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Ist es nicht schön, hier draußen im Sturm zu steh´n,
der Welt ins wahre, verbogene Gesicht zu seh´n.

Du siehst fasziniert, wie die Natur sich duckt,
menschgemachter Lärm wird vom Wind verschluckt.
Da ist ein Gefühl, gefangen, doch frei zu sein,
umfangen, gezogen, nicht einsam, doch allein.

Du überlegst kurz: Will ich standhaft bleiben
oder kehre ich um und lass mich treiben?
Die Wahl zu kämpfen oder nachzugeben,
die Entscheidung zu streben oder dahinzuleben.

Du hast das Gefühl: JETZT! – könnte ich fliegen,
doch NEIN, gleich werd´ ich am Boden liegen.

Plötzlich verwischt sich der Unterschied
zwischen stürmischer Welt und wogendem Gemüt.
Du fühlst, vom Tosen betäubt und benommen,
ist der Sturm von draußen in Dir angekommen.

Auf einmal: Ein Lichtstrahl am Horizont,
dort, wo in der Ferne die Hoffnung wohnt.
Du denkst: Entscheide jetzt, sonst ist es zu spät,
wird die letzte Gelegenheit vom Wind verweht.

Schon zögert der Sturm, will sich langsam legen,
nicht länger klagend Mensch und Natur bewegen.
Endlich öffnest Du den Mund und heulst mit dem Wind,
schreist, lachst, jubelst, tobst herum wie ein Kind.

Dann ist das Tosen vorbei, der wilde Sturm erstorben.
Mensch! Fast hättest Du Dir den Spaß verdorben!