Tag Archives: * Winterseminar

Chronik 2015 – Veranstaltung: Winterseminar: 30.Januar bis 1. Februar 2015

Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter, hiermit seid Ihr zu einem Frühjahrsseminar zu Freitag, den 30.1.15, bis Sonntag, den 1.2.15, ins MGH KW, Am Fontaneplatz eingeladen. Fr.: ab 18 Uhr Treffen im MGH ab 19 Uhr Textarbeit Sa.: 10.00 – 14.30 Uhr Textarbeit 15.00 – 16.30 Uhr MV 17.30 Uhr – open end Textarbeit So.: 10.00 – 12 Uhr Textarbeit und Resümee Tagesordnungspunkte der Mitgliederversammlung: 1. Rechenschaftsbericht Vorsitzender & Kassiererin 2. Entlastung und Neuwahl des Vorstandes 3. Arbeitsplan für 2015/2016: Weitere Seminartermine, GeWa-Rotation, Anthologie, sonstige Vorhaben: Lesungen, Projekte usw. Bitte meldet euch bis zum 14.1. (Lesen & Schreiben) bei Lars Steger. Liane Fehler Onlineredaktion . Dieser Artikel wird momentan oben gehalten, weil wir uns viele Gäste bei dieser Veranstaltung wünschen. :)

by

*

*
Liebe Eitle Künstler und Freunde der UnDichter,
hiermit seid Ihr zu einem Frühjahrsseminar zu Freitag, den 30.1.15,  bis Sonntag, den 1.2.15, ins MGH KW, Am Fontaneplatz eingeladen.
*
Fr.:     ab 18 Uhr Treffen im MGH
           ab 19 Uhr Textarbeit
*
Sa.:     10.00 – 14.30 Uhr       Textarbeit
           15.00 – 16.30 Uhr       MV
           17.30 Uhr – open end Textarbeit
*
So.:    10.00 – 12 Uhr Textarbeit und Resümee
*
Tagesordnungspunkte der Mitgliederversammlung:
*
1. Rechenschaftsbericht Vorsitzender & Kassiererin
2. Entlastung und Neuwahl des Vorstandes
3. Arbeitsplan für 2015/2016:
*
Weitere Seminartermine,
GeWa-Rotation,
Anthologie,
sonstige Vorhaben: Lesungen, Projekte usw.
*
Bitte meldet euch bis zum 14.1. 2015 (Lesen & Schreiben) bei Lars Steger.

 

Liane Fehler Onlineredaktion
0

Chronik 2012 – Christian Rempel: Dichterseminar erinnert

14 UnDichter trafen sich 2012 zu einem Seminar auf dem Campingplatz "Sonnenland" nahe Moritzburg und die meisten waren eigens aus Berlin angereist. Der Tagungsort war ein Bungalow, in dem die meisten auch wohn­ten, während es einige vorzogen zu zelten. Das Vorbereitungskomitee, bestehend aus den drei Dresdner Mitgliedern des Vereins, hatte einen Plan an die Wand geheftet und sich dankenswerter Weise um die ganze Organisation gekümmert. Der Plan erwies sich allerdings bald als Makulatur, weil die völlige Abwesenheit eines Kollektivzwangs sich als Freibrief für beliebiges Kommen und Gehen erwies.

by

*
14 UnDichter trafen sich 2012 zu einem Seminar auf dem Campingplatz „Sonnenland“ nahe Moritzburg und die meisten waren eigens aus Berlin angereist. Der Tagungsort war ein Bungalow, in dem die meisten auch wohn­ten, während es einige vorzogen zu zelten.

Das Vorbereitungskomitee, bestehend aus den drei Dresdner Mitgliedern des Vereins, hatte einen Plan an die Wand geheftet und sich dankenswerter Weise um die ganze Organisation gekümmert. Der Plan erwies sich allerdings bald als Makulatur, weil die völlige Abwesenheit eines Kollektivzwangs sich als Freibrief für beliebiges Kommen und Gehen erwies.

So wurden die Tagesstunden mehr oder minder vertan und erst abends wurden die Faulen fleißig und diskutierten die Texte, die zu einem Gutteil schon veröffentlicht waren im sog. GeWa, dem Publikationsorgan der Undichter.

Um der Theorie Genüge zu tun, hatte Ger­hard einen Vortrag zum allgegenwärtigen Thema Sprache ausgearbeitet, in dem man sich vielleicht mehr Sprachbeispiele ge­wünscht hätte, weil man sonst Gefahr läuft, das über das Theoretisieren eigentlich nichts hängen bleibt.

An meinem Beitrag über Adaptionen ent­brannte eine heiße Diskussion über das, was man in die Werke anderer hineinlesen kann. Man hat aber gar nicht das Gefühl, dass sie eine Anregung zum eigentlichen Thema gewesen wäre, weil man wenig geneigt ist, mir in solchen Anre­gun­gen zu folgen.

Eine Geschichte von bestrickender Schlicht­heit hatte Sibyll auf Lager, deren katastro­phales Ende aber ein bisschen im Dunkeln blieb. Frank S. hatte seine Lebensgeschichte weiterentwickelt, so dass darin schon das Potenzial eines Romans erahnt wird und er Beifall erhielt.

Liane hatte die Produktion einer kleinen CD vorzuweisen, die in ihren Sprachmelodien so schön ist, dass einem der Sinn gar nicht danach steht, diesen kompakten Genuss durch eventuelle Geräusche oder Musik zu unterbrechen. Dennoch ging ein Vorschlag in genau diese Richtung.

Es wurden gleich Pläne geschmiedet, ob man etwas ähnliches nicht vom ganzen Verein statt einer erneuten Anthologie produzieren könnte, aber die Vielfalt der Stimmen, die sonst so bereichert, könnte einem solchen Vorhaben im Wege stehen, weil dann die dynamische Harmonie, die das Ein-Mann-und-eine­-Frau-Werk von Liane auszeichnet, nicht mehr gegeben wäre.

Als letzten Beitrag habe ich die Eindrücke aus einem Buch über Janusz Korczak vorgetra­gen, die sich kritikwürdiger Weise gleich um zwei Themen drehten: Die Rolle der Kollektivität und der Lebensenergie in der Erziehung, denn Korczak war nun mal Pädagoge, und die Rolle des Wahnsinns für die Gesellschaft.

Man wollte die Diskussion auf ein Minimum beschränken und konnte so auch nicht bei der Frage anlangen, ob denn nun auch die UnDichter ein Kollektiv sind, das dann freilich den Nachteil hätte, dass eben keinerlei Dis­ziplin herrscht und man den Sinn darin sieht, mit möglichst wenig eigener Angriffsfläche die anderen abzubürsten, sich aber auch in keiner Weise gegenüber vergleichbaren Ver­einigungen behaupten muss. Meine These: Es gibt keine Bewertung noch einen Wettbe­werb mehr zwischen den Kollektiven.

Andreas S. hielt den Korczak-Aufsatz für ein Manifest und war doch in seiner letzten eigenen Ar­beit von den Gedanken einer ge­wissen Manuela inspiriert und beim Vorlesen von diesem Werk bis zu Tränen gerührt. Diese Auto­rin zählt zu den Verschollenen der Undichter. Den Text hatte ihr keiner zugetraut und schon auf Größen wie Hölderlin getippt.

In unserem (darf ich den Pluralis Majestatis hier ausnahmsweise mal verwenden, der doch eigentlich nur Gemeinschaftssinn sein möchte, noch lieber Kollektivsinn, auf den aber keiner mehr Rücksicht nimmt, wie es aussieht) weitgefassten Sinn von Adaption war selbst dieser Text von Andreas also Adaption. Er hat also ein Kunstwerk mit einem Kunstwerk beantwortet. Sein eigenes wird viel höher bewertet und entspricht also viel mehr UnDichter-Geschmack, aber sollte man dann den Ausgangspunkt der verschol­lenen Manuela nicht vielfältiger nutzen, denn Andreas hat nicht die eigene, sondern ihre Geschichte so gerührt. Könnten wir auf diesem Wege nicht erfahren, an welcher Stelle Andreas berührt sein möchte oder zu berühren ist, können wir uns dieses Erlebnis nicht auch selber erschließen?

Nicht jeder hat die Sehnsucht nach Disziplin, sonst würde sie wohl eingehalten, nicht jeder sucht einen Auftrag des Kollektivs, sonst würde man sich vielleicht öfter selbst einer der anstehenden Aufgaben aktiv widmen oder solche definieren helfen. Nicht jeder liebt mehr das Kollektiv, sondern verkommt lieber in seinem Individualismus. Das Problem der Kollektivität ist ganz nah dran an uns und ein erster Schritt wäre vielleicht, wenn jeder, der sich dazu in der Lage sieht, eine Adap­tion auf den Text der verschollenen Manuela schreibt, auch um sich damit einem Vereins­mitglied zu nähern, das sehr bewegt davon war und ist – ihm zu helfen.

Werfe ich oder werfen wir
das Wir in die Waagschale
die gar nichts zu wiegen hat
eher erwägen möchte
erwägen wir das Wir?
Nähern wir uns dem neben uns
versuchen wir seinen Geist zu atmen?
Versuchen wir als UnDichter zu antworten?
Wusstet ihr schon
das wäre der Anfang – die Adaption!

Im Waltersdorfe 19.8.2012

 

0

Liane Fehler: „Lyrik nervt!“ Ein kleiner Rückblick auf die Textarbeit bei “Lesen und Schreiben” im April 2014

Liebe Eitle Künstler und Freunde des Eitel Kunst e.V., "Lyrik nervt!" war eine der Buchempfehlungen, die bei unserem Treffen “Lesen und Schreiben” am 9. April 2014 in die Runde, geworfen wurden. Die Textarbeit kam bei unserem Treffen nicht zu kurz. Ein besonderer Spaß war das Spiel mit Alliteration und Lautmalerei neben anderen Gesprächen über das Schreibhandwerk. Zwei Literaturempfehlungen, die ich gern weitergebe, kamen von Annett. (Wir müssen ja wirklich nicht alles neu erfinden!) Franz Fühmann: Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel ... Hinweis: Dies ist eine Vorschau, um diesen Artikel ganz lesen zu können, oder den Links zu folgen, bitte in die türkisfarbene Überschrift oder auf das Wort “Weiterlesen” klicken und den Artikel öffnen. In der Vorschau erscheint der Text immer ohne Links

by

*

Liebe Eitle Künstler und Freunde des Eitel Kunst e.V.,

„Lyrik nervt!“ war eine der Buchempfehlungen, die bei unserem Treffen “Lesen und Schreiben” am 9. April 2014 in die Runde, geworfen wurden. Die Textarbeit kam bei unserem Treffen nicht zu kurz. Ein besonderer Spaß war das Spiel mit Alliteration und Lautmalerei neben anderen Gesprächen über das Schreibhandwerk. Zwei Literaturempfehlungen, die ich gern weitergebe, kamen von Annett. (Wir müssen ja wirklich nicht alles neu erfinden!)

Franz Fühmann: Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. ill. von Egbert Herfurth, Hinstorff, Rostock 2005, ISBN 3-356-01098-0

Einen kleinen Eindruck von dem spielerischen Gebrauch der Sprache vermittelt  der Text:
Am Schneesee
von Franz Fühmann. Neben der Umsetzung als Trickfilm fand ich diese leicht musikalisch untermalte Version:
Die Geschichte vom Schneesee auch sehr schön.

Die zweite Buchempfehlung war: Lyrik nervt! von Andreas Thalmayr
(Andreas Thalmayr ist eines der Pseudonyme von Hans Magnus Enzensberger, unter dem bereits mehrere Lyrik-Anthologien, wie beispielsweise „Das Wasserzeichen der Poesie“ veröffentlicht wurden.) Auf der Seite von perlentaucher kann der Interessierte einen ersten Eindruck vom Buch gewinnen. Auch in der Bibliothek Eurer Wahl könntet Ihr Glück haben.

Was war noch Thema?

Etwas in eigener Sache: Der Eitel Kunst e. V wird im Jahr 2015 ein Vierteljahrhundert lang bestehen. Zum 25.jährigen Jubiläum gibt es jetzt schon Ideen – zum Beispiel die Herausgabe einer neuen Anthologie. (An dieser Stelle möchte ich noch einmal an die von Gerhard und Annett geäußerte Bitte erinnern, Texte für die neue Anthologie vorzuschlagen.) Wir wollen diesen schönen Anlass in angemessener Weise feiern. Wer tolle Vorschläge hat, kann sie hier im Blog mit in die Runde geben. Nun freue ich mich schon auf unser Treffen heute in Königs Wusterhausen.

Liane Fehler Onlineredaktion

0

Chronik 2013 – Christian Rempel: Glatter Durchläufer

Der Vorstand ist wieder derselbe, der Kassen­stand ist geblieben und die Internetredaktion ist bestätigt und ausdrücklich bedankt. Das Seminar, das sogar eine beachtliche Presse­resonanz gefunden hatte und dessen einer Punkt auch immer die Mitgliederversamm­lung ist, begann am Freitagabend mit zwei Freundinnen des Vereins und zwei Gästen, die am Vortag aus der "Märkischen" davon erfahren hatten. Was sich verändert hat, ist, dass wieder mal zwei zum Verein hinzugestoßen sind, ein Dresdner und einer der langjährigen Freunde des Vereins, der schon immer mit seinen geistvollen Gedichten zum Pfeffer des Vereins gehört hatte, aber sich jetzt entschlossen hat, als vollwertiges Vereinsmit­glied das Wohl und Wehe mitzubestimmen. Leider gehört er auch zu denjenigen, die keine Internetpräsenz wünschen und daher nennen wir hier keine Namen. Immerhin konnte er aber am Freitagabend schon in einem eigenen Gedichtband blät­tern und daraus vorlesen, manche der Gedichte waren uns schon bekannt, andere neu, aber alle das starke Papier wert, auf das sie gedruckt waren. Dieses Gemeinschafts­werk des internetphoben Paares in unserem Verein wird nun als Geheimtipp herum­gereicht und wenn einem schon mal danach sein sollte, sich eine Gedichtanthologie zur Hand zu nehmen, der Griff nach dieser lohnte sich auf jeden Fall. Ganz frisch aus der Feder gespritzt war auch mein Kaspertheaterstück, eine Adaption auf Rotkäppchen, eigentlich ein Auftragswerk des Vereins Kindheit e.V., der Träger des Mehrgenerationenhauses in Schönefeld ist, das wie das KWer in einem DDR-Neubau­gebiet liegt und auch ein bisschen Multi­kultitouch hat, wo man vielleicht nicht einmal davon ausgehen kann, dass das Grimmsche Märchen überhaupt bekannt ist. Der erste Rezensent hielt es für etwas zu anspruchsvoll, aber wir sind guter Dinge, dass sich die Akteure einer solchen Herausforderung eines modernen Märchens vielleicht doch stellen werden. Von den Gästen nahm der eine dann die Möglichkeit wahr, einen eigenen Text zum Besten zu geben. Er war, obgleich schon 83jährig, eigens zu der Veranstaltung gekommen und trug eine Geschichte zum Thema Kartoffelfeld, auf dem man viel lernen konnte, aus seiner Jugend vor. Der Aufsatz enthielt auch viel Wissenswertes zum Thema Kartoffel moderneren Ursprungs, was den Rahmen ein wenig sprengte, so dass ihm angeraten wurde, daraus vielleicht zwei eigenständige Werke zu machen. Am Sonnabend fand dann die Lesung von Erhard Scherner mit Gedichten und Auszügen aus seinem Buch "Der Chinesische Papagei" allgemein Zuspruch. Mir persönlich erschien die vorgetragene Erzählung, die zudem die interessanteste sein sollte, ausgesprochen banal und ich war froh, als die Sache überstanden war. Als er wieder heimgebracht wurde, nahm Gerhard Jaeger die Gelegenheit war und trug seine Gedanken zum Thema Lied vor, was sich zu praktischem, allgemeinen Gesinge entwickel­te und wieder mal die heimelige Atmosphäre aufkommen ließ, die wir im Verein so lieben. Die Mitgliederversammlung war dann der eingangs erwähnte Durchläufer, bei dem Querelen oder gar Machtkämpfe völlig ausblieben, die aber andererseits auch nicht von Innovationsgeist strotzte. Nur dass die Internetseite jeder gern anders hätte, erinnerte schwach an frühere stundenlange Diskussionen zu diesem Thema. Da der Stand bezüglich der Internetseite hervorragend ist, was Liane Fehler und Susann Schulz zu verdanken ist, gab es auch da kein ermüdendes Gezerre. Den Rest des Tages füllte die "Textarbeit", zu der ich noch nie ein richtiges Verhältnis entwickeln konnte, aber wohl unserem neuen Marken­zeichen, eine Autorengemein­schaft zu sein, geschuldet ist. So nahm ich abends noch das Dankeschön an meine Frau Andrea mit auf den Weg, die wieder einiges zum Kulinarischen beigetragen hatte, wobei dies an die von mir geflissentlich verschwie­gene Bedingung geknüpft war, dass nichts zerredet wird und insbesondere man die tolle Internetseite nicht bekrittelt, weil es nicht nur Arbeit macht, Kürbissuppe, Sandkuchen und Frikassee herzustellen, sondern den ambitio­nierten Autoren ihre Werke im Netz munden zu lassen, ist auch nicht von selbst getan. C.R. im Waltersdorfe 13.10.2013

by

*
Der Vorstand ist wieder derselbe, der Kassen­stand ist geblieben und die Internetredaktion ist bestätigt und ausdrücklich bedankt. Das Seminar, das sogar eine beachtliche Presse­resonanz gefunden hatte und dessen einer Punkt auch immer die Mitgliederversamm­lung ist, begann am Freitagabend mit zwei Freundinnen des Vereins und zwei Gästen, die am Vortag aus der „Märkischen“ davon erfahren hatten.

Was sich verändert hat, ist, dass wieder mal zwei zum Verein hinzugestoßen sind, ein Dresdner und einer der langjährigen Freunde des Vereins, der schon immer mit seinen geistvollen Gedichten zum Pfeffer des Vereins gehört hatte, aber sich jetzt entschlossen hat, als vollwertiges Vereinsmit­glied das Wohl und Wehe mitzubestimmen. Leider gehört er auch zu denjenigen, die keine Internetpräsenz wünschen und daher nennen wir hier keine Namen.

Immerhin konnte er aber am Freitagabend schon in einem eigenen Gedichtband blät­tern und daraus vorlesen, manche der Gedichte waren uns schon bekannt, andere neu, aber alle das starke Papier wert, auf das sie gedruckt waren. Dieses Gemeinschafts­werk des internetphoben Paares in unserem Verein wird nun als Geheimtipp herum­gereicht und wenn einem schon mal danach sein sollte, sich eine Gedichtanthologie zur Hand zu nehmen, der Griff nach dieser lohnte sich auf jeden Fall.

Ganz frisch aus der Feder gespritzt war auch mein Kaspertheaterstück, eine Adaption auf Rotkäppchen, eigentlich ein Auftragswerk des Vereins Kindheit e.V., der Träger des Mehrgenerationenhauses in Schönefeld ist, das wie das KWer in einem DDR-Neubau­gebiet liegt und auch ein bisschen Multi­kultitouch hat, wo man vielleicht nicht einmal davon ausgehen kann, dass das Grimmsche Märchen überhaupt bekannt ist. Der erste Rezensent hielt es für etwas zu anspruchsvoll, aber wir sind guter Dinge, dass sich die Akteure einer solchen Herausforderung eines modernen Märchens vielleicht doch stellen werden.

Von den Gästen nahm der eine dann die Möglichkeit wahr, einen eigenen Text zum Besten zu geben. Er war, obgleich schon 83jährig, eigens zu der Veranstaltung gekommen und trug eine Geschichte zum Thema Kartoffelfeld, auf dem man viel lernen konnte, aus seiner Jugend vor. Der Aufsatz enthielt auch viel Wissenswertes zum Thema Kartoffel moderneren Ursprungs, was den Rahmen ein wenig sprengte, so dass ihm angeraten wurde, daraus vielleicht zwei eigenständige Werke zu machen.

Am Sonnabend fand dann die Lesung von Erhard Scherner mit Gedichten und Auszügen aus seinem Buch „Der Chinesische Papagei“ allgemein Zuspruch. Mir persönlich erschien die vorgetragene Erzählung, die zudem die interessanteste sein sollte, ausgesprochen banal und ich war froh, als die Sache überstanden war. Als er wieder heimgebracht wurde, nahm Gerhard Jaeger die Gelegenheit war und trug seine Gedanken zum Thema Lied vor, was sich zu praktischem, allgemeinen Gesinge entwickel­te und wieder mal die heimelige Atmosphäre aufkommen ließ, die wir im Verein so lieben.

Die Mitgliederversammlung war dann der eingangs erwähnte Durchläufer, bei dem Querelen oder gar Machtkämpfe völlig ausblieben, die aber andererseits auch nicht von Innovationsgeist strotzte. Nur dass die Internetseite jeder gern anders hätte, erinnerte schwach an frühere stundenlange Diskussionen zu diesem Thema. Da der Stand bezüglich der Internetseite hervorragend ist, was Liane Fehler und Susann Schulz zu verdanken ist, gab es auch da kein ermüdendes Gezerre.

Den Rest des Tages füllte die „Textarbeit“, zu der ich noch nie ein richtiges Verhältnis entwickeln konnte, aber wohl unserem neuen Marken­zeichen, eine Autorengemein­schaft zu sein, geschuldet ist. So nahm ich abends noch das Dankeschön an meine Frau Andrea mit auf den Weg, die wieder einiges zum Kulinarischen beigetragen hatte, wobei dies an die von mir geflissentlich verschwie­gene Bedingung geknüpft war, dass nichts zerredet wird und insbesondere man die tolle Internetseite nicht bekrittelt, weil es nicht nur Arbeit macht, Kürbissuppe, Sandkuchen und Frikassee herzustellen, sondern den ambitio­nierten Autoren ihre Werke im Netz munden zu lassen, ist auch nicht von selbst getan.

C.R. im Waltersdorfe 13.10.2013