Daily Archives: Januar 5, 2014

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Chronik – Gerhard Jaeger: Vorgewortetes… (aus dem GeWa 115)

Vorgewortetes… manchmal hat man Angst in Sprachlosigkeit zu verfallen. Was ist wahr? Wirklichkeiten sind doch nur die kleinen Zimmerchen um das Pulsen unserer Herzen. Wie aber beleuchten wir diese Räume mit den Wänden aus Traum und Wirklichkeit, aus Glauben und Hoffen? Glitzert nicht an manchen Wänden eine Träne des Zweifelns, des Schmerzes oder des Vermissens? Tragen wir denn nicht die aufgereihten Steinzeichen des Titelbildes selbst im Gesicht? Ach wie gut das niemand weiß, dass ich nicht Rumpelstilzchen heiß. Da können Traumsequenzen in die 115 tröpfeln. Surreal collagierte Texte zu Bildern befruchten Bilder zu Texten. Es reihen sich fragwürdig hingeträumte Verse, Haikus und vokalakrobatische Versuche uns oder unser Ich bildhaft zu machen. So entsteht ein neues GEWA, die 115 aus den Ängsten der Sprachlosigkeit und aus dem Fleiß der Autoren, die mit ihrem produktiven Wortspielen Den Ängsten und Zweifeln das Krönchen des Mutes aufsetzen. Die115 ist bunt! Gerhard Jaeger

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Vorgewortetes…

manchmal hat man Angst in Sprachlosigkeit zu verfallen. Was ist wahr? Wirklichkeiten sind doch nur die kleinen Zimmerchen um das Pulsen unserer Herzen. Wie aber beleuchten wir diese Räume mit den Wänden aus Traum und Wirklichkeit, aus Glauben und Hoffen? Glitzert nicht an manchen Wänden eine Träne des Zweifelns, des Schmerzes oder des Vermissens?

Tragen wir denn nicht die aufgereihten Steinzeichen des Titelbildes selbst im Gesicht?

Ach wie gut das niemand weiß, dass ich nicht Rumpelstilzchen heiß. Da können Traumsequenzen in die 115 tröpfeln. Surreal collagierte Texte zu Bildern befruchten Bilder zu Texten. Es reihen sich fragwürdig hingeträumte Verse, Haikus und vokalakrobatische Versuche uns oder unser Ich bildhaft zu machen. So entsteht ein neues GEWA, die 115 aus den Ängsten der Sprachlosigkeit und aus dem Fleiß der Autoren, die mit ihrem produktiven Wortspielen Den Ängsten und Zweifeln das Krönchen des Mutes aufsetzen. Die 115 ist bunt! …

 

Gerhard Jaeger

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Christian Rempel: Neujahr

Ganz leise geht ein Schneegegriesel und du so neben mir, hast voll die Pläne zu schnell geh ich, fast wie ein Wiesel umsonst gespannt, bis in die letzte Sehne Denn keiner will mehr etwas haben von diesem Wrack, das ich nun mal bin war talentiert und voller Gaben doch bar der Richtung nirgend hin Will mich ein traurig Schicksal führen das mich vergaß zu schlagen in den Staub so kann ich nicht einmal verlieren bin nicht erhört, die Sterne scheinen taub So rüttle mich Du komm´des Jahr nur ganz zurecht für einen letzten Gang denn was Du tust ist gut und wahr und ich erstorben bin schon lang

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Ganz leise geht ein Schneegegriesel
und du so neben mir, hast voll die Pläne
zu schnell geh ich, fast wie ein Wiesel
umsonst gespannt, bis in die letzte Sehne

Denn keiner will mehr etwas haben
von diesem Wrack, das ich nun mal bin
war talentiert und voller Gaben
doch bar der Richtung nirgend hin

Will mich ein traurig Schicksal führen
das mich vergaß zu schlagen in den Staub
so kann ich nicht einmal verlieren
bin nicht erhört, die Sterne scheinen taub

So rüttle mich Du komm´des Jahr
nur ganz zurecht für einen letzten Gang
denn was Du tust ist gut und wahr
und ich erstorben bin schon lang
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C.R. 1.1.2009