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Wenn ich nicht singen würde
wäre ich ein schlechter Trinker, aber
ein besserer Mensch, doch
was wäre all mein Gut – Sein ohne Lieder

Freunde taucht auf
aus weichem Blau der Nacht
ich öffne einen Spalt
dem gläsernen Wort

es färt der bittere Schaum des Bieres
am Flaschenhals hinauf
bis er überläuft und abwärts rinnt
herb frisch durch die Kehle süß

säuselt die Zunge: hereinspaziert
ihren Vorbau schiebt die Gegenwart ins Zimmer
sie warb so auf Plakaten für das scharfe Getränk
auf Zehenspitzen tippelt der Traum hinterher
vorher kam die Vergangenheit,
die ein Lied in Fesseln hielt

in ihren Armen verschlief ich manchen Rausch

und es tanzen die verlorenen Worte
und es erklingen vergessene Schreie
und im roten Abendkleid erscheint die Angst
und der Mut kommt aufgebretzelt im bleichen Frack

Party, Freunde Party
das Bier wird warm, die Seele weit
per Handy meldet sich die Erinnerung
falsch verbunden, die Hoffnung hat ein kristallenes Lachen

aber es tanzen Licht und Schatten
aber die Nebel umschlingen die Tanne
aber da draußen um elfe am Gartentor
winkt schon das nächste Lied: Lebt wohl

einen werd ich noch trinken
einen singen für die Katz, aber
wenn wir nicht so lieben würden-
nüchtern wären wir trara…