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Für unser Vereinsleben im Jahre 2013 könnte man das Wort „business as usual“ abwandeln in „weiterge­dichtet wie bisher“. Drei Seminare haben wir bestritten und mit dem Lesen & Schreiben sind wir in die Bibliothek in Wildau gewechselt, nachdem nicht alle Blütenträume bezüglich des Mitreißens unserer russischen Mitbürger mit deutschen Wurzeln – die ja das Rückgrat des MGH, wo wir sonst tagten – bilden, mit unserem Thema „Heimat“ gereift sind.

Das erste war ja ein Collagenseminar, das in Wünsdorf stattfand, das zweite das Sommerseminar, das in Bad Sonnenland zu einer ersten CD führte und das dritte wurde mehr oder weniger zu einem Liedseminar, das vor allem von Gerhards Audioaktivitäten lebte. Das waren drei Versuche nach dem „Heimat- und Adaptionsjahr 2012“ neue Themen in den Ring zu werfen. Wie immer hatten sich einige schon zu dieser Zeit mit einem „Thema“ nicht so recht abfinden können, es sind eigentlich immer Impulse von einzelnen, bei denen diese Themen aus irgendwelchen Gründen gerade eine Rolle spielen, aber das kann wohl anders auch nicht sein.

Das Jahr 2013 wird aber auch als das Internetjahr in die Geschichte des Vereins eingehen und vielen wird noch gar nicht klar sein, dass es kaum Pendants zu unserer Seite gibt. Es gibt Seiten mit flächendeckenden Gedichtvorschlägen, manchmal auch Kaufvorschlägen, die alle fertig vorbereitet daliegen. Es gibt auch Seiten von Vereinen, die aber meistens tot sind, auf denen sich monatelang nichts ändert und man bald keine Lust mehr hat, sie anzuclicken. Liane und Susann haben es geschafft, jeden Tag etwas Neues zu bringen und damit einen unwahrscheinlichen Arbeitsaufwand betrieben. Doch auch dieses Projekt ist nur von einer schweigenden Mehrheit des Vereins begleitet, kaum einer fühlt sich veranlasst mal einen Kommentar zu verfassen. Zweimal flackerte eine anregende Diskussion auf, einmal sogar mit einem Außenstehenden, aber die Phobie einen bleibenden Beitrag aus dem Handgelenk zu verfassen überwiegt und ich finde es sogar ein wenig unkollegial, auf einen Kommentar, der einem selbst galt, nicht zu antworten. Von einer Autorengemeinschaft würde man viel mehr öffentliche gegenseitige Wahrnehmung erwarten.

Noch kann man nicht absehen, ob und welche Impulse es 2014 geben wird, vielleicht ist es aber ein weiterer Schritt in Richtung Öffentlichkeit und Professionalität. Ich habe jetzt erste Schritte unternommen, einigermaßen betagte Beiträge als ebook herauszubringen. In ein paar Monaten wird man sagen können, ob das sinnvoll war. Auch eine CD könnte man professionell herauszubringen versuchen, aber das sind wieder nur sehr persönlich gefärbte Ambitionen und der Verein lebt immer davon, dass verschiedene Mitglieder der „Autorengemeinschaft“ Ideen für neue Initiativen haben. Das würde ich uns im Jahr 2014 sehr wünschen.

Christian Rempel