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Aus dem Vorwort zum Gedankenwasser Nr. 111

„…und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben…“
(Meine Lieblingsstelle aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse).
Seid Willkommen, Lesende und Schreibende!
Warum ein Hesse-Zitat? Auch das Lesen eines Gedichtes kann ein Anfang, ein Einstieg in eine andere, vielleicht schönere Welt sein. Eine Welt, die wir uns vorstellen und beschreiben, vielleicht wünschen?
Die Literatur, besonders Lyrik, hilft mir zu leben; zu überleben. „Stufen“ hat mich besonders berührt und in unseren „alten“ GeWas entdeckte ich „Schätze“ wieder.

So in Gedichten von Gerhard z.B.: „Doch manchmal kommen noch Worte unter den schweigenden Mond…“ auch in seinem Gedicht „Vor der Bäckerei“, wo er fragt:“ was ist mir denn, daß ich in rote Fernen steige in die der Tag sich hebt“ beide GeWa 70, ich habe die liebevolle Ausstattung mit Herbarium durch Andreas Schrock im GeWa 99 und auch sein nachdenkliches Vorwort nochmal auf mich wirken lassen. Es gab so viele verschiedene lyrische Haken, die verfangen haben unter anderem auch die Texte von Christina „in fest verschlossnen Truhen Bei meinen Kinderschuhen liegt eine Zärtlichkeit.“ aus dem Gedicht „Aufbewahrt“ im Heimatheft, auch die von Ingeburg Schirrmacher GeWa 78 mit einem meiner Lieblings Gedichte von ihr „Küchengedanken“ „als ich die rote Frucht schälte…“. Annett Goldberg in ihrem Gedicht „schwere“ „am Nachtnovemberhimmel hängt der bleiche ausgefranste mond. es fühlt sich kalt und leerbedrängt ein Licht fehlt, dass was anzufangen lohnt.“ GeWa 68 Olaf Zernick der es so sagt.“ …Holunderperlen nur halten den Sommer wach…“ GeWa 75  und von SMT inspirierte mich unter anderem: „Ich trag den November im Herzen…“ aus seinem Gedicht „Im Abgrund“ und „Vierecke – magisch – bestimmen mein Sein“ aus „Seh(n)sucht“ GeWa 105 (mache jetzt selbst erst mal „Medien-Fasten“).

Berührend, nachdenklich, lebensklug – fasziniert ließ ich mich in eure Lyrik fallen. Ihr seid einfach großartig! (Aber das wisst ihr schon, oder?)

In blauen Stunden, während meine Seele wandert, nach Antworten sucht, trägt mich Lyrik, über die holprigen Stellen, auf dem Weg zu mir. Sie ist Ventil „wenn ed einfach mal raus muss“ wie es jemand aus unserer Runde sagen würde (und Recht hat er! ;)) dann „dampft der neue Mut unterm Lindenblütenhut“ damit der Gedankenkessel nicht explodiert.

Hier gibt es wieder endlich neue Lyrik und Prosa!
Bei allen, die mitgeholfen haben, das vorliegende GeWa zu erstellen, bedanke ich mich herzlich. Besonders bei SMT und Andreas Schrock aus Dresden, die sofort mit Rat und Tat zur Stelle waren und bei Magdalene Schönhoff und sibyll maschler für das „Feed-Back“ zu Texten aus den letzten Heften. Eure Reaktionen, machen Mut, es mit dem Schreiben weiter zu versuchen. Danke!
Ich nehme an, jeder hofft auf eine Reaktion. Die schlimmste Strafe ist demzufolge: ignoriert zu werden. Bemerkt zu werden, ist der Logik folgend, schon eine Zuwendung, die dankbar entgegen genommen wird.;) Es gibt ein Sprichwort: „Kritik ist Liebe“ … Also, lest selbst, spart nicht mit Lob und Kritik für unsere Autoren. Ich danke euch für euer Wohlwollen, seid herzlich gegrüßt, wo immer ihr seid.

Vielleicht findet ihr ja in diesem Heft auch einen Zauber, der euch beschützt und der euch hilft zu leben…

Liane