kommt und bietet sich an
sie schicken ihn fort, den falschen mann
die mädchen warten, frieren und summen
das lied vom steuermann diesem lumpen
der steuermann ist einfach betrunken
der andre mann nun in sich versunken
die mädchen gehen so langsam heim:
der morgige tag wird noch schöner sein
Generell finde ich, dass es im Präsenz beser wirkt, aber gerade in dieser Strophe funktioniert es aus zwei Gründen nicht: „summten“ und „lumpen“ ist wenigstens eine unreiner Reim, während sich „summen und „lumpen“ in dieser Präsenzversion nicht mehr reimen. Außerdem fehlt dem Rhythmus eine Silbe durch den Wegfall von „warteten“.
Das erhängen ist auch wirkungsvoller als „in sich versinken“, obwohl man sich fragen kann, warum er sich deswegen aufgehängt haben sollte, der Arme.