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saunaruheraum*
reden wie waschweiber*
alte männer
Monthly Archives: Juli 2013
Liane Fehler: Orakel der Welt
Orakel der Welt teilt sich mit im Gebrüll der Kriege im Entsetzen danach in der Stille Wir hören das Summen der Zeit in uns wir hören es am Meer Wir hören es am Sarg Wir spüren es wenn uns die Liebe streift erkennen begreifen verstehen bis die Welt wieder brüllt Wir hören das Summen der Zeit Helga Gerasch: Collage 1Helga Gerasch: Collage 1
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Orakel der Welt
teilt sich mit
im Gebrüll der Kriege
im Entsetzen danach
in der Stille
Wir hören das
Summen der Zeit
in uns
wir hören es
am Meer
Wir hören es
am Sarg
Wir spüren es
wenn uns
die Liebe streift
erkennen
begreifen
verstehen
bis die Welt
wieder
brüllt
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Chronik 2010 – Foto: Momentaufnahme Frühjahrsseminar 2010 von Andreas Schrock
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Nach konzentrierter Textarbeit sorgte Gerhard mit kleinen Melodien für Entspannung.
Foto: Andreas S.
Jennifer Müller: Halb drei
Kalter Rauch Schwarz und grau Schon lange nicht mehr Himmelblau Tiefe Nacht Trägt Kälte durch Die Straßen fegt mir Durch das Haar Und bläßt die*
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Halb drei
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Kalter Rauch
Schwarz und grau
Schon lange nicht mehr
Himmelblau
Tiefe Nacht
Trägt Kälte durch
Die Straßen fegt mir
Durch das Haar
Und bläßt die
Zigarettenwolken
Weit hinaus
Ins schwarze Nichts
Laute Musik und
Tobender Bass
Dringt durch den Boden
Zu mir hinauf
Brennender lang
Vermisster Geschmack
Von Whiskey liegt mir
Auf der Zunge
Nacht ists
In Berlin
Eine sternenlose
Schwarze Nacht
Juli 2013
Liane Fehler: Licht und Schatten
Die Spiegel verhangen die Uhren angehalten mein Ich zerfließt im Schatten der lautlos durchs Zwielicht wandert. Dämonen der Vergangenheit klappen vor mir auf wie Pappkameraden Ich sehe mich durch eure Augen erfinde mich, wandle mich und wachse ins LichtDie Spiegel verhangen
die Uhren angehalten
mein Ich zerfließt
im Schatten
der lautlos
durchs Zwielicht
wandert.
Dämonen der Vergangenheit
klappen vor mir auf
wie Pappkameraden
Ich sehe mich
durch eure Augen
erfinde mich, wandle mich
und wachse ins Licht
Sylvia Woodhouse zur Collage 3 von Helga Gerasch
Mein Weg über den flachen Ozean Führt in die Tiefe Stiller Wasser Da hinein Möcht ich mich*
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Mein Weg über den flachen Ozean
Führt in die Tiefe
Stiller Wasser
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Da hinein
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Möcht ich mich
Stürzen
Endlich
Wüste atmen
Sylvia Woodhouse zur Collage 3 von Peggy Salaw
Meinen bunten Glückssack Jepackt. Ihm die Krallen jeschnitten. Schwänzl friesiert. Und los flaniert…*
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Meinen bunten Glückssack
Jepackt.
Ihm die Krallen jeschnitten.
Schwänzl friesiert.
Und los flaniert…
Peggy Salaw: Collage 5 – Text: Sylvia Woodhouse
Die Türe zu, Bengel! Dat Hoftor ran! Dat Opa schlafen kann. De Pforte jeschlossen! Den Rejenschirm rin! Opa muss penn!Dat Hoftor ran!
Dat Opa schlafen kann.
De Pforte jeschlossen!
Den Rejenschirm rin!
Opa muss penn!
Mach dichte die Bretter
Hau’n Nagel rein!
Is jut, Opa!
Schlaf widder ein!
Lars Steger: wenn die offene
wenn die offene dir zur leeren landschaft wird fehlen die worte (veröffentlicht im GeWa 114)*
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wenn die offene*
dir zur leeren landschaft wird*
fehlen die worte
(veröffentlicht im GeWa 114)
Lars: Wir hatten uns
Wir hatten uns zu häufig hingenommen das Rauchen aufzugeben, gabst du auf du wusstest, wie mir die Luft wegblieb ich nahm es hin weil ich dachte, weil ich dich liebe auf mein „Ich liebe dich.“ kam offen ehrlich lang schon*
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Wir hatten uns
zu häufig hingenommen
das Rauchen aufzugeben, gabst du auf
du wusstest, wie mir die Luft wegblieb
ich nahm es hin
weil ich dachte, weil ich dich liebe
auf mein „Ich liebe dich.“
kam offen ehrlich lang schon
dein „Das kannst du beibehalten.“
lies mich liegen hinter dir
doch drehtest du dich nicht mehr
um mit mir und ich mich wohl
nicht mehr zurück
ich wachte fern von dir
nun morgens auf
dich nicht zu stören
schlich ich fort
anstatt die Nase
noch einmal in dein Haar zu graben
Geruch Wärme Berührung
die mir Mut gab für den Tag
am Anfang war nicht mehr
von Kindern die Rede
am Ende nicht mehr
vom gemeinsamen Haus
in den Jahren dazwischen
reduzierten sich
die Arten unserer Berührungen
weil wir uns kannten oder
weil wir uns nicht mehr kannten
uns unsere Luftschlossträume
unsere tiefsten Ängste
nicht mehr eingestanden
auch, wenn wir sie
wegen einander aufgaben
oder nur miteinander besiegen konnten
wir hatten gelernt uns hinzunehmen
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(Erstveröffentlichung in: Heuschnupfen. Geschichten und Gedichte von der Liebe und vom Leben, Hrsg. Dachverband Altenkultur e.V., Leipzig 2010)